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Unipolare Depression Langfassung - Versorgungsleitlinien.de

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Erhaltungstherapie mit Paroxetin erhielten (37 % Rückfälle bzw. Rezidive), während sich dies für eine<br />

monatliche IPT als Erhaltungstherapie nicht belegen ließ (68 % Rückfälle bzw. Rezidive). Den<br />

stärksten rückfall- bzw. rezidivprophylaktischen Effekt hatte die Kombination aus Paroxetin und IPT<br />

(35 % Rückfälle bzw. Rezidive innerhalb von zwei Jahren); statistisch bestand jedoch zur alleinigen<br />

Medikation kein signifikanter Unterschied.<br />

Eine frühe Studie von Klerman, DiMascio, Weissman, Prusoff und Paykel (1974) [824] verglich über<br />

einen achtmonatigen Zeitraum die Wirksamkeit von IPT mit einer Kontrollbedingung (niedrig<br />

frequenter psychotherapeutischer Kontakt) an 150 Patientinnen, die auf eine medikamentöse<br />

Behandlung respondiert hatten. Nach <strong>de</strong>r medikamentösen Weiterbehandlung bei<strong>de</strong>r Gruppen in <strong>de</strong>n<br />

ersten zwei Monaten erfolgte die randomisierte Zuweisung auf die Medikations-, die Placebo-, o<strong>de</strong>r<br />

die medikamentenfreie Gruppe (insgesamt sechs Zellen). Im Ergebnis vermin<strong>de</strong>rte die<br />

medikamentöse Behandlung die Rückfallrate, und bei <strong>de</strong>r IPT zeigte sich eine Besserung im<br />

interpersonellen Bereich und bei <strong>de</strong>r psychosozialen Anpassung. Die Kombinationsbehandlung war<br />

am effektivsten.<br />

Empfehlung/Statement<br />

3-48<br />

Längerfristige stabilisieren<strong>de</strong> Psychotherapie (Rezidivprophylaxe) soll Patienten mit<br />

einem erhöhten Risiko für ein Rezidiv angeboten wer<strong>de</strong>n.<br />

XXIX. Tabelle 24: Psychotherapie als Erhaltungstherapie bzw. zur Rezidivprophylaxe<br />

Kognitive<br />

Verhaltenstherapie<br />

Interpersonelle<br />

Psychotherapie<br />

Empfehlungsgrad<br />

Studientyp Ergebnisse<br />

Metaanalyse KVT ≥ AD [806]<br />

KVT > TAU [806]<br />

14 RCTs KVT > CM [264; 809; 810; 812-815]<br />

KVT = AD [768]<br />

KVT > TAU [708]<br />

MBCT + TAU > TAU (für Patienten mit ≥ 3<br />

Episo<strong>de</strong>n) [816; 818]<br />

CBASP > unspezifische KG [819]<br />

AD + KVT = AD + CM [820]<br />

AD + KVT > AD + CM [808]<br />

6 RCTs IPT + AD > IPT [263; 801; 822]<br />

IPT > CM + AD [263; 801; 822]<br />

IPT > Placebo (ältere Patienten) [523; 620]<br />

IPT < AD (ältere Patienten) [620]<br />

IPT + AD > IPT, AD (ältere Patienten > 70 J.)<br />

[523; 620]<br />

IPT + AD akut und AD als Erhaltungstherapie ><br />

IPT, AD, IPT + AD [825]<br />

H 3.4.7 Effektivität von Psychotherapie bei behandlungsresistenter<br />

<strong>Depression</strong><br />

Als behandlungsresistent wer<strong>de</strong>n nach allgemein akzeptierter Definition [826; 827] <strong>de</strong>pressive<br />

Störungen angesehen, wenn Patienten auf min<strong>de</strong>stens zwei unterschiedliche, adäquat (auf-)dosierte<br />

Anti<strong>de</strong>pressiva aus verschie<strong>de</strong>nen Wirkstoffklassen keine Response gezeigt haben. Insgesamt bleibt<br />

jedoch eine <strong>de</strong>finitorische Unschärfe bei <strong>de</strong>r Unterscheidung einer chronischen unipolaren Störung mit<br />

hmehr als zwei Jahren Dauer einerseits und einer behandlungsresistenten <strong>Depression</strong> an<strong>de</strong>rerseits.<br />

Psychotherapeutische Verfahren wur<strong>de</strong>n bislang nur äußerst selten in randomisiert-kontrollierten<br />

Studien systematisch auf ihre Effektivität in <strong>de</strong>r Behandlung von auf einer Pharmakotherapie<br />

© 2009 136<br />

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