Einführung ihn die Hobby - Elektronik
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+" - Eingang des Operationsverstärkers und Masse eine Spannung von l V an<br />
(Spannungsartschalter Sart geschlossen, Widerstand Rw unwirksam). Der Messbereichsschalter<br />
SBer muß für <strong>die</strong>se Messung auf <strong>die</strong> Stellung 500V ( Rb6 = 1kΩ) geschaltet sein. Da der<br />
Operationsverstärker bestrebt ist, zwischen den beiden Signaleingängen keine<br />
Spannungsdifferenz aufkommen zu lassen, wird er am Widerstand Rb6 = 1kΩ den gleichen<br />
Spannungsabfall wie an Rg - 2kΩ, also 1V, erzeugen. Um <strong>die</strong>sen Zustand zu erreichen, wird<br />
vom Verstärkerausgang her über <strong>die</strong> Meßwerkschaltung und den Widerstand Rb6 ein Strom<br />
von 1mA getrieben. Das 1mA - Meßwerk wird also gerade Vollausschlag zeigen.<br />
Der Überlastungsschutz<br />
Angenommen, es sei der Meßbereich 50V (Rb4 = 100Ω) eingestellt und am Meßgeräteingang<br />
liege eine Spannung von 500V. Der Operationsverstärker würde dann durch den<br />
Bereichswiderstand Rb4 = 100Ω einen Strom von 10mA treiben müssen, um den „ -" - Eingang<br />
des Verstärkers auf das Potential des ,,+ " - Eingangs zu heben, nämlich auf 1V. Das aber ist in<br />
der vorliegenden Schaltung nicht möglich, weil der Aussteuerungsbereich für <strong>die</strong><br />
Verstärkerausgangsspannung begrenzt ist. Das Meßwerk wird zwar etwas, aber nicht zu stark<br />
überlastet.<br />
Der Meßwerkvorwiderstand sollte nämlich so groß eingestellt werden, daß am<br />
Verstärkerausgang eine Spannung von etwa 5V gegen Masse erforderlich ist, um den<br />
Meßwerkstrom von 1mA für den Zeigervollausschlag fließen zu lassen. Dann bleibt bis zur<br />
Grenze des Aussteuerungsbereichs (7,5V) noch ein Spielraum von 2,5V als vertretbare<br />
Spannungsüberhöhung. Dieser Spannungsspielraum darf sogar nicht kleiner bemessen sein,<br />
wenn korrekte Wechselspannungsmessungen möglich sein sollen. Sonst würden bei größeren<br />
Wechseispannungen in der Nähe des Zeigervollausschlags <strong>die</strong> Spannungsspitzen<br />
„abgeschnitten", was zu Meßfehlern führen würde. Das Meßgerät zeigt dann einen falschen<br />
Durchschnittswert der Wechselspannung. Bei Wechselspannungsmessungen bekommt das<br />
Meßwerk schnell hintereinanderfolgende gleichgerichtete Stromstöße. Der Zeiger, der <strong>die</strong>sen<br />
Stromschwankungen nicht folgen kann, stellt sich deshalb auf einen durchschnittlichen Wert<br />
ein.<br />
Der Spannungsartschalter<br />
Würden Wechselspannungen mit derselben - Meßschaltung verarbeitet wie Gleichspannungen,<br />
so würde das Meßgerät Werte anzeigen, <strong>die</strong> bei sinusförmigen Wechselspannungen um rund<br />
10% niedriger wären als <strong>die</strong> entsprechenden Effektivwerte, <strong>die</strong> man üblicherweise messen<br />
will. (Ein Hinweis nur für Theoretiker: Das Meßwerk stellt sich auf den arithmetischen<br />
Mittelwert der [sinusförmigen] Wechselspannung ein, der um rund 10% kleiner ist als der<br />
Effektivwert, denn der Operationsverstärker arbeitet hier als Stromkonstantelement.) Diese<br />
Anzeigedifferenz kann aber leicht durch eine einfache Schaltungsmaßnahme vermieden<br />
werden: Mit dem Umschalter SArt kann für Wechselspannungsmessungen ein zusätzlicher<br />
Widerstand Rw zugeschaltet werden, der bei Wechselspannungsmessungen einen um 10%<br />
höheren Spannungsabfall als bei Gleichspannungsmessungen verursacht. Zu beachten ist, daß<br />
bei anderen als sinusförmigen Wechselspannungen <strong>die</strong>se Relation nicht gilt.