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Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen

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Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 93<br />

Das Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit fördert das beim Lesben- und<br />

Schwulenverband Deutschland, Landesverband <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> e. V. (LSVD <strong>NRW</strong>) angesiedelte<br />

Anti-Gewalt-Projekt. Zu diesem Projekt zählen die Schwulen Überfalltelefone<br />

(SÜT), derzeit in den Städten Aachen, Bielefeld, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Köln und<br />

Münster, die zunehmend auch Konzepte für die Betreuung von lesbischen Frauen, die Opfer<br />

von Gewalt wurden, entwickeln und erproben, opferorientierte Präventionsarbeit, Seminare<br />

und Fortbildungen, bspw. im Bereich der Polizei. Das Anti-Gewalt-Projekt ist auf alle lesbenund<br />

schwulenfeindliche Übergriffe ausgerichtet und schließt rechtextremistisch motivierte<br />

Lesben- und Schwulenfeindlichkeit ein.<br />

Obwohl Aggression, Diskriminierung und Gewalt zur Alltagserfahrung von Lesben gehört, ist<br />

das Thema wissenschaftlich kaum bearbeitet. Aus diesem Grund hat das Ministerium für<br />

Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit ein Forschungsprojekt "Gewalt gegen Lesben" an<br />

das Interdisziplinäre Frauenforschungs-Zentrum der Universität Bielefeld (IFF) vergeben. Ziel<br />

des Projekts war es, in Form einer umfassenden quantitativen und qualitativen Grundlagenforschung<br />

zu erfahren, welche Gewaltformen in welchen Situationen von welchen Tätern<br />

gegen Lesben aller Altersgruppen ausgeübt werden sowie die Erforschung der Ursachen<br />

dieser (vor allem männlichen) Gewaltbereitschaft. Ein weiterer Schwerpunkt der Untersuchung<br />

bildete die Beantwortung folgender Fragestellungen:<br />

Welche Auswirkungen haben erlebte Gewalt bzw. die Antizipation von Gewalt auf Lesben<br />

und deren Leben? Welche Strategien haben lesbische Frauen entwickelt, welche sind ihnen<br />

nützlich und welche behindern sie im Leben ihrer Identität?<br />

Unter dem Titel "Gewalt gegen lesbische Frauen: Studie über Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen"<br />

gibt die Publikation Auskunft zu den erlebten psychischen und physischen<br />

Gewaltereignissen und Übergriffen, zu Reaktionen und Gegenwehr der betroffenen lesbischen<br />

Frauen, zur Unterstützung, die diese Frauen erlebt haben, zu den Folgen der<br />

Gewalterfahrung sowie zu den Bewältigungsstrategien, die Lesben entwickelt haben.<br />

Wichtig in diesem Kontext ist, dass die Untersuchung nicht nach frauenfeindlichen Gewalterfahrungen<br />

fragt, die lesbische Frauen überhaupt in ihrem Leben gemacht haben; vielmehr<br />

beziehen sich alle Untersuchungsergebnisse auf die Gewalterfahrungen, die sie aufgrund ihres<br />

Lesbischseins gemacht haben.<br />

Im Dezember 1999 fand an der Universität Bielefeld ein erstes Werkstattgespräch mit Initiativen,<br />

Gruppen und Vereinen statt, die in der Gewaltarbeit tätig sind; hier wurden erste<br />

Ansätze für Handlungsmöglichkeiten entwickelt und diskutiert, so bspw. denkbare Präventions-<br />

und Interventionsansätze oder die Einbindung von Anti-Gewalt-Konzepten in die<br />

Mädchenarbeit.<br />

2.4 Statistik zu antisemitischen Straftaten<br />

2.4.1 Wie viele jüdische Friedhöfe und Mahnmale wurden seit 1991 geschändet?<br />

Daten für den Zeitraum vor 1997 liegen wegen der Löschungsfristen nicht mehr vor und<br />

könnten im Übrigen trotz erheblichen Arbeitsaufwandes nicht mehr lückenlos zusammengestellt<br />

werden. Seit 1997 sind 26 Fälle von Schändungen jüdischer Friedhöfe und Mahnmale<br />

bekannt geworden, bei denen ein rechtsextremistisches Motiv vorlag, bzw. von einem solchen<br />

ausgegangen werden musste.<br />

03.06.1997 Dortmund 31.08.1998 Essen<br />

12.06.1997 Dormagen 27.11.1998 Weilerswist<br />

01.07.1997 Mettmann 22.01.1999 Datteln<br />

26.08.1997 Münster 23.01.1999 Köln<br />

15.09.1997 Herford 19.03.1999 Velbert<br />

18.10.1997 Essen 26.08.1999 Langenfeld

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