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Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen

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Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 32<br />

mit spektakulären 12,9 % und 1999 in Brandenburg mit 5,3 % weitere Einzüge in Landesparlamente.<br />

In Bremen nach 1991, in Schleswig-Holstein und in Sachsen-Anhalt zerfielen die<br />

Landtagsfraktionen allerdings bald wieder bzw. wurde deren Stärke durch Austritte stark dezimiert.<br />

Der materiell aufwändige Wahlkampfstil der DVU (umfangreiche Plakatierungen, Postwurfsendungen<br />

an alle Haushalte) lässt sich nur in bevölkerungsschwächeren Ländern<br />

finanziell bewerkstelligen. In den bevölkerungsstärksten Ländern - wie <strong>NRW</strong>, Bayern, Baden-<br />

Württemberg - ist die DVU daher bislang noch nie zu Landtagswahlen angetreten. Soweit sie<br />

gleichwohl zu bundesweiten Wahlen (Bundestags- und Europawahlen) antrat, erlebte sie<br />

Wahldesaster (Europawahl 1989 = 1,6 %, Bundestagswahl 1998 = 1,2 %).<br />

Generell lässt sich ein gewisses Nord-Süd-Gefälle feststellen. Ihre besten Ergebnisse erzielte<br />

die DVU bisher in Nord- und Ostdeutschland, während sie in Süddeutschland bisher kaum<br />

bzw. ohne Erfolg kandidierte. Dies harmoniert in gewisser Weise mit dem Süd-Nord-Gefälle<br />

der REP. Diese erzielten bisher ihre besten Ergebnisse überwiegend in Süddeutschland,<br />

während sie im Norden Deutschlands zumeist schwächer abschnitten.<br />

Ähnlich wie bei den REP hatte die DVU den Höhepunkt ihrer Mitgliederentwicklung in den<br />

Jahren 1992/1993. Seitdem geht die Mitgliederzahl tendenziell zurück, wenn auch nach dem<br />

Wahlerfolg 1998 in Sachsen-Anhalt ein kurzer Aufschwung in der Mitgliederentwicklung zu<br />

verzeichnen war, der aber nach dem für die DVU peinlichen Zerfallsprozess in der sachsenanhaltinischen<br />

DVU-Landtagsfraktion schnell wieder abebbte. Die nachfolgende Tabelle verdeutlicht<br />

die Mitgliederentwicklung:<br />

Jahr Bund Land <strong>NRW</strong><br />

1990 22.000 5.500<br />

1991 24.000 5.000<br />

1992 26.000 5.000<br />

1993 26.000 5.000<br />

1994 20.000 3.300<br />

1995 15.000 3.000<br />

1996 15.000 2.300<br />

1997 15.000 2.300<br />

1998 18.000 2.100<br />

1999 17.000 2.100<br />

2000 17.000 2.100<br />

Hieraus ergibt sich, dass die DVU zur Zeit bundesweit gesehen und auf <strong>NRW</strong> bezogen die<br />

mitgliederstärkste rechtsextremistische Organisation ist. Dies darf aber nicht darüber hinweg<br />

täuschen, dass im Gegensatz zu REP und NPD ein lebhafteres parteiinternes Leben nicht<br />

existent ist. Bis auf DVU-Stammtische und gelegentliche Veranstaltungen mit dem Bundesvorsitzenden,<br />

auf denen er sich von seinen Anhängern feiern lässt, finden kaum<br />

innerparteiliche Aktivitäten statt.<br />

Besonderheit der DVU ist die totale Abhängigkeit von Dr. Gerhard Frey. Als ihr Kreditgeber<br />

und ihr Bundesvorsitzender übt er auf die Partei gleichermaßen unanfechtbare wirtschaftliche<br />

Macht und politischen Einfluss aus. Er bestimmt die Personal- und Sachpolitik. Dr.<br />

Gerhard Frey setzt Funktionäre nach seinem Gutdünken ein und kontrolliert sie. Ein ehemaliger<br />

langjähriger Angestellter eines Frey-Verlages brachte es in einem Interview der taz vom<br />

8. Juni 1998 folgendermaßen auf den Punkt: " Ob für Sachsen-Anhalt, Bremen, Hamburg<br />

oder Schleswig-Holstein: Der Wahlkampf wurde zentral in München organisiert ... Frey behandelt<br />

die Partei wie eine Untergliederung seines Unternehmens, eine personale Trennung

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