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Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen

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Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 155<br />

Universität zu Köln“ gem. § 32 HG als Einrichtung an der Hochschule anerkannt. Die offizielle<br />

Gründungsveranstaltung soll Anfang 2001 in Zusammenarbeit mit NAVEND e. V. erfolgen.<br />

10.4 Wie beurteilt die <strong>Landesregierung</strong> die Bildungs- und Ausbildungschancen<br />

von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund im Vergleich<br />

zur gleichen Altersgruppe der deutschen Wohnbevölkerung?<br />

Die Schulabgängerstatistik seit 1983 belegt, dass sich der Schulerfolg der Schülerinnen und<br />

Schüler aus Migrantenfamilien deutlich verbessert hat. So stieg der Anteil der Schülerinnen<br />

und Schüler, die eine allgemeinbildende Schule mit einem Abschluss verlassen haben, von<br />

65,2% im Jahr 1983 auf 87,7 % im Jahr 1999. Der Anteil der Abiturientinnen und Abiturienten<br />

hat sich im gleichen Zeitraum mehr als verdreifacht.<br />

Bei einem Ländervergleich hat Prof. Dr. Thränhardt/Universität Münster festgestellt, dass bei<br />

den weiterführenden Abschlüssen ausländischer Schulabgängerinnen und Schulabgänger<br />

<strong>Nordrhein</strong>- <strong>Westfalen</strong> an der Spitze aller Länder liegt.<br />

Auch im Vergleich zu den Schülerinnen und Schülern deutscher Staatsangehörigkeit haben<br />

die Schülerinnen und Schüler ausländischer Staatsangehörigkeit deutlich aufgeholt. Das<br />

Ziel, alle Schülerinnen und Schüler deutscher und nicht deutscher Herkunft zu gleichen Bildungsabschlüssen<br />

zu führen, ist aber noch nicht erreicht.<br />

Als Studierende zeichnet sich diese Gruppe nach den Erfahrungen der Uni Bochum in der<br />

Regel durch eine besondere Motivation aus. Beeinträchtigungen ihrer Bildungs- und Ausbildungschancen<br />

ergeben sich vor allem durch<br />

• Schwierigkeiten im außeruniversitären sozialen Umfeld<br />

• Sprachschwierigkeiten und<br />

• Informationslücken bezüglich der Nutzung existierender Förderprogramme.<br />

Die Ausbildungsbeteiligung dieser jungen Menschen hat sich nahezu verdoppelt: 1999 besaß<br />

fast jede(r) 11. Auszubildende (8,8%) eine ausländische Staatsangehörigkeit. Ihre<br />

Ausbildungsquote lag 1998 jedoch mit knapp 34% unter der Quote der deutschen Jugendlichen<br />

mit 60%. Seit 1994 ist ein kontinuierlicher Rückgang um insgesamt 6%-Punkte zu<br />

verzeichnen. Gleichzeitig nahm die Zahl der Auszubildenden insgesamt seit 1996 wieder zu.<br />

Im Jahr 1999 gab es 335.270 Auszubildende in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>. Darunter befanden<br />

sich 29.376 ausländische Jugendliche (8,8 %). Der Anteil der ausländischen Auszubildenden<br />

an den Auszubildenden insgesamt ist seit 1994 (11,5 %) kontinuierlich gesunken.<br />

Im Bereich Industrie und Handel wurden im Jahr 1999 rund 14.580 ausländische Jugendliche<br />

ausgebildet (Anteil an der Gesamtzahl der Auszubildenden im Bereich Industrie und<br />

Handel: 8,6 %). Für die Bereiche Handwerk und Freie Berufe beliefen sich die Zahlen der<br />

ausländischen Auszubildenden auf 10.200 (9 %) bzw. rund 4.090 (11,8 %).<br />

Ende September 2000 (zum Ende des Vermittlungsjahres der Arbeitsverwaltung) waren<br />

147.882 Ausbildungsplatz-Bewerberinnen und -Bewerber gemeldet, darunter 21.828 ausländische<br />

(14,8 %). Der Anteil der ausländischen Bewerberinnen und Bewerber an den<br />

Bewerberinnen und Bewerbern insgesamt ist seit 1994 (19,9 %) stetig gesunken. Besonders<br />

auffällig ist hier die aktuelle Entwicklung: Im Vergleich zum Jahr 1999 ist die Zahl der ausländischen<br />

Bewerberinnen und Bewerber im Jahr 2000 um rund 10 % gesunken, bei den<br />

Bewerberinnen und Bewerbern insgesamt war dagegen nach einem deutlichen Anstieg in<br />

den letzten Jahren nur ein Rückgang von 2,3 % zu verzeichnen.<br />

Die Zahl der unvermittelten Bewerberinnen und Bewerber lag Ende September 2000 bei<br />

5.230, darunter befanden sich 999 unvermittelte Bewerberinnen und Bewerber ausländischer<br />

Herkunft. Dies entspricht einem Anteil von rund 19 %. Hier ist in den letzten Jahren ein<br />

Rückgang zu verzeichnen. Im Jahr 1994 lag der entsprechende Anteil noch bei 32,7 %.<br />

Insgesamt ist damit die Ausbildungssituation der jungen Menschen mit Migrationshintergrund<br />

noch nicht zufriedenstellend.

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