Unipolare Depression Langfassung - Versorgungsleitlinien.de
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Anhang 5: Anti<strong>de</strong>pressivagruppen mit unerwünschten<br />
Arzneimittelwirkungen, Wechselwirkungen und<br />
Kontraindikationen (mod. nach [15] und dort zitierten<br />
Quellen)<br />
Siehe Kapitel 4.3: Psychopharmakotherapie<br />
Unerwünschte<br />
Arzneimittelwirkungen<br />
Interaktionen/Arzneimittel-<br />
Wechselwirkungen (WW)<br />
Kontraindikationen<br />
Tri- und tetrazyklische Anti<strong>de</strong>pressiva, TZA (Nichtselektive Monoamin-Rückaufnahme-<br />
Inhibitoren, NSMRI)<br />
-- Verstärkung <strong>de</strong>r anticholinergen und/<br />
o<strong>de</strong>r sedieren<strong>de</strong>n Effekte bei Kombination<br />
mit an<strong>de</strong>ren Anticholinergika o<strong>de</strong>r<br />
zentral-dämpfen<strong>de</strong>n Stoffen:<br />
Antihistaminika, Parkinsonmittel,<br />
Hypnotika/Sedativa/ Tranquilizer,<br />
Neuroleptika, Anästhetika, Alkohol<br />
(pd); Vermin<strong>de</strong>rte antihypertensive<br />
Wirkung von Methyldopa o<strong>de</strong>r Clonidin<br />
(pd); Wirkungsverstärkung von<br />
Sympathomimetika (z. B. Blutdruckkrisen<br />
o<strong>de</strong>r Arrhythmien bei sympathomimetikahaltigen<br />
Lokalanästhetika)<br />
(pd); Kombination mit nichtselektiven<br />
MAO-Hemmern (Tranylcypromin)<br />
vermei<strong>de</strong>n (hypertone Krisen,<br />
Hyperpyrexie, Krampfanfälle) (pd),<br />
Wirkungverstärkung von oralen<br />
Antikoagulantien (pk); Wirkungsverstärkung<br />
durch die SSRI Fluoxetin,<br />
Fluvoxamin, Paroxetin) einige<br />
Neuroleptika (Levomepromazin,<br />
Melperon, Thioridazin), Cimetidin (pk);<br />
Wirkungsabschwächung (Enzyminduktion)<br />
durch Antiepileptika<br />
(Phenytoin, Carbamazepin,<br />
Barbiturate) Rifampicin, Johanniskraut<br />
(pk), orale Kontrazeptiva bzw.<br />
Zigarettenrauchen möglich.<br />
Clomipramin: Eine Kombination auch<br />
mit reversiblen MAO-Hemmern<br />
vermei<strong>de</strong>n (lebensgefährliches<br />
serotonerges Syndrom).<br />
Selektive Serotonin-Rückaufnahme-Inhibitoren (SSRI)<br />
Häufig gastrointestinale (Übelkeit,<br />
Erbrechen) sowie exzitatorische<br />
(Unruhe und Schlafstörungen) UAW;<br />
Kopfschmerzen. Häufig Störungen <strong>de</strong>r<br />
Sexualfunktion, insbeson<strong>de</strong>re<br />
verzögerte Ejakulation sowie<br />
Orgasmusstörungen bei bei<strong>de</strong>n<br />
Geschlechtern. Blutungsneigung kann<br />
erhöht sein. Gelegentlich<br />
Hautausschläge (absetzen, wenn<br />
Fieber und immunallergische<br />
Symptome hinzutreten!).<br />
Hyponatriämie, SIADH. Selten<br />
extrapyramidalmotorische Störungen.<br />
Bei gleichzeitiger Verordnung von<br />
SSRI und an<strong>de</strong>ren Medikamenten ist<br />
vorherige genaue Information über<br />
potentiell gefährliche WW notwendig<br />
(Fachinformation)! Die CYPinhibieren<strong>de</strong><br />
Wirkung von Sertralin,<br />
Escitalopram und Citalopram ist<br />
<strong>de</strong>utlich schwächer als die von<br />
Fluoxetin, Fluvoxamin und Paroxetin.<br />
Kombination mit MAO-Hemmern ist<br />
kontraindiziert: serotonerges Syndrom<br />
(Bauchkrämpfe, Kleinhirnzeichen,<br />
Myoklonus, Verwirrtheit, Schwitzen,<br />
Tachykardie, Hypertonie), auch<br />
Akute Intoxikationen mit zentral<br />
dämpfen<strong>de</strong>n Stoffen inkl. Alkohol.<br />
Unbehan<strong>de</strong>ltes Engwinkelglaukom.<br />
Akute Harnverhaltung, Pylorusstenose,<br />
Paralytischer Ileus. Schwere Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen. Vorsicht bei<br />
Prostatahypertrophie, intestinalen<br />
Stenosierungen, schweren Leberschä<strong>de</strong>n,<br />
erhöhter Krampfbereitschaft,<br />
Störung <strong>de</strong>r Blutbildung, zerebrovaskuläre<br />
Störungen und kardialer<br />
Vorschädigung, insbeson<strong>de</strong>re<br />
Reizleitungsstörungen (Vorsicht bei<br />
Patienten mit vorbestehen<strong>de</strong>m<br />
Schenkelblock). Strenge Indikation<br />
vorausgesetzt, ist Schwangerschaft,<br />
insbeson<strong>de</strong>re nach <strong>de</strong>m 1. Trimenon,<br />
keine absolute KI. In <strong>de</strong>r Stillzeit sollen<br />
TZA nicht genommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Kombination mit MAO-Hemmstoffen (s.<br />
o.). Akute Alkohol-, Schlafmittel-,<br />
Analgetika- und<br />
Psychopharmakavergiftungen.<br />
Schwere Leber- o<strong>de</strong>r<br />
Nierenfunktionsstörungen, erhöhte<br />
Krampfbereitschaft. Zumin<strong>de</strong>st im 1.<br />
Trimenon <strong>de</strong>r Schwangerschaft sollten<br />
SSRI nicht eingenommen wer<strong>de</strong>n,<br />
wenngleich neuere Studien kein<br />
erhöhtes teratogenes Risiko unter<br />
Fluvoxamin, Fluoxetin, Paroxetin und<br />
Sertralin berichtet haben.<br />
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