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Unipolare Depression Langfassung - Versorgungsleitlinien.de

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Von vollständiger Remission sollte nur gesprochen wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r Patient tatsächlich<br />

symptomfrei ist [201]. Weiterhin vorhan<strong>de</strong>ne <strong>de</strong>pressive Symptome sprechen dagegen für eine<br />

unvollständige Remission und stellen einen weiteren Risikofaktor für eine Wie<strong>de</strong>rerkrankung dar<br />

[202]. Neben <strong>de</strong>m Verlauf hat auch die Ausprägung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>pressiven Störung einen Einfluss auf die<br />

Prognose. Vor allem Patienten mit einer so genannten „Double <strong>Depression</strong>“ (Vorhan<strong>de</strong>nsein einer<br />

<strong>de</strong>pressiven Episo<strong>de</strong> mit gleichzeitiger Dysthymie) weisen im Vergleich zu Patienten, die nur an einer<br />

<strong>de</strong>pressiven Störung lei<strong>de</strong>n, ein erhöhtes Risiko für weitere <strong>de</strong>pressive Episo<strong>de</strong>n auf [203].<br />

Ein zusätzlicher wichtiger Faktor, <strong>de</strong>r sich ungünstig auf die Gesundung <strong>de</strong>s Patienten auswirkt, ist<br />

das Vorliegen einer psychischen o<strong>de</strong>r somatischen Komorbidität, z. B. mit Substanzmissbrauch,<br />

Persönlichkeits-, Angst- o<strong>de</strong>r Essstörungen sowie an<strong>de</strong>ren chronischen Krankheiten [14; 20; 21; 204].<br />

Betrachtet man patientenbezogene und soziale Faktoren, so bedingen vor allem junges Alter bei<br />

Ersterkrankung [205], weibliches Geschlecht und ein lediger Familienstatus [206] sowie<br />

mangelhafte soziale Unterstützung <strong>de</strong>r Betroffenen eine signifikant erhöhte Anfälligkeit für einen<br />

Rückfall. So konnte kürzlich gezeigt wer<strong>de</strong>n, dass durch diese Faktoren, ergänzt um (persistieren<strong>de</strong>)<br />

somatische Komorbidität und späteren Behandlungsbeginn, die immer wie<strong>de</strong>r beschriebene<br />

„schlechtere Prognose“ im höheren Lebensalter nahezu vollständig erklärt wer<strong>de</strong>n kann. Danach<br />

scheint das Lebensalter allein die Prognose kaum zu beeinträchtigen [207].<br />

© 2009 57

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