Unipolare Depression Langfassung - Versorgungsleitlinien.de
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Empfehlungen/Statements<br />
Beginn <strong>de</strong>r medikamentösen Behandlung hingewiesen wer<strong>de</strong>n und bei <strong>de</strong>ren<br />
Auftreten umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.<br />
3-16<br />
Eine intensive Aufklärung und engmaschige Betreuung (wöchentlich) in <strong>de</strong>n ersten<br />
4 Wochen ist zu empfehlen, um die Mitarbeit <strong>de</strong>s Patienten zu för<strong>de</strong>rn.<br />
3-17<br />
Wichtige Inhalte <strong>de</strong>s Aufklärungsgesprächs sind:<br />
� Be<strong>de</strong>nken gegenüber Anti<strong>de</strong>pressiva (z. B. Sucht-, Toleranzentwicklung,<br />
Persönlichkeitsverän<strong>de</strong>rungen) erkennen und ausräumen;<br />
� biologische Wirkmechanismen erklären;<br />
� auf Wirklatenz und mögliche Wechselwirkungen mit an<strong>de</strong>ren Medikamenten<br />
hinweisen;<br />
� Nebenwirkungen erläutern;<br />
� Behandlungsdauer begrün<strong>de</strong>n;<br />
� dabei kann es vorteilhaft sein, Angehörige und/o<strong>de</strong>r Selbsthilfegruppen<br />
einzubeziehen.<br />
Wirkungsprüfung und Therapiemonitoring<br />
3-18<br />
In <strong>de</strong>n ersten 4 Behandlungswochen wird ein wöchentliches Monitoring, danach in<br />
Intervallen von 2-4 Wochen und nach 3 Monate in längeren Intervallen empfohlen.<br />
� Spätestens nach 3-4 Wochen sollte eine genaue Wirkungsprüfung erfolgen und<br />
entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, ob ein Wechsel o<strong>de</strong>r eine Ergänzung <strong>de</strong>r<br />
Behandlungsstrategie indiziert ist o<strong>de</strong>r nicht.<br />
� Ist keine Verbesserung erkennbar, sollte die Mitarbeit <strong>de</strong>s Patienten und bei <strong>de</strong>n<br />
dafür in Frage kommen<strong>de</strong>n Medikamenten <strong>de</strong>r Plasmaspiegel geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />
� Grundsätzlich angeraten sind Plasmaspiegelkontrollen bei Behandlung mit <strong>de</strong>r<br />
Maximaldosis, Verträglichkeitsproblemen, multimedizierten o<strong>de</strong>r komorbi<strong>de</strong>n<br />
Patienten, Symptomverschlechterung bei dosisstabiler anti<strong>de</strong>pressiver Medikation<br />
und Non-Respon<strong>de</strong>rn bzw. Problemen in <strong>de</strong>r Mitarbeit <strong>de</strong>s Patienten.<br />
� Das Monitoring <strong>de</strong>r Konzentrationen von Anti<strong>de</strong>pressiva im Serum ist nur für<br />
trizyklische und tetrazyklische Substanzen gut etabliert.<br />
� Bei Beginn einer Medikation mit Anti<strong>de</strong>pressiva sollten Blutbild und<br />
Transaminasen untersucht wer<strong>de</strong>n.<br />
� Bei Gabe von Lithium sind initial und im Verlauf <strong>de</strong>r Kreatininwert, die Kreatinin-<br />
Clearance, die Elektrolyte und das Erfassen <strong>de</strong>r Schilddrüsengröße sowie <strong>de</strong>r<br />
TSH-Wert wichtig.<br />
� Gewichtskontrollen sind bei einigen Pharmaka wegen <strong>de</strong>r möglichen<br />
Gewichtszunahme wichtig, vor allem unter Mirtazapin und <strong>de</strong>n meisten Trizyklika<br />
(z. B. Trimipramin und Amitriptylin) sowie Lithium.<br />
� Wegen <strong>de</strong>r chinidinartigen Effekte von TZA auf die Reizleitung mit <strong>de</strong>r Gefahr von<br />
Blockbildungen und Arrhythmien sind vor Behandlungsbeginn, nach Aufdosierung<br />
und in Abhängigkeit von Dosierung und Risiko auch im Verlauf EKG-Kontrollen<br />
notwendig.<br />
� Je<strong>de</strong>m Patient, <strong>de</strong>r mit Anti<strong>de</strong>pressiva behan<strong>de</strong>lt wird, sollte zu Beginn <strong>de</strong>r<br />
Behandlung beson<strong>de</strong>re Aufmerksamkeit gewidmet und auf mögliche Symptome,<br />
die auf eine Erhöhung <strong>de</strong>s Suizidrisikos hin<strong>de</strong>uten, geachtet wer<strong>de</strong>n.<br />
� Beim Absetzen <strong>de</strong>r Medikation sollten Anti<strong>de</strong>pressiva in <strong>de</strong>r Regel schrittweise<br />
über einen Zeitraum von 4 Wochen reduziert wer<strong>de</strong>n.<br />
Erhaltungstherapie<br />
3-19<br />
Anti<strong>de</strong>pressiva sollen min<strong>de</strong>stens 4-9 Monate über die Remission einer <strong>de</strong>pressiven<br />
Episo<strong>de</strong> hinaus eingenommen wer<strong>de</strong>n, weil sich hierdurch das Risiko eines Rückfalls<br />
erheblich vermin<strong>de</strong>rn lässt. In dieser Erhaltungsphase soll die gleiche Dosierung wie<br />
Empfehlungsgrad<br />
KKP<br />
Statement<br />
Statement<br />
© 2009 35<br />
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