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Unipolare Depression Langfassung - Versorgungsleitlinien.de

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Valproat, Gabapentin o<strong>de</strong>r Topiramat ist eine rezidivprophylaktische Wirksamkeit we<strong>de</strong>r bei uni- noch<br />

bipolaren Störungen hinreichend nachgewiesen wor<strong>de</strong>n.<br />

Empfehlung/Statement<br />

3-20<br />

Patienten mit 2 o<strong>de</strong>r mehr <strong>de</strong>pressiven Episo<strong>de</strong>n mit be<strong>de</strong>utsamen funktionellen<br />

Einschränkungen in <strong>de</strong>r jüngeren Vergangenheit sollten dazu angehalten wer<strong>de</strong>n,<br />

das Anti<strong>de</strong>pressivum min<strong>de</strong>stens 2 Jahre lang zur Langzeitprophylaxe einzunehmen.<br />

3-21<br />

Zur Vorbeugung eines Rezidivs sollte die gleiche Dosierung <strong>de</strong>s Anti<strong>de</strong>pressivums<br />

verabreicht wer<strong>de</strong>n, die bei <strong>de</strong>r Akuttherapie wirksam war.<br />

3-22<br />

Bei suizidgefähr<strong>de</strong>ten Patienten soll in <strong>de</strong>r Rezidivprophylaxe zur Reduzierung<br />

suizidaler Handlungen (Suizidversuche und Suizi<strong>de</strong>) eine Medikation mit Lithium in<br />

Betracht gezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Empfehlungsgrad<br />

H 3.3.7 Maßnahmen bei Nichtansprechen<br />

Wenn trotz regelmäßiger Einnahme eines Anti<strong>de</strong>pressivums in <strong>de</strong>r verordneten Dosierung innerhalb<br />

von drei bis vier Wochen kein Ansprechen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>pressiven Symptome zu verzeichnen ist o<strong>de</strong>r die<br />

Symptome nach anfänglichem Abklingen wie<strong>de</strong>r zunehmen, sollte zunächst versucht wer<strong>de</strong>n,<br />

mögliche Ursachen dieses Verlaufs zu ermitteln (siehe Algorithmus 4 „Medikamentöse Behandlung<br />

<strong>de</strong>r therapieresistenten <strong>Depression</strong>“ im Anhang). Etwa ein Drittel aller Patienten respondiert nicht<br />

ausreichend auf das primär eingesetzte Anti<strong>de</strong>pressivum [562; 563]. Noch gravieren<strong>de</strong>r ist, dass mehr<br />

als die Hälfte <strong>de</strong>r Patienten nach acht Wochen anti<strong>de</strong>pressiver Behandlung keine Vollremission<br />

erreicht [564]. Wenn ein Patient nach zwei- bis vier Wochen keinerlei Besserung zeigt, sinkt die<br />

Wahrscheinlichkeit, dass er danach noch positiv anspricht.<br />

Falls es zumin<strong>de</strong>st teilweise zu einem Ansprechen kommt, kann die Entscheidung, die Strategie zu<br />

wechseln, auf sechs Wochen hinausgeschoben wer<strong>de</strong>n. Auch bei älteren Patienten sollte aufgrund<br />

eines bisweilen verzögerten Ansprechens eher die Grenze von sechs Wochen gelten. Außer<strong>de</strong>m ist<br />

es sinnvoll, bei Nichtansprechen die Mitarbeit <strong>de</strong>s Patienten zu überprüfen, wenn in Frage steht,<br />

ob die Medikamente regelmäßig eingenommen wer<strong>de</strong>n. Die Mitarbeit von Patienten wird durch<br />

ergänzen<strong>de</strong> psychoedukative und psychotherapeutische Interventionen verbessert.<br />

H 3.3.7.1 Serumspiegelbestimmung und Therapeutisches Drug-Monitoring<br />

Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Metabolisierung/Enzymaktivität können dafür verantwortlich sein, dass trotz<br />

bestimmungsgemäßer Einnahme keine therapeutisch wirksame Serumkonzentrationen<br />

(Plasmaspiegel) erreicht wer<strong>de</strong>n [565; 566]. Bei Non-Response auf ein Anti<strong>de</strong>pressivum nach<br />

ausreichend langer Verordnung einer adäquaten Dosis ist die Bestimmung <strong>de</strong>r Serumkonzentration<br />

(Plasmaspiegel) mit anschließen<strong>de</strong>r Dosisadaptation („Therapeutisches Drug Monitoring“, TDM) die<br />

Maßnahme <strong>de</strong>r Wahl. Hierdurch können nicht nur sub- o<strong>de</strong>r supratherapeutische Serumspiegel <strong>de</strong>r<br />

genetisch bedingten Metabolisierungsbeson<strong>de</strong>rheiten, son<strong>de</strong>rn auch Resorptionsstörungen o<strong>de</strong>r<br />

Einnahmeunregelmäßigkeiten erkannt wer<strong>de</strong>n. Eine Übersicht gibt Tabelle im Anhang 3:<br />

"Anti<strong>de</strong>pressiva – Wirkstoffe geglie<strong>de</strong>rt nach Wirkstoffgruppen mit Angaben zu Dosierung,<br />

Plasmaspiegel und Monitoring“ mit empfohlenen Serumkonzentrationen und Therapeutischem Drug<br />

Monitoring (TDM) [567; 568]. Die Blutabnahme zur Serumspiegelbestimmung muss im steady state<br />

(das ist bei <strong>de</strong>n allermeisten Anti<strong>de</strong>pressiva vier- bis fünf Tage nach Einnahme einer konstanten<br />

Dosierung) und im so genannten Talspiegel, d. h. vor Einnahme <strong>de</strong>r Morgendosis (bzw. bei nur<br />

abends eingenommenen Pharmaka: vor Einnahme <strong>de</strong>r Abenddosis) erfolgen.<br />

© 2009 105<br />

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