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Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen

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Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 25<br />

22.05.1999 Demonstration in Köln gegen die sog. "Wehrmachtsausstellung" mit ca. 350 Teilnehmern<br />

02.10.1999 Demonstration in Köln gegen die "Doppelte Staatsbürgerschaft" mit ca. 500 Teilnehmern<br />

06.05.2000 Demonstration in Essen unter dem Motto "Gegen Sozialabbau und Massenarbeitslosigkeit"<br />

mit ca. 500 Teilnehmern<br />

26.01.2001 Demonstration in Lüdenscheid zum Gedenken an die Reichsgründung mit knapp<br />

150 Teilnehmern<br />

24.2.2001 Demonstration in Lüdenscheid zum Thema "Stoppt die Pogromstimmung gegen<br />

nationale Deutsche", ca. 100 Teilnehmer<br />

Auffällig war, dass an fast allen Demonstrationen, Kundgebungen und Veranstaltungen der<br />

NPD eine große Zahl von Neonazis und Skinheads teilnahm. Häufig dominierten sie schon<br />

rein zahlenmäßig das jeweilige Geschehen. Auch erhielten führende Neonazis auf den von<br />

der NPD organisierten Veranstaltungen schon fast regelmäßig Rederecht. Zur Zeit ist allerdings<br />

das Verhältnis der NPD zur Neonazi-Szene getrübt. Der zeitweilige<br />

Demonstrationsverzicht der NPD nach Einsetzen der Verbotsdiskussion und das seither vorsichtigere<br />

Agieren der NPD wurden von zahlreichen führenden Neonazis - auch aus <strong>NRW</strong> -<br />

heftig kritisiert. Bezeichnend ist, dass die erste größere Demonstration der NPD nach der<br />

Aufhebung ihres Demonstrationsverzichts am 25.11.2000 in Berlin mit ca. 1.600 Teilnehmern<br />

von zahlreichen führenden Neonazis boykottiert wurde. In dieses Bild passt auch der Umstand,<br />

dass nach dem zeitweiligen Demonstrationsverzicht der NPD allein in <strong>NRW</strong> im 2.<br />

Halbjahr 2000 vier größere Demonstrationen von der Neonazi-Szene organisiert wurden.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es der NPD in den letzten 5 Jahren zunehmend<br />

gelungen ist, über die eigene Mitgliedschaft hinaus zahlreiche Personen zu Demonstrationen,<br />

Kundgebungen und Saalveranstaltungen zu mobilisieren. Allerdings relativiert sich<br />

dieser scheinbare Erfolg stark, wenn man berücksichtigt, dass von diesen "Mobilisierungserfolgen"<br />

fast ausschließlich die Neonazis und Skinheads betroffen sind. Einbrüche in das<br />

bürgerliche Spektrum gelangen nicht.<br />

4.) Neonazis<br />

Zu Beginn der 90er Jahre wurden von der Neonazi-Szene zahlreiche Demonstrationen -<br />

auch in <strong>NRW</strong> - angemeldet, die jedoch fast durchweg verboten wurden. Diese Verbotsverfügungen<br />

wurden entweder nicht angefochten oder hatten überwiegend Bestand vor den<br />

Verwaltungsgerichten. Seit Mitte der 90er Jahre die Kooperation zwischen NPD und Neonazis<br />

begann, verzichteten die Neonazis allerdings weitgehend auf eigene<br />

Demonstrationsanmeldungen. Sie beteiligten sich vielmehr an den zahlreichen von der NPD<br />

angemeldeten Demonstrationen und Kundgebungen. Eine Ausnahme hiervon bildeten gelegentliche<br />

Aufmarschversuche im Rahmen der jährlichen Rudolf Heß-Aktivitäten. Nachdem<br />

die NPD im Gefolge der Verbotsdiskussion einen zeitweiligen Demonstrationsverzicht aussprach,<br />

führte die Neonazi-Szene, ausgehend von Norddeutschland, auch in <strong>NRW</strong> eigene<br />

Demonstrationen durch. Allein im 2. Halbjahr 2000 kam es zu vier solcher Demonstrationen<br />

und zwar am:<br />

21.10 in Dortmund unter dem Motto "Gegen die verleumderische Berichterstattung und Hysterie<br />

der Medien gegen rechts" mit ca. 500 Teilnehmern. Hierunter befand sich auch eine<br />

größere Gruppe aus Norddeutschland<br />

28.10 in Düsseldorf unter dem Motto "Meinungsfreiheit für Nationalisten - Argumente statt<br />

Verbote" mit ca. 300 Teilnehmern<br />

09.12. in Köln unter dem Motto "Protest gegen Gewalt und Intoleranz - Meinungsfreiheit auch<br />

für sogenannte Neonazis" mit ca. 120 Teilnehmern<br />

16.12. in Dortmund unter dem Motto "Gegen Polizeiwillkür und Medienhetze" mit ca. 300<br />

Teilnehmern

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