Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen
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Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 153<br />
der Bundesanstalt für Arbeit (Berufsausbildung in überbetrieblichen Einrichtungen/BüE, ausbildungsbegleitende<br />
Hilfen/abH). Ihr Umfang beträgt jährlich ca. 2,4 Millionen DM.<br />
Durchschnittlich werden zwischen 800 und 1.000 Jugendliche aus Zuwandererfamilien pro<br />
Kursjahr gefördert. Motivationsmaßnahmen richten sich an „unversorgte" Jugendliche aus<br />
Zuwandererfamilien mit erfolgreichem Schulabschluss. Die für den Erhalt eines Ausbildungsoder<br />
Arbeitsplatzes relevanten Fähigkeiten und Fertigkeiten werden vermittelt.<br />
Das Ministerium für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie fördert in Berufsförderlehrgängen<br />
jährlich 980 vollzeitschulpflichtige Jugendliche (10. Klasse), die in einjährigen<br />
Lehrgängen die Berufsausbildungs- und Weiterqualifizierungsreife erlangen sollen. Das Programm<br />
richtet sich gleichermaßen an benachteiligte deutsche Jugendliche und Jugendliche<br />
mit Migrationshintergrund mit dem Ziel, die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen bzw. abzubauen<br />
und die jugendlichen Ausländer und Ausländerinnen in das berufsbezogene<br />
Bildungssystem zu integrieren. Es handelt sich um eine Vollfinanzierung von Lehrgangsplätzen<br />
durch das Land.<br />
Im Rahmen einer Evaluation des Programms in den Jahren 1994 bis 1999 wurde festgestellt,<br />
dass der Anteil von ausländischen Jugendlichen in den Berufsförderlehrgängen gleichbleibend<br />
bei durchschnittlich 25 Prozent liegt und der der Aussiedler zwischen 8 Prozent und 11<br />
Prozent schwankt.<br />
Weiterhin werden im Rahmen des Stützpunktprogramms jährlich ca. 1340 Jugendliche mit<br />
sozialen Auffälligkeiten und schlechten Schulzeugnissen gefördert. Diese Jugendlichen haben<br />
in der Regel geringe Chancen, auf dem Ausbildungsstellenmarkt einen betrieblichen<br />
Ausbildungsplatz zu erhalten. Auch hierbei handelt es sich überwiegend um durch das Land<br />
vollfinanzierte außerbetriebliche Ausbildungsmaßnahmen, die sich gleichermaßen an benachteiligte<br />
deutsche Jugendliche und Jugendliche mit Migrationshintergrund richten.<br />
Die Evaluation dieses Programms in den Jahren 1994 bis 1999 hat gezeigt, dass der Anteil<br />
von ausländischen Jugendlichen in den außerbetrieblichen Ausbildungsmaßnahmen vom<br />
Ausbildungsjahrgang 1993/96 zum Ausbildungsjahrgang 1994/97 (dreijährige Ausbildungszeit)von<br />
33 Prozent auf bis zu 46 Prozent angestiegen ist, um dann in den Folgejahren<br />
wieder kontinuierlich bis auf das Ausgangsniveau abzufallen. Der Anteil der jugendlichen<br />
Aussiedler liegt im Mittel bei 7,8 Prozent.<br />
Darüber hinaus bietet auch der Ausbildungskonsens <strong>NRW</strong> Hilfen für Migrantinnen und<br />
Migranten. Im Ausbildungskonsens haben sich <strong>Landesregierung</strong>, Wirtschaft, Gewerkschaften,<br />
Arbeitsverwaltung und Kommunen zusammengefunden mit dem Versprechen, jedem<br />
ausbildungswilligen und -fähigen Jugendlichen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> eine berufliche Ausbildung<br />
zu ermöglichen. Dies gilt – sofern die rechtlichen Voraussetzungen gegeben sind –<br />
auch für Migrantinnen und Migranten.<br />
Um die Motivation zur beruflichen Ausbildung zu erhöhen, können aus dem Programm "Ausbildung<br />
fördern: Information – Beratung – Akquisition" u.a. Projekte zur Intensivierung der<br />
Beratung und Information der Ausbildungsplatzbewerberinnen und -bewerber, des Lehrpersonals<br />
und der Eltern gefördert werden. Ziele sind hierbei die bessere Ausschöpfung des<br />
vorhandenen Ausbildungsangebots, die Information über neue Berufe und Wachstumsbranchen<br />
und insgesamt die Verbesserung der Berufswahlvorbereitung. Eine spezielle<br />
Zielgruppe sind dabei die Migrantinnen und Migranten (einschl. der Eltern). Bei den Zuwanderer-Familien<br />
ist eine adäquate Ansprache wesentliche Voraussetzung zur Erhöhung der<br />
Ausbildungsbeteiligung der Jugendlichen.<br />
Daneben können Projekte zur Gewinnung neuer Ausbildungsbetriebe gefördert werden. Im<br />
Sinne eines Coaching-Ansatzes können hier Unternehmen an die Ausbildung herangeführt<br />
und bei den ersten Schritten begleitet werden. Dies ist gerade für ausländische Unternehmen,<br />
die vielfach noch wenig Erfahrung mit dem Ausbildungssystem haben, von<br />
besonderem Interesse.<br />
Die Projekte im Rahmen des Programms "Ausbildung fördern: Information – Beratung – Akquisition"<br />
werden anteilig bezuschusst. Die Kofinanzierung kann z.B. durch