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Innere Sicherheit

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PSB Seite 223<br />

Die oben dargestellten Umfragen in der Bevölkerung erbringen in Deutschland wie in anderen europäischen<br />

und z. T. auch außereuropäischen Staaten, dass Cannabis (Haschisch, Marihuana) eindeutig dominiert.<br />

Erst in großem Abstand folgen traditionell Heroin, Morphin und Derivate, Amphetamine und Derivate<br />

und Kokain. Letztere haben in jüngeren Jahren größere Bedeutung im Vergleich zum Heroin erhalten.<br />

761 Die aus der Tabelle ersichtliche Verteilung bei den polizeilich registrierten Fällen stimmt mit dem<br />

aus Umfragen gewonnenen Bild insofern überein, als Cannabis ebenfalls den ersten Rang einnimmt. Die<br />

PKS vermittelt also keinen vollständig abweichenden Befund. In den geänderten Dimensionen schlägt<br />

sich vordringlich der starke pro-aktive Ermittlungsdruck der Polizei gegenüber Heroin als der am höchsten<br />

gefährlich betrachteten Droge nieder. Es spielt jedoch auch der Umstand eine Rolle, dass bei der<br />

gleichzeitigen Entdeckung mehrerer Drogen in einem Fall nur die schwerste Drogenart für die PKS gezählt<br />

wird. Die entsprechende Reihenfolge lautet: Heroin vor Kokain, vor Amphetamin, vor Amphetaminderivaten,<br />

vor LSD, vor Cannabis und dieses vor den übrigen Substanzen und Zubereitungen.<br />

Die hohe amtliche Aufklärungsquote von seit Jahren um 95% (1999: 95,5%) ist im Wesentlichen<br />

schlichte Folge des Umstandes, dass bei erfolgreichem Griff der Polizei ins Dunkelfeld gemäß der Natur<br />

der Sache im Regelfall auch Tatverdächtige bekannt werden. Dem entsprechend zeigen die Zahlen der<br />

ermittelten Tatverdächtigen im zeitlichen Entwicklungsverlauf wie im Querschnitt eine enge Anbindung<br />

an die Fallzahlen. Im Jahr 1999 wurden 185.413 Tatverdächtige registriert, darunter 87,8% männliche<br />

und 12,2% weibliche Personen. Die 18 bis unter 25-Jährigen hatten einen Anteil von 46,2%. Von der<br />

Tatverdächtigenbelastung her, die nur für deutsche Tatverdächtige einigermaßen verlässlich berechnet<br />

werden kann, dominierten die 18- bis 21-jährigen männlichen Heranwachsenden (TVBZ rund 2.700) vor<br />

den Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren (TVBZ gut 1.800) und dann den Jungerwachsenen zwischen<br />

21 und 25 Jahren (TVBZ gut 1.700).<br />

Nichtdeutsche Tatverdächtige hatten einen Anteil von 22,6% an allen Drogendelikten. Besonders hohe<br />

Anteile wurden bei den Vergehen des illegalen Handels mit und Schmuggels von Betäubungsmitteln nach<br />

§ 29 BtMG (Heroin 40,4%, Kokain 59,1%) sowie den Verbrechen der illegalen Einfuhr von Betäubungsmitteln<br />

nach § 30 Abs. 1 Nr. 4 BtMG in nicht geringer Menge (Heroin 25,1%, Kokain 57,6%) ermittelt.<br />

Tabelle 2.8-5: Registrierte Drogendelikte in den alten und neuen Ländern; Entwicklung der<br />

Häufigkeitszahlen 1993-1999<br />

Jahr Häufigkeitszahl<br />

alte Länder (mit Gesamtberlin)<br />

Häufigkeitszahl<br />

neue Länder<br />

1993 182 8<br />

1994 195 13<br />

1995 230 25<br />

1996 266 51<br />

1997 285 82<br />

1998 293 125<br />

1999 299 167<br />

Datenquelle: Polizeiliche Kriminalstatistik.<br />

Die Verhältnisse in den neuen Ländern gleichen sich mit wachsender Dynamik denen in den alten Ländern<br />

an, wobei die PKS neben polizeilichen Ermittlungsaktivitäten auch insoweit wiederum im Trend die<br />

761<br />

Siehe auch die Darstellung in der Antwort der Bundesregierung vom 20.9.2000 auf die Große Anfrage (auch) der CDU/CSU-<br />

Fraktion; vgl. BUNDESREGIERUNG, 2000, S. l8-20.

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