Unipolare Depression Langfassung - Versorgungsleitlinien.de
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Empfehlungen/Statements<br />
3-29<br />
Beim Wechsel zwischen Anti<strong>de</strong>pressiva sollten wegen möglicher Wechselwirkungen<br />
eine schrittweise Aufdosierung <strong>de</strong>s neuen und ein ausschleichen<strong>de</strong>s Absetzen <strong>de</strong>s<br />
alten Anti<strong>de</strong>pressivums erfolgen.<br />
3-30<br />
Der Wechsel <strong>de</strong>s Anti<strong>de</strong>pressivums ist bei Nichtansprechen nicht die<br />
Behandlungsalternative erster Wahl. Je<strong>de</strong>r Wechsel sollte daher sorgfältig geprüft<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
3-31<br />
Bei <strong>de</strong>r Umstellung von SSRIs, SNRI und Clomipramin auf MAO-Hemmer ist ein<br />
ausreichen<strong>de</strong>r Sicherheitsabstand von 2 Wochen, bei Fluoxetin von 5 Wochen zu<br />
berücksichtigen. Eine Kombination <strong>de</strong>r MAO-Hemmer mit diesen Anti<strong>de</strong>pressiva ist<br />
kontraindiziert.<br />
Anti<strong>de</strong>pressiva-Kombination<br />
3-32<br />
Bei einem Patienten, <strong>de</strong>r auf eine Anti<strong>de</strong>pressivamonotherapie nicht respondiert hat,<br />
kann als einzige Anti<strong>de</strong>pressivakombination die Kombination von Mianserin (unter<br />
Berücksichtigung <strong>de</strong>s Agranulozytoserisikos) o<strong>de</strong>r Mirtazapin einerseits mit einem<br />
SSRI o<strong>de</strong>r einem TZA an<strong>de</strong>rerseits empfohlen wer<strong>de</strong>n. Nur für diese Kombination<br />
wur<strong>de</strong> in mehreren randomisierten und doppelblin<strong>de</strong>n Studien gezeigt, dass sie<br />
wirksamer ist als die Monotherapie mit nur einem <strong>de</strong>r Wirkstoffe.<br />
Pharmakotherapie chronischer <strong>Depression</strong>en<br />
3-33<br />
Bei Dysthymie und Double <strong>Depression</strong> soll die Indikation für eine pharmakologische<br />
Behandlung geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />
3-34<br />
Bei einer chronischen (mehr als 2 Jahre persistieren<strong>de</strong>n) <strong>de</strong>pressiven Episo<strong>de</strong> sollte<br />
eine pharmakologische Behandlung erwogen wer<strong>de</strong>n.<br />
Pharmakotherapie bei beson<strong>de</strong>ren Patientengruppen<br />
Ältere Patienten<br />
3-35<br />
Die Wirksamkeit von Anti<strong>de</strong>pressiva ist auch für ältere Patienten belegt. Ältere<br />
Patienten sollten daher in gleicher Weise behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n wie jüngere. Im<br />
Vergleich zu jüngeren Patienten ist das Nebenwirkungsprofil bzw. die Verträglichkeit<br />
noch stärker zu beachten. Wirksamkeitsunterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n großen<br />
Anti<strong>de</strong>pressivagruppen TZA und SSRI, aber auch zu an<strong>de</strong>ren bzw. neueren<br />
Anti<strong>de</strong>pressiva (z. B. Moclobemid, Venlafaxin, Mirtazapin) wur<strong>de</strong>n bislang nicht<br />
nachgewiesen. Bei älteren Patienten sollte eine Behandlung mit TZA in einer<br />
erniedrigten Anfangsdosis begonnen wer<strong>de</strong>n.<br />
Demenz<br />
3-36<br />
Grundsätzlich können Patienten mit <strong>Depression</strong> und gleichzeitig vorliegen<strong>de</strong>n<br />
hirnorganischen Erkrankungen in gleicher Weise mit Anti<strong>de</strong>pressiva behan<strong>de</strong>lt<br />
wer<strong>de</strong>n wie ältere Patienten ohne hirnorganische Erkrankungen. Dabei sollten<br />
allerdings Wirkstoffe mit sedieren<strong>de</strong>r und/o<strong>de</strong>r anticholinerger Komponente<br />
vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Empfehlungsgrad<br />
© 2009 37<br />
B<br />
B<br />
Statement<br />
Statement<br />
A<br />
B<br />
Statement<br />
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