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Unipolare Depression Langfassung - Versorgungsleitlinien.de

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eeinträchtigt. So erleben <strong>de</strong>pressive Patienten bezogen auf die letzten vier Wochen an zehn Tagen<br />

leichte und an sieben Tagen starke Beeinträchtigungen in ihrer Lebensführung, während dies bei nicht<br />

<strong>de</strong>pressiven Personen nur an 1,5 bzw. 0,6 Tagen vorkommt [59].<br />

Durch Krankheit beeinträchtigte o<strong>de</strong>r verlorene Jahre<br />

Kongenitale Anomalien (10)<br />

Verkehrsunfälle (9)<br />

Masern (8)<br />

Tuberkulose (7)<br />

Cerebrovaskuläre Erkrankungen (6)<br />

Ischämische Herzerkrankung (5)<br />

<strong>Unipolare</strong> <strong>Depression</strong> (4)<br />

Perinatale Erkrankungen (3)<br />

Diarrhöische Erkrankungen (2)<br />

Infektionen <strong>de</strong>s unteren Atemw egs (1)<br />

32900<br />

34300<br />

36500<br />

38400<br />

38500<br />

46700<br />

50800<br />

92300<br />

99600<br />

112900<br />

VII. Abbildung 3: Rangliste <strong>de</strong>r zehn am meisten beeinträchtigen<strong>de</strong>n Krankheiten weltweit [135]<br />

Darüber hinaus gehen <strong>de</strong>pressive Störungen mit einer hohen Mortalität, v. a. durch Suizi<strong>de</strong>, einher.<br />

Nach Angaben <strong>de</strong>s Statistischen Bun<strong>de</strong>samtes nehmen sich in Deutschland insgesamt pro Jahr<br />

mehr als 11 000 Menschen das Leben. Die Zahl <strong>de</strong>r Suizi<strong>de</strong> übersteigt damit <strong>de</strong>utlich die <strong>de</strong>r<br />

jährlichen Verkehrstoten (vgl. [141]). Fast alle Patienten mit schweren <strong>Depression</strong>en haben zumin<strong>de</strong>st<br />

Suizidgedanken. Die Suizidrate bei Depressiven ist dabei etwa 30-Mal höher als in <strong>de</strong>r<br />

Durchschnittsbevölkerung [142].<br />

8,6 % <strong>de</strong>r Patienten, die im Verlauf ihres Lebens wegen Suizidalität stationär behan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>n,<br />

versterben durch Suizid; unter <strong>de</strong>n stationär behan<strong>de</strong>lten Patienten mit einer affektiven Störung, die<br />

nicht speziell wegen Suizidalität hospitalisiert wur<strong>de</strong>n, sind es 4,4 % [143]. Insgesamt ist die Anzahl<br />

<strong>de</strong>r Suizidversuche ca. sieben- bis zwölf-Mal höher als die <strong>de</strong>r vollzogenen Suizi<strong>de</strong>. Eine<br />

Multicenter-Studie in psychiatrisch-psychotherapeutischen Kliniken in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg ergab,<br />

dass 30 % <strong>de</strong>r <strong>de</strong>pressiven Patienten bereits einen Suizidversuch in ihrem Leben unternommen<br />

hatten. Bei 45 % lag bei Aufnahme akute Suizidalität vor [144]. Das höchste Suizidrisiko tragen<br />

ältere Männer (Altersgruppe 75+Jahre); es liegt ca. 20-Mal höher als das von jungen Frauen, die<br />

<strong>de</strong>mgegenüber das höchste Suizidversuchsrisiko haben [145-147]. Männer versterben mehr als<br />

doppelt so oft durch Suizid als Frauen (Statistisches Bun<strong>de</strong>samt, 2001; vgl. Abbildung 4).<br />

© 2009 52

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