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Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen

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Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 128<br />

aus Forschungsergebnissen neue Einsichten in Wirkzusammenhänge zu gewinnen,<br />

um sie in konkreten Hilfestellungen für Schule und Unterricht fruchtbar zu machen.<br />

7.1 Welche Erkenntnisse liegen der <strong>Landesregierung</strong> über rechtsextreme/neonazistische<br />

Aktivitäten an allgemeinbildenden und berufsbildenden<br />

Schulen vor?<br />

Es liegen keine flächendeckenden Erkenntnisse über rechtsextreme/neonazistische Aktivitäten<br />

vor. Insbesondere sammelt die Verfassungsschutzbehörde des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong> in der Regel keine Informationen über rechtsextremistische Aktivitäten an Schulen,<br />

eine Beobachtung des überwiegend minderjährigen Personenkreises ist gemäß<br />

Verfassungsschutzgesetz weitgehend untersagt.<br />

Gezielte Versuche der Werbung und Rekrutierung von Schülerinnen und Schülern an Schulen<br />

durch rechtsextremistische Organisationen durch schulfremde Personen, z. B. durch<br />

Verteilen von Flugblättern vor Schulen, fanden kaum statt.<br />

Allerdings wurden durch den kriminalpolizeilichen Meldedienst in Staatsschutzsachen einzelne<br />

Vorfälle bekannt, die einen rechtsextremistischen Hintergrund haben könnten. Dabei<br />

handelt es sich zumeist um die Verbreitung von Propagandamaterial rechtsextremistischer<br />

Organisationen, das Anbringen von nationalsozialistischen Symbolen an Wänden von<br />

Schulgebäuden oder das Auftauchen von CD's mit rechtsextremistischer Musik. Seit Beginn<br />

des Jahres 2001 hat die rechtsextremistische Publikation "Unabhängige Nachrichten" (UN)<br />

versucht, Kontakt mit Schülerzeitungen aufzunehmen.<br />

7.2 Mit welchen außerschulischen Kooperationspartnern arbeiten Schulen zusammen,<br />

um rechtsextremer Gesinnung und Gewalt vorzubeugen?<br />

Schulen arbeiten insbesondere mit Trägern der Jugendarbeit und Einrichtungen der offenen<br />

Jugendarbeit sowie der kulturellen Jugendarbeit zusammen. Darüber hinaus kommt der gezielten<br />

Zusammenarbeit zwischen Lehrerinnen und Lehrern und dem Informations- und<br />

Dokumentationszentrum Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit, welches vom Land<br />

gefördert wird, besondere Bedeutung zu.<br />

Bei der Zusammenarbeit gibt es ein breites Spektrum außerschulischer Kooperationspartner,<br />

die sich jeweils vor Ort für die Zusammenarbeit anbieten. Dazu gehören unter anderem<br />

kommunale Behörden und Einrichtungen (Kultur-, Jugend-, Rechtsämter, Beratungsstellen u.<br />

ä.), Parteien und Verbände, Kirchengemeinden und kirchliche Beratungsstellen, Zentralrat<br />

der Juden und jüdische Landesverbände, örtliche Polizeibehörden, Menschenrechtsorganisationen,<br />

Vereine und Aktionsbündnisse, die sich mit diesem Thema befassen, Zeitzeugen,<br />

Universitäten, Kulturszenen. Im Rahmen des Landesprogramms „Gestaltung des Schullebens<br />

und Öffnung von Schule“ werden u.a. solche Kooperationen finanziell gefördert. Im<br />

Rahmen dieses Programms wurden unter anderem Antirassismusprogramme, Begegnungen<br />

mit Fremden und Freunden, Streitschlichtungsprojekte durchgeführt(vgl. auch die Antwort zu<br />

7.7).<br />

Jugendverbände sowie Landesarbeitsgemeinschaften der kulturellen Jugendarbeit und die<br />

Jugendkunstschulen, Kreativitätsschulen sowie kulturpädagogische Einrichtungen, die in ihrer<br />

Zusammenarbeit mit den Schulen einen großen Bedarf an Theater-, Musik-, Literaturoder<br />

Tanzprojekten erkennen, bieten den Schülerinnen und Schülern Alternativen zu Aktivitäten<br />

im rechtsextremistischen Milieu.<br />

Die Regionalen Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus<br />

Zuwandererfamilien (RAA) führen in ihrer Arbeit Lehrer und Sozialpädagogen mit<br />

außerschulischen Kooperationspartnern wie IDA <strong>NRW</strong>, Action Courage, Evangelische<br />

Akademie Haus Villigst u.a. zusammen. Dies wird organisiert in pädagogischen<br />

Arbeitskreisen und umgesetzt in Projekten wie: Schülerclubs, Aktion „Das Schiff“,<br />

Projektzusammenarbeit RAA/IDA <strong>NRW</strong>, RAA/Evangelische Akademie Haus Villigst.

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