Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen
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Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 130<br />
Unterricht dieser Fächer thematisiert. Die NS-Geschichte ist im Lehrplan Geschichte (Klassenstufe<br />
10) verankert.<br />
Daneben erfolgt aber die unterrichtliche Behandlung der Thematik auch in anderen Fächern<br />
wie z.B. Religion, Deutsch oder Musik sowie in fächerübergreifenden Projekten.<br />
In der Jahrgangsstufe 10 der allgemeinbildenden Schulen wird in erheblichem Umfang<br />
Rechtskundeunterricht in freiwilligen Arbeitsgemeinschaften erteilt, für deren Einrichtung die<br />
Mittel im Aktionsprogramm der <strong>Landesregierung</strong> gegen Rechtsextremismus erheblich verstärkt<br />
worden sind.<br />
Darüber hinaus wird auf die Vorbemerkung zu Punkt 7 verwiesen.<br />
7.5 Liegen der <strong>Landesregierung</strong> Erkenntnisse darüber vor, ob im Bereich der<br />
Fächer der politischen Bildung erhöhter Unterrichtsausfall oder fachfremd erteilter<br />
Unterricht zu verzeichnen ist? Wenn ja, welche?<br />
Durch die unterschiedliche Organisation der politischen Bildung in den verschiedenen Schulformen<br />
und deren Einbindung in Fächerkombinationen (z.B. mit Geschichte und Erdkunde in<br />
der Gesellschaftslehre der Gesamtschule oder im Differenzierungsbereich des Gymnasiums)<br />
sind Aussagen zu fachfremd erteiltem Unterricht oder zu nicht erteiltem Unterricht kaum verlässlich<br />
möglich. Hinzu kommt, dass die politische Bildung nicht nur durch den Unterricht in<br />
den Fächern der politischen Bildung erfolgt, sondern – und darauf wird in Zukunft noch größeres<br />
Gewicht zu legen sein – auch im gesamten Schulleben von Bedeutung ist: Die<br />
praktische Mitwirkung von Schülerinnen und Schülern in den Gremien der Schule kann z.B.<br />
zum Verständnis von politischen Sachverhalten und Verfahrenswegen deutlich mehr beitragen<br />
als nur eine theoretische Auseinandersetzung im Fachunterricht.<br />
Schließlich, aber nicht zuletzt, ist es die Aufgabe des gesamten Bildungswesens, gegen<br />
Rassismus und Fremdenfeindlichkeit anzugehen und dies auch in der Schulprogrammarbeit<br />
zu dokumentieren (vgl. Vorbemerkung).<br />
Für das Schuljahr 1999/2000 ergab eine erste Übersicht, dass der Unterricht in der Sekundarstufe<br />
I in den Fächern der politischen Bildung – von Schulform zu Schulform<br />
unterschiedlich - zu mehr als der Hälfte von Lehrkräften mit der Lehrbefähigung Sozialwissenschaften<br />
oder Politik oder Geschichte unterrichtet wird. Im Rahmen der Eigenschaft als<br />
Klassenlehrerin oder Klassenlehrer übernehmen auch häufiger Lehrkräfte des Faches<br />
Deutsch den Unterricht in Politik, weil auf diesem Wege Ein- und Hinführungen zu demokratischem<br />
Bewusstsein und demokratischem Handeln in den schulischen Bildungsgang<br />
erfolgen können.<br />
Für die Sekundarstufe II liegen keine gesonderten Erkenntnisse vor, da dort in der Regel das<br />
Fach Sozialwissenschaften von Lehrkräften mit der entsprechenden Lehrbefähigung unterrichtet<br />
wird. Angaben zum Berufskolleg sind aufgrund der Vielfalt der Bildungsgänge nicht<br />
möglich.<br />
7.6 Liegen der <strong>Landesregierung</strong> Erkenntnisse darüber vor, in welchem Umfang<br />
und durch welche Maßnahmen projektorientierter Unterricht zum Thema<br />
Rechtsextremismus durchgeführt wird?<br />
Die einzelnen Schulen entscheiden vor Ort selbstständig darüber, in welchem Umfang sie<br />
projektorientierten Unterricht zum Thema Rechtsextremismus durchführen. Die <strong>Landesregierung</strong><br />
erhebt nicht im Einzelnen, welche konkreten Maßnahmen in den öffentlichen und<br />
privaten Schulen des Landes durchgeführt werden.<br />
Eine Umfrage bei den Bezirksregierungen im Herbst 2000 hat jedoch gezeigt, dass die Schulen<br />
in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> das Thema Rechtsextremismus/Fremdenfeindlichkeit in<br />
vielfacher Weise in die schulische Arbeit einbeziehen.<br />
Beispielhaft wurden folgende Arbeitsformen benannt:<br />
• Einbeziehung der Problematik in das Schulprogramm