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Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen

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Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 97<br />

menhang mit Menschen ohne Deutschen Pass. Gleichwohl gibt es immer wieder Hinweise<br />

auf Diskriminierungen und fremdenfeindliche Tendenzen in der öffentlichen Verwaltung.<br />

2.6.1 Welche Erkenntnisse liegen der <strong>Landesregierung</strong> über minderheiten- und fremdenfeindliche<br />

Tendenzen in öffentlichen Einrichtungen, Behörden u. ä. vor? Welche<br />

Maßnahmen gegen rassistische, rechtsextremistische oder sexistische Übergriffe oder<br />

Vorfälle in Behörden und öffentlichen Stellen hat die <strong>Landesregierung</strong> in den<br />

letzten fünf Jahren unternommen? Wie haben die zuständigen Stellen in Einzelfällen<br />

reagiert, um minderheiten- oder fremdenfeindlichen Tendenzen im öffentlichen Dienst<br />

entgegenzutreten?<br />

Die <strong>Landesregierung</strong> hat keine Erkenntnisse darüber, dass in den Behörden und Einrichtungen<br />

im Land <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> minderheiten– und fremdenfeindliche Tendenzen<br />

bestehen. Derartige Tendenzen waren auch nie Gegenstand von Petitionen, Beschwerden o.<br />

ä.. Von einer Anfrage unmittelbar bei den Kommunen wurde im Hinblick auf die kommunale<br />

Selbstverwaltungsgarantie abgesehen, da die Aufsicht des Innenministeriums sich auf reine<br />

Rechtsaufsicht beschränkt.<br />

Im Hinblick auf präventive und aufklärende Maßnahmen wird auf die Antwort zu Frage 10.9<br />

verwiesen.<br />

Vorwürfen und Anschuldigungen im Einzelfall gehen die jeweils zuständigen Behörden oder<br />

Einrichtungen nach und leiten soweit erforderlich die notwendigen dienstrechtlichen Maßnahmen<br />

ein.<br />

Den Bezirksregierungen sind für ihren Aufsichtsbereich 35 Einzelfälle bekannt, in denen Verfahren<br />

wegen rassistischer, rechtsextremistischer oder sexistischer Vorfälle und Übergriffe<br />

eingeleitet wurden. Überwiegend wurden die Verfahren wegen des Vorwurfes sexistischer<br />

Übergriffe im Schulbereich eingeleitet.<br />

Aus dem Kommunalen Bereich ist ein Einzelfall rechtsextremistischer Äußerungen bekannt<br />

geworden, auf den mit arbeitsrechtlichen Maßnahmen reagiert worden ist.<br />

In einzelnen Fällen gab es auch Beschwerden seitens binationaler gleichgeschlechtlicher<br />

Paare über die Behandlung durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einiger Ausländerämter<br />

sowohl über die persönliche Behandlung als auch über die verwaltungsmäßige Bearbeitung<br />

des Anliegens der Paare, die Beantragung einer Aufenthaltserlaubnis zum Zwecke der Führung<br />

einer gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft. In jedem Beschwerdefall ist die<br />

<strong>Landesregierung</strong> den Vorwürfen an der entsprechenden Stelle nachgegangen und hat sich<br />

für Abhilfe und konkrete Lösungen eingesetzt.<br />

In allen Fällen, in denen gegen rechtliche Vorgaben - hierzu gehören auch die allgemeinen<br />

Dienstpflichten der Beschäftigten - verstoßen wird, werden straf- und/oder disziplinarrechtliche<br />

bzw. arbeitsrechtliche Maßnahmen ergriffen.<br />

Ungeachtet der Tatsache, dass es sich bei den bekannt gewordenen Vorkommnissen lediglich<br />

um Einzelfälle handelt, die keinen Hinweis auf minderheiten- und fremdenfeindliche<br />

Tendenzen geben, kommt der Sensibilisierung der Bediensteten für die Problematik erhebliche<br />

Bedeutung zu. Zu diesem Zweck wurden und werden vielfältige Anstrengungen<br />

unternommen.<br />

Der Sensibilisierung dienen etwa entsprechende Mitarbeitergespräche, Dienstbesprechungen<br />

und nicht zuletzt die Fortbildungen. Im Geschäftsbereich des Justizministeriums werden<br />

etwa in der Justizakademie des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> in Recklinghausen Veranstaltungen<br />

zu diesem Thema durchgeführt. Gerade die Bildungsarbeit ist eine der wirksamsten<br />

Strategien gegen Intoleranz und die Ausbreitung des Rechtsextremismus. In diesem Zusammenhang<br />

wurden in der Justizakademie spezielle Veranstaltungen zu entsprechenden<br />

Themen durchgeführt, zum Beispiel zu den Themen "Ausländische Inhaftierte im Strafvollzug"<br />

und "Ethnische Minderheiten und Muslime" sowie das Forum "Gewalt von Rechts –<br />

Herausforderung der Justiz". In dem zuletzt genannten Forum haben Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der Justiz gemeinsam mit Experten in verschiedenen Workshops das Thema

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