Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen
Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen
Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 161<br />
Zu erwähnen ist ferner eine Kooperation, die zwischen der Justizvollzugsanstalt Köln und<br />
der Fachhochschule Köln zur Durchführung interkultureller Trainingsmaßnahmen bestanden<br />
hat. Es bestehen Überlegungen, diese Maßnahmen im Rahmen der Fortbildung<br />
überörtlich in der Justizakademie Recklinghausen fortzusetzen.<br />
Im Mai 1996 hat das Justizministerium Prof. Dr. Künzel von der Universität zu Köln (Lehrstuhl<br />
für Erwachsenenbildung/Weiterbildung) beauftragt, ein handlungsorientiertes<br />
praxisnahes Fortbildungskonzept zur Förderung interkultureller Kommunikation zwischen<br />
ausländischen Gefangenen und Strafvollzugsbeschäftigten in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zu<br />
entwickeln.<br />
Der im Mai 1999 vorgelegte Abschlussbericht des Forschungsprojekts enthält einen Evaluationsreport<br />
über eine durchgeführte interkulturelle Veranstaltungsreihe und ein<br />
Handbuch zur Gestaltung interkultureller Fortbildungsveranstaltungen für die Beschäftigten<br />
im Strafvollzug.<br />
Im Rahmen einer Dienstbesprechung mit Praktikern aus dem Justizvollzug und Vertretern<br />
der Fachhochschule Köln bestand Übereinstimmung, dass in diesem Bereich verstärkt<br />
Fortbildung insbesondere auch unter Einbindung der Leitung der jeweiligen Justizvollzugsanstalten<br />
und der Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer angeboten werden<br />
soll. Für das laufende Jahr sind ein eintägiger Workshop und ein dreitägiges Seminar für<br />
mit der Thematik befasste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ein eintägiger Workshop<br />
und eine darauffolgende zweitägige Veranstaltung für Leitungskräfte des Justizvollzugs<br />
vorgesehen.<br />
10.10 Welche Erfahrungen hat <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> mit dem Projekt der so genannten<br />
"Konfliktberater" bei den Polizeipräsidien<br />
Düsseldorf und Recklinghausen gesammelt?<br />
Der Modellversuch „Projekt zur Förderung der interkulturellen Kompetenz der Polizei und<br />
Pflege der Beziehungen zwischen Polizei und Angehörigen von Minderheiten“ wird seit dem<br />
01.10.1998 in den Polizeipräsidien Düsseldorf und Recklinghausen durchgeführt. Er endete<br />
am 31.03.2001. Ziele des Projekts sind die Förderung des Verständnisses, der Kommunikation<br />
und Begegnung zwischen Polizeiangehörigen und unterschiedlichen Minderheiten und<br />
die Verbesserung des gegenseitigen Verständnisses und der Beziehungen zueinander, um<br />
damit negative Wirkfaktoren im Rahmen möglicher Konflikte zu minimieren.<br />
Ende November 2000 stellte die Universität Greifswald den Entwurf des Evaluierungsberichts<br />
vor, in den die Erfahrungen der Konfliktberaterin/des Konfliktberaters einbezogen<br />
wurden.<br />
Beide Behörden haben eine Vielzahl von Projekten für Angehörige der Polizei (Fortbildung,<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Beratung von Organisationseinheiten) und unter Beteiligung externer<br />
Stellen und Privatpersonen (z.B. Schulen, Jugendämtern) durchgeführt und initiiert. Ein generelles<br />
Erfordernis zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Polizeiangehörigen auf<br />
der einen und Angehörigen von Minderheiten und deren Organisationen auf der anderen<br />
Seite wird nicht festgestellt. Die Erfahrungen werden vor dem Hintergrund von polizeilichen<br />
Konzepten mit ähnlicher Zielrichtung (z.B. Zusammenarbeit in Ordnungspartnerschaften/Kriminalpräventiven<br />
Gremien, Projekte/Maßnahmen zum Opferschutz) zu bewerten sein.<br />
Der Modellversuch legt nahe, psychologische Beratung für Polizeibehörden und –<br />
einrichtungen in anderen Bereichen (z.B. bei der Personal- und Organisationsentwicklung,<br />
der Lösung in- und externer Konflikte, der Fortbildung) im Abgleich mit bestehenden Angeboten<br />
zu prüfen.<br />
Die umfassende Bewertung der Erfahrungen kann erst nach Abschluss des Modellversuchs<br />
und der Evaluierung im 2. Quartal 2001 erfolgen.