Unipolare Depression Langfassung - Versorgungsleitlinien.de
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Erfahrung zu bringen, ob <strong>de</strong>r Patient auf die Behandlung anspricht, die Therapie einhalten kann und<br />
<strong>de</strong>r gewünschte therapeutische Fortschritt erreicht wird. Sich abzeichnen<strong>de</strong> Komplikationen und<br />
Nebenwirkungen wer<strong>de</strong>n durch das Monitoring frühzeitig erkannt und können eine verän<strong>de</strong>rte<br />
Dosierung bzw. einen Wechsel <strong>de</strong>r begonnenen Medikation o<strong>de</strong>r die Aufnahme einer Psychotherapie<br />
bzw. eine erneute metho<strong>de</strong>nselektive Indikationsstellung im Rahmen einer begonnenen<br />
Psychotherapie erfor<strong>de</strong>rlich machen [211].<br />
Das Ansprechen auf medikamentöse, psychotherapeutische und ergänzen<strong>de</strong> psychosoziale<br />
Maßnahmen (z. B. Ergotherapie, Soziotherapie) ist regelmäßig, nach <strong>de</strong>n Empfehlungen <strong>de</strong>r WHO<br />
einmal wöchentlich zu prüfen, zumin<strong>de</strong>st initial in <strong>de</strong>n ersten vier Wochen. Spätestens nach drei- bis<br />
vier Wochen sollte eine genaue Wirkungsprüfung erfolgen, aufgrund <strong>de</strong>rer eine Entscheidung<br />
getroffen wird, ob die Behandlung fortgesetzt o<strong>de</strong>r verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n sollte. Zur Beurteilung <strong>de</strong>s<br />
Behandlungsfortschritts in <strong>de</strong>r Akutbehandlung stehen die Symptombesserung und die Erhöhung <strong>de</strong>s<br />
psychosozialen Funktionsniveaus im Vor<strong>de</strong>rgrund. Ein Ausbleiben einer Symptomreduktion in <strong>de</strong>n<br />
ersten ein- bis drei Behandlungswochen ist ein negativer Prädiktor für <strong>de</strong>n Erfolg einer Psycho- o<strong>de</strong>r<br />
Psychopharmakotherapie.<br />
Empfehlung/Statement<br />
2-11<br />
Stellt sich in <strong>de</strong>r Akutbehandlung 3-4 Wochen nach Behandlungsbeginn keine<br />
positive Entwicklung im Sinne <strong>de</strong>r Zielvorgaben ein, sollte ein bislang nicht<br />
wirksames Vorgehen nicht unverän<strong>de</strong>rt fortgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Empfehlungsgrad<br />
Es gibt viele bewährte Skalen, um das Ansprechen auf die Therapie und die Besserung <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>pressiven Symptomatik zu ermitteln [234]. Dazu gehören:<br />
zur Selbstbeurteilung (z. B.):<br />
� <strong>de</strong>r Gesundheitsfragebogen für Patienten, Patient Health Questionnaire-<strong>Depression</strong> (PHQ-D,<br />
siehe H 2.6 „Verlaufsdiagnostik“);<br />
� das Beck-<strong>Depression</strong>sinventar (BDI [235; 236]; BDI-II 11 : [237]; <strong>de</strong>utsch: [238]);<br />
� die Hospital Anxiety and <strong>Depression</strong> Scale (HADS [239]);<br />
� Geriatrische <strong>Depression</strong>sskala (GDS [240]; <strong>de</strong>utsch: [241]);<br />
� Fragebogen zur <strong>Depression</strong>sdiagnostik (FDD [242]).<br />
zur Fremdbeurteilung (z. B.):<br />
� Hamilton-<strong>Depression</strong>-Rating-Skala (HDRS [243]);<br />
� Bech-Rafaelsen-Melancholie-Skala (BRMS [244]; <strong>de</strong>utsch: [245]);<br />
� Montgomery-Asberg <strong>Depression</strong> Rating Scale (MADRS [246; 247]).<br />
11<br />
Der BDI-II ist eine überarbeitete <strong>de</strong>utsche Fassung <strong>de</strong>s BDI in <strong>de</strong>r Originalfassung von Beck und orientiert sich an <strong>de</strong>n<br />
Diagnosekriterien zur <strong>Depression</strong> nach DSM-IV.<br />
© 2009 73<br />
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