Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen
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Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 115<br />
5.3 Welche Projekte der Jugendverbände, des Ring Politischer Jugend und anderer<br />
vom Land <strong>NRW</strong> geförderter Einrichtungen wenden sich gegen den<br />
Rechtsextremismus?<br />
Schwerpunkt der Förderung präventiver Maßnahmen zur Verhütung oder Eindämmung des<br />
Rechtsextremismus ist die Förderung der klassischen Jugendarbeit, wie sie z.B. von Jugendorganisationen,<br />
Häusern der offenen Tür, der kulturellen Jugendarbeit bzw.<br />
Initiativgruppen praktiziert wird. Hierfür stehen im Landesjugendplan Mittel in Höhe von insgesamt<br />
rd. 125 Mio. DM zur Verfügung. Darüber hinaus werden gezielte Projekte der<br />
Gewaltprävention gefördert. Diese Projekte sind angesiedelt bei Trägern der Jugendhilfe,<br />
insbesondere in offenen Einrichtungen der Jugendarbeit, und werden mit rd. 4 Mio. DM pro<br />
Jahr gefördert. Darüber hinaus werden Fußball-Fan-Projekte mit insgesamt 570.000,- DM<br />
jährlich gefördert.<br />
Im Rahmen der Schwerpunktsetzung der <strong>Landesregierung</strong> beteiligt sich die Jugendarbeit<br />
auch an der Umsetzung des Maßnahmeprogramms gegen Rechtsextremismus. Mit ergänzenden<br />
3,2 Mio. DM aus Mitteln des Bundes werden weitere Aktivitäten der Träger gefördert.<br />
Mit dem Landesjugendplan unterstützt das Land <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> die Arbeit der im Landesjugendring<br />
zusammengeschlossenen Jugendverbände, des Rings politischer Jugend wie<br />
auch die Landesarbeitsgemeinschaft der kulturellen Jugendbildung und die dort organisierten<br />
Landesarbeitsgemeinschaften wie die der Jugendkunstschulen und Kulturpädagogischen<br />
Einrichtungen.<br />
Für Bildungsarbeit stehen den genannten Trägergruppen insgesamt etwa 20 Mio. DM auch<br />
für das Jahr 2001 zur Verfügung. Die im Landesjugendring zusammengeschlossenen Jugendverbände<br />
wenden ca. 17 Mio. DM der erhaltenen Fördermittel für Bildungsarbeit auf,<br />
der Ring politischer Jugend etwa 650.000 DM und die Träger der kulturellen Jugendbildung<br />
etwa 2,5 Mio. DM.<br />
Die durch den Landesjugendplan geförderten Maßnahmen und Aktivitäten verfolgen auch<br />
das Ziel, rassistische und rechtsextreme Einstellungen erst gar nicht zur Entstehung kommen<br />
zu lassen. Die Landesförderung ist so ausgestaltet, dass vorrangig solche Träger,<br />
Einrichtungen und Angebote gefördert werden, die sicherstellen, dass die Veränderungen in<br />
den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen unmittelbar berücksichtigt werden und deren<br />
Angebote und Einrichtungen im sozialen Umfeld junger Menschen angesiedelt sind. Die<br />
Bereitschaft junger Menschen zu demokratischem und sozialem Engagement soll geweckt<br />
werden, junge Menschen sollen befähigt werden, ihre Interessen zu erkennen und gemeinsam<br />
mit anderen in selbst organisierten Zusammenhängen zu vertreten.<br />
Ziel der Landesförderung ist es, interkulturelles solidarisches und gleichberechtigtes Miteinander<br />
zu ermöglichen und junge Menschen zu befähigen, Risiken und Gefährdungen zu<br />
erkennen und zu lernen, mit diesen umzugehen. Die Angebote sollen soziale Benachteiligungen<br />
abbauen und individuelle Beeinträchtigungen überwinden helfen sowie junge<br />
Menschen in Konfliktsituationen durch Beratung und Hilfe unterstützen.<br />
Die verschiedenen Trägergruppen führen ihre Maßnahmen und Aktivitäten in Eigenregie<br />
durch. Daher gibt es keine umfassende oder gar abschließende Darstellung der Projekte, die<br />
sich ausschließlich und explizit gegen den Rechtsextremismus wenden.<br />
I. Der Landesjugendring <strong>NRW</strong> hat 1999 und 2000 zwei landesweite Projekte zur politischen<br />
Partizipation und zum rechtsstaatlichen Engagement im demokratischen<br />
Gemeinwesen - „Erst mal Kommunalwahl – ab 16" und „Politik begreifen“ - durchgeführt.<br />
Beide Projekte haben einen Beitrag zur Prävention politisch extremer Haltungen<br />
geleistet. Im Projekt „Politik begreifen“ war den teilnehmenden Jugendlichen die Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema Rechtsextremismus ein wichtiges Anliegen.<br />
Der Landesjugendring verleiht seit 1988 gemeinsam mit der Aktion SOS Rassismus<br />
jährlich den „Goldenen Hammer zur Überwindung von Gewalt und Rassismus“, der engagierte<br />
Bürgerinnen und Bürger bzw. Gruppen auszeichnet, die sich für Toleranz und<br />
Zivilcourage und für die Überwindung von rassistischem und rechtsextremem Denken