Unipolare Depression Langfassung - Versorgungsleitlinien.de
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Der Entwicklungsprozess dieser S3-Leitlinie war eng mit <strong>de</strong>m Programm für Nationale<br />
VersorgungsLeitlinien (NVL) verknüpft, das von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>särztekammer (BÄK), Kassenärztlichen<br />
Bun<strong>de</strong>svereinigung (KBV) und <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r Wissenschaftlichen Medizinischen<br />
Fachgesellschaften (AWMF) 2003 initiiert wur<strong>de</strong>. Im Rahmen <strong>de</strong>s NVL-Programms wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r Basis<br />
evi<strong>de</strong>nz- und konsensbasierter Leitlinien Empfehlungen formuliert, die für die Versorgungskoordination und<br />
eine nahtstellenübergreifen<strong>de</strong> Evaluierung <strong>de</strong>r Versorgungsqualität relevant sind. Die gleichzeitige Erstellung<br />
dieser S3-Leitlinie und <strong>de</strong>r korrespondieren<strong>de</strong>n NVL für Deutschland stellt ein Novum dar. Durch diese enge<br />
Kooperation sollen Synergien genutzt und soll eine optimale Verbindung zwischen evi<strong>de</strong>nzbasierten<br />
Grundlagen und Praxisanfor<strong>de</strong>rungen erzielt wer<strong>de</strong>n [13].<br />
Ziele<br />
Ziele dieser Leitlinie sind:<br />
� die Erkennung, Diagnostik und Behandlung von <strong>Depression</strong>en in Deutschland zu verbessern;<br />
� Schlüsselempfehlungen zu prioritären Versorgungsproblemen zwischen allen an <strong>de</strong>r Versorgung<br />
beteiligten Gruppen unter Einbeziehung von Patienten- und Angehörigenvertretern abzustimmen,<br />
darzulegen und zu implementieren;<br />
� die Empfehlungen entsprechend <strong>de</strong>m besten Stand <strong>de</strong>r wissenschaftlichen Erkenntnisse unter<br />
Berücksichtigung <strong>de</strong>r Kriterien <strong>de</strong>r Evi<strong>de</strong>nzbasierten Medizin zu formulieren und zu aktualisieren;<br />
� durch Einbeziehung aller an <strong>de</strong>r Versorgung beteiligten Disziplinen, Organisationen und Patienten sowie<br />
<strong>de</strong>m darauf beruhen<strong>de</strong>n umfassen<strong>de</strong>n Konsens eine effektive Verbreitung und Umsetzung <strong>de</strong>r<br />
Empfehlungen zu ermöglichen;<br />
� die Versorgungsabläufe für <strong>de</strong>pressive Erkrankungen über die verschie<strong>de</strong>nen Bereiche darzustellen, die<br />
dabei entstehen<strong>de</strong>n Entscheidungssituationen zu benennen und das jeweilige Vorgehen <strong>de</strong>r Wahl zu<br />
<strong>de</strong>finieren;<br />
� spezifische Empfehlungen hinsichtlich <strong>de</strong>r Abstimmung und Koordination <strong>de</strong>r Versorgung aller beteiligten<br />
Fachdisziplinen und weiteren Fachberufe im Gesundheitswesen zu geben;<br />
� Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Gesundheitswesens zu i<strong>de</strong>ntifizieren und darin begrün<strong>de</strong>te<br />
Prozessempfehlungen unter Berücksichtigung internationaler Literatur zu formulieren;<br />
� Barrieren <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r Leitlinien-Empfehlungen zu i<strong>de</strong>ntifizieren und Lösungswege aufzuzeigen;<br />
� auf die systematische Berücksichtigung <strong>de</strong>r im Rahmen <strong>de</strong>s Programms erstellten Empfehlungen in <strong>de</strong>r<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung und in Qualitätsmanagementsystemen hinzuwirken.<br />
Adressaten und Anwendungsbereich<br />
Der Geltungsbereich dieser Leitlinie bezieht sich auf unipolare <strong>de</strong>pressive Störungen, d. h. <strong>de</strong>pressive<br />
Episo<strong>de</strong>n (F32), rezidivieren<strong>de</strong> <strong>de</strong>pressive Störungen (F33), anhalten<strong>de</strong> affektive Störungen (hier nur:<br />
Dysthymie, F34.1) und sonstige affektive Störungen (hier nur: rezidivieren<strong>de</strong> kurze <strong>de</strong>pressive<br />
Störung, F38.1) ab einem Behandlungsalter von 18 Jahren.<br />
Die Empfehlungen <strong>de</strong>r Leitlinie richten sich an:<br />
� alle Berufgruppen, die mit <strong>de</strong>r Erkennung, Diagnostik und Behandlung von Patienten mit unipolarer<br />
<strong>Depression</strong> befasst sind: Hausärzte (Fachärzte für Allgemeinmedizin bzw. hausärztlich tätige Fachärzte<br />
für Innere Medizin, praktische Ärzte), Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie bzw.<br />
Nervenheilkun<strong>de</strong>, Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Ärzte mit<br />
Zusatzbezeichnung Psychotherapie und Psychoanalyse, Psychologische Psychotherapeuten, Kin<strong>de</strong>r- und<br />
Jugendlichenpsychotherapeuten sowie Kin<strong>de</strong>r- und Jugendpsychiater (sofern eine Behandlung vor <strong>de</strong>m<br />
19. Lebensjahr begonnen wur<strong>de</strong>), behandlungsergänzen<strong>de</strong> Fachberufe (z. B. Ergotherapeuten und<br />
Sozialarbeiter/ Sozialpädagogen/Soziotherapeuten);<br />
� Fachkrankenhäuser und Fachabteilungen für Psychiatrie, Psychotherapie, Akut- und<br />
Rehabilitationskliniken für psychosomatische Medizin sowie an<strong>de</strong>re Rehabilitationseinrichtungen;<br />
� an unipolaren <strong>de</strong>pressiven Störungen erkrankte Erwachsene und <strong>de</strong>ren Angehörige;<br />
� Entscheidungsträger im Gesundheitswesen;<br />
� die Öffentlichkeit zur Information über gute diagnostische/therapeutische Vorgehensweisen.<br />
© 2009 13