Unipolare Depression Langfassung - Versorgungsleitlinien.de
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Falls diese Maßnahme allein nicht ausreichen sollte, ist eine <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Strategien zu erwägen:<br />
� Die Verstärkung <strong>de</strong>r anti<strong>de</strong>pressiven Wirkung eines gegebenen Anti<strong>de</strong>pressivums durch die<br />
zusätzliche Gabe einer weiteren Substanz, die selbst kein Anti<strong>de</strong>pressivum ist. Diese Maßnahme<br />
wird als „Augmentation“ bezeichnet.<br />
� Das Umsetzen von einem Anti<strong>de</strong>pressivum auf ein an<strong>de</strong>res Anti<strong>de</strong>pressivum. Diese Maßnahme<br />
wird als Wechsel o<strong>de</strong>r „Switching“ bezeichnet.<br />
� Die zusätzliche Gabe eines weiteren Anti<strong>de</strong>pressivums zu einer bestehen<strong>de</strong>n, aber nicht<br />
ausreichen<strong>de</strong>n Medikation mit einem Anti<strong>de</strong>pressivum. Diese Maßnahme wird als „Kombination“<br />
bezeichnet.<br />
� Die Kombination mit einer Psychotherapie bzw. <strong>de</strong>r Wechsel zur Psychotherapie (Kapitel H 3.4<br />
„Psychotherapie“).<br />
Einen Überblick über das Vorgehen gibt <strong>de</strong>r Algorithmus 4 „Medikamentöse Behandlung <strong>de</strong>r<br />
therapieresistenten <strong>Depression</strong>“ im Anhang 8.<br />
H 3.3.7.4 Augmentation<br />
Verschie<strong>de</strong>ne Substanzen, die, allein gegeben, keine o<strong>de</strong>r nur eine unbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> anti<strong>de</strong>pressive<br />
Wirkung haben, wur<strong>de</strong>n zur Wirkungsverstärkung (Augmentation) von Anti<strong>de</strong>pressiva eingesetzt.<br />
Die Effektivität einer Lithiumaugmentation bei Non-Response ist am besten untersucht und belegt<br />
und daher das einzige etablierte und auch zugelassene Augmentationsverfahren [572-574]. Bis zur<br />
Beurteilung <strong>de</strong>r Wirksamkeit sollte eine Lithiumaugmentation min<strong>de</strong>stens zwei- bis vier Wochen lang<br />
mit therapeutisch wirksamen Lithiumspiegeln durchgeführt wer<strong>de</strong>n [573]. Im Anhang 9:<br />
Anwendungsempfehlungen: Lithiumtherapie“ fin<strong>de</strong>n sich Anwendungshinweise zur Lithiumtherapie.<br />
Die Wirksamkeit <strong>de</strong>r Augmentationstherapie mit Schilddrüsenhormonen (Trijodthyronin,<br />
Levothyroxin), Sexualhormonen o<strong>de</strong>r Antiepileptika ist nicht in gleicher Weise belegt wie die<br />
Lithiumaugmentation [517], auch wenn neue Studienergebnisse (z. B. aus <strong>de</strong>r Star*-D-Studie für die<br />
Augmentation mit Trijodthyronin; [575]) ihre Wirksamkeit zeigen. Der Vorteil <strong>de</strong>r<br />
Augmentationsverfahren ist ein rascher Wirkungseintritt [576]. Nachteile bestehen in <strong>de</strong>n zusätzlichen<br />
Neben- und Wechselwirkungen von Lithium und Schilddrüsenhormonen (insbeson<strong>de</strong>re<br />
kardiovaskulär). Die Lithiumaugmentation sollte hierin ausgebil<strong>de</strong>ten o<strong>de</strong>r erfahrenen Ärzten<br />
vorbehalten sein, auch eine Augmentationsstrategie mit Schilddrüsenhormonen sollte grundsätzlich<br />
nur in <strong>de</strong>r fachärztlichen Praxis erfolgen.<br />
Empfehlung/Statement<br />
3-25<br />
Ein Versuch zur Wirkungsverstärkung (Augmentation) mit Lithium sollte vom<br />
erfahrenen Arzt bei Patienten erwogen wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren <strong>Depression</strong> auf Anti<strong>de</strong>pressiva<br />
nicht angesprochen hat.<br />
3-26<br />
Wenn bei einem Patienten 2-4 Wochen nach Erreichen wirksamer Lithiumspiegel<br />
keine Wirkung festzustellen ist, sollte Lithium wie<strong>de</strong>r abgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
3-27<br />
Patienten, die gut auf ein Anti<strong>de</strong>pressivum mit Lithium-Augmentation ansprachen,<br />
sollten unter diesem Regime für min<strong>de</strong>stens 6 Monate bleiben.<br />
3-28<br />
Die Augmentation von Anti<strong>de</strong>pressiva mittels Carbamazepin, Lamotrigin, Pindolol,<br />
Valproat, Dopaminagonisten, Psychostimulanzien, Schilddrüsen- o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
Hormonen wird als Routineeinsatz bei therapieresistenter <strong>Depression</strong> nicht<br />
empfohlen.<br />
Empfehlungsgrad<br />
© 2009 107<br />
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KKP<br />
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