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Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen

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Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 143<br />

10 Migrationspolitik als aktive Antidiskriminierungspolitik<br />

Die überwiegende Zahl der Untersuchungen zum Rechtextremismus und seinen Hintergründen<br />

macht deutlich, dass entgegen populistischer Behauptungen nicht etwa ein hoher Anteil<br />

an Eingewanderten Ängste vor Ausländern schürt, sondern Rechtsextremismus besonders<br />

häufig dort anzutreffen ist, wo Zugewanderte einen sehr geringen Teil an der Bevölkerung<br />

ausmachen. <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> hat einen im Bundesdurchschnitt besonders hohen Anteil<br />

an Eingewanderten auf Grund der historischen Entwicklung als traditionelles Industrieland.<br />

Integration hat hier nicht nur sehr früh begonnen, sondern geht auch mit besonderen Anstrengungen<br />

zur Verbesserung der Chancen von Eingewanderten einher. Seit 1995 gibt es<br />

im Landesparlament den Migrationsausschuss und wurde eine Migrationspolitik ausgebaut,<br />

die sich als Querschnittspolitik über alle Bereiche der Landespolitik erstreckt. Die Stärkung<br />

der Rechte und die Verbesserung der sozialen Chancen von gesellschaftlichen und ethnischen<br />

Minderheiten ist ein wichtiges Fundament für ein friedliches Zusammenleben in einer<br />

modernen, weltoffenen, multiethnischen und multikulturellen Migrationsgesellschaft im Zeitalter<br />

der Globalisierung.<br />

10.1 In welchen Ressorts der <strong>Landesregierung</strong> werden Programme gefördert,<br />

entwickelt und unterstützt, die sich insbesondere mit migrationspolitischen<br />

Fragen und Problemen befassen?<br />

Der Prozess der Integration von Zugewanderten ist komplex und umfasst rechtliche, soziale,<br />

kulturelle, wirtschaftliche und politische Aspekte. Dementsprechend ist Integrationspolitik ein<br />

Handlungsfeld, das Bezüge zu allen Politikbereichen hat. Sie ist eine Querschnittsaufgabe.<br />

Dieses Querschnittsverständnis von Integrationspolitik schlägt sich deutlich in den Initiativen<br />

und Programmen nieder, die die <strong>Landesregierung</strong> in der vergangenen Legislaturperiode begonnen<br />

oder mit neuen Ansätzen weiterentwickelt hat. Eine umfassende Darstellung aller<br />

bestehenden Programme und Initiativen der <strong>Landesregierung</strong> seit der letzten Legislaturperiode<br />

befindet sich im Ersten und Zweiten Zuwanderungsbericht (Vorlagenr. 11/3791 und<br />

12/3323), die die Interministerielle Arbeitsgruppe Zuwanderung unter der Federführung des<br />

Arbeits- und Sozialministeriums 1995 und 2000 vorgelegt hat. Von einer vollständigen und<br />

ausführlichen Darstellung der Programme und Initiativen der <strong>Landesregierung</strong> wird daher<br />

hier zugunsten einer beispielhaften Darstellung abgesehen.<br />

Die wichtigsten Programme und Initiativen im Bereich des Ministeriums für Arbeit und Soziales,<br />

Qualifikation und Technologie (MASQT) sind<br />

• Errichtung des Landeszentrums für Zuwanderung in Solingen im Jahre 1997 als<br />

Transferstelle zwischen Wissenschaft und Praxis mit den Arbeitsschwerpunkte<br />

Vernetzung wissenschaftlich tätiger Einrichtungen und Personen<br />

Initiierung von Praxis-Theorie-Dialogen<br />

kontinuierliche Arbeit zu Themen, die die gesellschaftliche Gleichstellung von Zugewanderten,<br />

ihre Diskriminierung und Antidiskriminierungsarbeit betreffen<br />

Information, Beratung und modellhafte Qualifizierung für Organisationen, Verbände,<br />

Einrichtungen und Einzelpersonen, die in der interkulturellen Arbeit tätig sind.<br />

• Förderung der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Migrantenvertretungen<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> (LAGA <strong>NRW</strong>) seit Oktober 1996.<br />

• Verbesserung der Bildungschancen von Kindern aus Zuwandererfamilien durch<br />

stärkere Einbeziehung in die Vorschulerziehung durch das vom MASQT und<br />

MFJFG seit 1997 geförderte Modellprojekt “Interkulturelle Erziehung im Elementarbereich”<br />

beim Sozialpädagogischen Landesinstitut (SPI) in Köln.<br />

• Förderung der Qualifizierung und Beschäftigung von Migrantinnen und Migranten im<br />

Rahmen des EU-Programms “Beschäftigung und Entwicklung von Humanressourcen”<br />

mit Konzentration auf die Zielgruppen „Ausländische und spätausgesiedelte<br />

Zuwanderer und Zuwanderinnen ohne formalen Berufsabschluss".

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