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Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen

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Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 23<br />

Solidarität" angenommen. Die EAP wurde letztmals 1985 im Verfassungsschutzbericht des<br />

Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> erwähnt. Die damalige Einschätzung, dass die EAP allgemeine<br />

politische Theorien, utopische Vorstellungen und z. T. verwirrende Forderungen und Thesen<br />

vertrete, im Übrigen jedoch keine Kernforderungen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung<br />

in Frage stelle, trifft heute für die "Bürgerrechtsbewegung Solidarität" zu. Diese ist<br />

daher kein Beobachtungsobjekt.<br />

Die "Bürgerrechtsbewegung Solidarität" ist politisch unbedeutend, auf sie entfielen bei den<br />

Landtagswahlen <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> im Jahr 2000 2.632 Stimmen, der Stimmenanteil lag<br />

damit wie auch bei den beiden vorherigen Landtagswahlen unter 0,1 %. Sie veranstaltet in<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> gelegentlich Standkundgebungen. Das Innenministerium <strong>NRW</strong> erhält<br />

regelmäßig unaufgefordert die z. T. aufwendig gestalteten Schriften der Partei, die die o. g.<br />

Einschätzung bestätigen.<br />

Bundesvorsitzende der Partei ist die mit dem US-amerikanischen Staatsbürger Lyndon La-<br />

Rouche verheiratete Helga Zepp-LaRouche. Landesvorsitzender <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> ist<br />

Karl-Michael Vitt, Düsseldorf. Weitergehende Personalien und Erkenntnisse zu den genannten<br />

Personen liegen hier nicht vor, da personenbezogene Daten zu den Mitgliedern der<br />

"Bürgerrechtsbewegung Solidarität" auf Grund der gesetzlichen Vorschriften nicht gespeichert<br />

werden dürfen.<br />

1.3 Mobilisierungsfähigkeit des Rechtsextremismus - Wie viele Personen können<br />

über die aktiven Mitglieder hinaus zu Veranstaltungen, Konzerten oder<br />

Demonstrationen jeweils mobilisiert werden? Wie ist die Entwicklung in den<br />

letzten fünf Jahren?<br />

Diese Frage lässt sich nicht für alle rechtsextremistischen Organisationen und Szenen einheitlich<br />

beantworten. Es muß sowohl zwischen den rechtsextremistischen Parteien (REP,<br />

DVU und NPD) als auch der Neonazi- und Skinhead-Szene differenziert werden.<br />

1.) REP<br />

Für die Partei "Die Republikaner" lässt sich die Frage, wie viele Personen "über die aktiven<br />

Mitglieder hinaus" mobilisiert werden können, nur sehr eingeschränkt beantworten. Die Partei<br />

hat in den letzten 5 Jahren in <strong>NRW</strong> mit Ausnahme von Wahlkampfveranstaltungen kaum<br />

öffentliche Veranstaltungen und keine Konzerte oder Demonstrationen durchgeführt.<br />

In den letzten 5 Jahren gab es auch außerhalb <strong>NRW</strong>'s nur wenige von den REP organisierte<br />

Demonstrationen. Zu nennen sind beispielsweise eine vom REP-Landesverband Saarland<br />

organisierte Demonstration am 30.05.1998 in Saarbrücken gegen die Einführung des Euro<br />

und "Für ein Europa der Vaterländer". Die französische "Front National" (FN) hatte ihre angekündigte<br />

Beteiligung kurzfristig zurückgezogen, Vertreter des belgischen "Vlaams Blok"<br />

nahmen jedoch teil. Von den ca. 400 Teilnehmern kamen ca. 150-200 Mitglieder aus dem<br />

REP-Landesverband <strong>NRW</strong>, der zu diesem Zeitpunkt ca. 1.500 Mitglieder hatte.<br />

Eine weitere von der Jugendorganisation der REP veranstaltete Demonstration gegen die<br />

sog. "Wehrmachtsausstellung" fand am 06.06.1998 in Kassel statt, an der auch einige Personen<br />

aus <strong>NRW</strong> teilnahmen. Die Mehrzahl der 300 Demonstranten setzte sich jedoch aus<br />

NPD-Anhängern und Neonazis zusammen.<br />

Eine größere Gedenkveranstaltung zum 17. Juni gab es am 14.06.1997 in Berlin mit ca. 600<br />

Teilnehmern.<br />

Von diesen Ausnahmen abgesehen beschränken sich die REP jedoch auf zumeist (parteiinterne)<br />

Saalveranstaltungen (z. B. die jährliche zentrale Aschermittwochsveranstaltung in<br />

Bayern mit mehreren hundert Teilnehmern), Infostände usw.. Hieran beteiligen sich naturgemäß<br />

überwiegend Parteimitglieder. Gäste und interessierte Besucher sind bei den<br />

Veranstaltungen der Partei eher die Ausnahme. Generell lässt sich sagen, dass es den REP<br />

kaum gelingt, Personen außerhalb ihrer Mitgliedschaft zu mobilisieren.<br />

Bemerkenswert ist die z.T. relativ hohe Mobilisierungsfähigkeit der Parteimitglieder in der<br />

Vergangenheit. So gelang es dem Landesverband beispielsweise, bei der Kommunalwahl

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