Unipolare Depression Langfassung - Versorgungsleitlinien.de
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Verhaltenstherapeutische Strategien erwiesen sich bei Patienten mit Alzheimer-Demenz und<br />
leichter bzw. mittelschwerer o<strong>de</strong>r schwerer <strong>de</strong>pressiver Episo<strong>de</strong> als wirksam bei <strong>de</strong>r Verringerung<br />
<strong>de</strong>pressiver Symptome, und zwar bei <strong>de</strong>n Patienten selbst wie bei ihren pflegen<strong>de</strong>n Angehörigen<br />
[1118]. Die Effekte in <strong>de</strong>r Interventionsgruppe unterschie<strong>de</strong>n sich signifikant von einer<br />
Standardbehandlung und einer Warteliste als Kontrollbedingung. Im Rahmen dieser Intervention<br />
wur<strong>de</strong>n Verhaltensstrategien und Aktivitäten vermittelt, die eine Verringerung typisch <strong>de</strong>pressiven<br />
Verhaltensweisen wie sozialem Rückzug o<strong>de</strong>r Grübelneigung entgegenwirken, an<strong>de</strong>rerseits wur<strong>de</strong> die<br />
Interaktion zwischen Patienten und ihren pflegen<strong>de</strong>n Angehörigen, die <strong>de</strong>n negativen Affekt mit<br />
aufrechterhält o<strong>de</strong>r mit verursacht, modifiziert.<br />
Zur Therapie <strong>de</strong>r <strong>Depression</strong> bei <strong>de</strong>menten Patienten wur<strong>de</strong>n weitere psychotherapeutische Verfahren<br />
untersucht. In einer Studie erwies sich die Problemlösetherapie über zwölf Wochen bei älteren<br />
Patienten mit <strong>Depression</strong> und exekutiver Dysfunktion als wirksamer sowohl bei <strong>de</strong>r Verringerung<br />
<strong>de</strong>pressiver Symptome als auch bei <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>s psychosozialen und kognitiven<br />
Funktionsstatus im Vergleich zu einer supportiven Therapie [1128]. Auch für die Erinnerungstherapie,<br />
bei <strong>de</strong>r relevante biographische Erinnerungen geweckt bzw. erhalten wer<strong>de</strong>n sollen sowie für weitere<br />
nichtpharmakologische Maßnahmen fin<strong>de</strong>n sich Hinweise auf stimmungsaufhellen<strong>de</strong> Wirkung [1129;<br />
1130]. Dennoch gibt es bislang zu wenig gute Studien. Insgesamt legen die Befun<strong>de</strong> gera<strong>de</strong> zu<br />
diesem Thema nahe, dass in Anbetracht <strong>de</strong>r Alterung <strong>de</strong>r Bevölkerung die Anstrengungen für besser<br />
belegte Therapien erhöht wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
Empfehlung/Statement<br />
3-81<br />
Die Studienlage zur Unterstützung von spezifischen Empfehlungen zur Behandlung<br />
<strong>de</strong>r Komorbidität mit einer Demenz ist nicht hinreichend.<br />
3-82<br />
Wenn eine Pharmakotherapie eingeleitet wird, sollte die Auswahl <strong>de</strong>s<br />
Anti<strong>de</strong>pressivums bei einer Komorbidität von Demenz und <strong>de</strong>pressiver Störung das<br />
anticholinerge Nebenwirkungspotential und damit die Potenz <strong>de</strong>r Induktion eines<br />
Delires und <strong>de</strong>r weiteren Verschlechterung <strong>de</strong>r kognitiven Funktionen<br />
berücksichtigen.<br />
Empfehlungsgrad<br />
Statement<br />
© 2009 161<br />
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