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Unipolare Depression Langfassung - Versorgungsleitlinien.de

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Empfehlungen/Statements<br />

3-8<br />

Für einen Einsatz von Anti<strong>de</strong>pressiva bei einer leichten <strong>de</strong>pressiven Episo<strong>de</strong> können<br />

u. a. sprechen:<br />

� Wunsch/Präferenz <strong>de</strong>s Patienten;<br />

� positive Erfahrung <strong>de</strong>s Patienten mit gutem Ansprechen auf eine medikamentöse<br />

Therapie in <strong>de</strong>r Vergangenheit;<br />

� Fortbestehen von Symptomen nach an<strong>de</strong>ren Interventionen;<br />

� Episo<strong>de</strong>n mittelgradiger o<strong>de</strong>r schwerer <strong>Depression</strong> in <strong>de</strong>r Vorgeschichte <strong>de</strong>s<br />

Patienten.<br />

3-9<br />

Zur Behandlung einer akuten mittelgradigen <strong>de</strong>pressiven Episo<strong>de</strong> soll Patienten eine<br />

medikamentöse Therapie mit einem Anti<strong>de</strong>pressivum angeboten wer<strong>de</strong>n.<br />

3-10<br />

Bei akuten schweren <strong>de</strong>pressiven Episo<strong>de</strong>n soll eine Kombinationsbehandlung mit<br />

medikamentöser Therapie und Psychotherapie angeboten wer<strong>de</strong>n.<br />

3-11<br />

Wenn bei leichten o<strong>de</strong>r mittelgradigen <strong>de</strong>pressiven Episo<strong>de</strong>n eine Pharmakotherapie<br />

erwogen wird, kann bei Beachtung <strong>de</strong>r spezifischen Nebenwirkungen und<br />

Interaktionen ein erster Therapieversuch auch mit Johanniskraut unternommen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

3-12<br />

Patienten, die Johanniskraut einnehmen, sollten über die unterschiedliche Wirkstärke<br />

<strong>de</strong>r verfügbaren Zubereitungen und die sich daraus ergeben<strong>de</strong>n Unsicherheiten<br />

informiert wer<strong>de</strong>n. Sie sollten ebenfalls aufgeklärt wer<strong>de</strong>n über mögliche schwere<br />

Wechselwirkungen von Johanniskraut mit an<strong>de</strong>ren Medikamenten (einschließlich<br />

oraler Kontrazeptiva, Antikoagulantien und Antiepileptika).<br />

Therapiebeginn<br />

3-13<br />

Bei je<strong>de</strong>m Patienten sollte die anti<strong>de</strong>pressive Medikation mit <strong>de</strong>r niedrigen, als<br />

„Anfangsdosis“ bezeichneten Tagesdosis begonnen wer<strong>de</strong>n. Bei älteren Patienten ist<br />

es sinnvoll, bei Trizyklika diese Anfangsdosis zu halbieren und gegebenenfalls<br />

langsam aufzudosieren.<br />

3-14<br />

Bei trizyklischen Anti<strong>de</strong>pressiva sind <strong>de</strong>ren anticholinerge und chinidinartige<br />

Nebenwirkungen zu beachten. Daher ist <strong>de</strong>ren Gabe für Patienten mit<br />

kardiovaskulärer Erkrankung, Engwinkelglaukom, Prostatahypertophie,<br />

Pylorusstenose und an<strong>de</strong>ren ausgeprägten intestinalen Stenosen, schwerer<br />

Obstipation, kognitiven Störungen, Krampflei<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Verwirrtheitszustän<strong>de</strong>n/Delir<br />

mit einem erhöhten Risiko verbun<strong>de</strong>n.<br />

3-15<br />

Beson<strong>de</strong>rs zu Beginn <strong>de</strong>r Therapie mit SSRI sollte auf<br />

� Hinweise auf ein Serotoninsyndrom (Verwirrtheit, Delir, Zittern/Frösteln,<br />

Schwitzen, Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Blutdrucks, Myoklonus und Mydriasis);<br />

� Blutungsneigung in Verbindung mit <strong>de</strong>r Gabe von nichtsteroidalen Antirheumatika;<br />

� Hyponatriämie v. a. bei älteren Patienten (SIADH = vermehrte Produktion o<strong>de</strong>r<br />

Wirkung <strong>de</strong>s antidiuretischen Hormons ADH);<br />

� Diarrhöe;<br />

� Suizidgedanken;<br />

� eine erhebliche Zunahme von motorischer Unruhe und von Angst und Agitiertheit<br />

geachtet wer<strong>de</strong>n. Die Patienten sollten auf die Möglichkeit solcher Symptome zu<br />

Empfehlungsgrad<br />

Statement<br />

© 2009 34<br />

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