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Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen

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Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 175<br />

12 Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und NS-<br />

Vergangenheit<br />

12.1 Aufarbeitung: Rolle der Justiz und NS-Unrecht - Welche Anstrengungen<br />

hat die <strong>Landesregierung</strong> unternommen und welches sind die Ergebnisse ihrer<br />

Bemühungen, die Rolle der Justiz im NS-Staat und bei der Auseinandersetzung<br />

mit der Verfolgung von ehemaligen NS-Tätern in den letzten vier Jahrzehnten<br />

aufzuarbeiten?<br />

1. Seit September 1988 besteht in der Justizakademie Recklinghausen die Dokumentations-<br />

und Forschungsstelle "Justiz und Nationalsozialismus". Diese für die Justiz<br />

innerhalb der Bundesrepublik Deutschland einmalige Einrichtung beschäftigt sich<br />

nicht nur mit der Rolle der Justiz im nationalsozialistischen Unrechtsstaats, sondern<br />

auch mit der Frage, wie die Justiz nach 1945 die nationalsozialistische Vergangenheit<br />

aufgearbeitet hat.<br />

Zu diesen Themen veranstaltet die Dokumentations- und Forschungsstelle regelmäßig<br />

Tagungen. So findet jährlich eine Tagung "Juristische Zeitgeschichte" für<br />

Referendarinnen und Referendare statt, die die Darstellung der Justiz in Unrechtssystemen<br />

wie dem NS-Staat zum Gegenstand hat. Weitere Veranstaltungen<br />

beschäftigen sich mit speziellen Fragestellungen. So fand z. B. am 23./24.08.2000<br />

in Zusammenarbeit mit dem Institut "Villa ten Hompel" der Stadt Münster ein Symposium<br />

"Zwischen Schreibtisch und Richterbank – Verwaltung als Entscheidungsort<br />

im Dritten Reich und Nachkriegsdeutschland" statt, auf welchem Richterinnen und<br />

Richter der Verwaltungs- und Finanzgerichtsbarkeit sowie Historikerinnen und Historiker<br />

speziell die Rolle der Verwaltung im nationalsozialistischen Unrechtssystem<br />

untersuchten.<br />

Die Dokumentations- und Forschungsstelle bietet Tagesveranstaltungen für Referendararbeitsgemeinschaften<br />

an, die sich in Recklinghausen über zeitgeschichtliche<br />

Themen informieren und hierüber diskutieren können.<br />

Den jährlich mehr als 8.000 Tagungsteilnehmern der Akademie, aber auch der interessierten<br />

Öffentlichkeit werden in regelmäßigen Abendveranstaltungen Themen<br />

der juristischen Zeitgeschichte näher gebracht. Zuletzt referierte ein Staatsanwalt<br />

über das Thema "Die Urteilspraxis des Volksgerichtshofs".<br />

Außerdem organisiert die Dokumentations- und Forschungsstelle in den Räumen<br />

der Justizakademie Ausstellungen zu zeitgeschichtlichen Themen. So fanden im<br />

Jahre 2000 die Ausstellungen "Verfolgung und Verwaltung – Die wirtschaftliche<br />

Ausplünderung der Juden und die westfälischen Finanzbehörden" und die Ausstellung<br />

"100 Jahre BGB", die sich ebenfalls in einer Abteilung mit der Rolle des<br />

Zivilrechts im Nationalsozialismus befasste, statt.<br />

Darüber hinaus gibt das Justizministerium die Schriftenreihe "Juristische Zeitgeschichte<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>" heraus. In dieser Reihe werden sowohl<br />

Fachtagungen dokumentiert als auch weiterführende Themenstellungen aus dem<br />

Bereich der juristischen Zeitgeschichte behandelt. Bisher sind in dieser Schriftenreihe<br />

acht Bände erschienen, zuletzt zum Thema "Justiz und Judentum". Die Bände 9<br />

bis 11 werden im Laufe des Jahres 2001 erscheinen und folgende Schwerpunkte<br />

behandeln:<br />

Band 9:<br />

Die Zentralstellen zur Verfolgung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen – Versuch<br />

einer Bilanz<br />

Band 10:<br />

NS-Täter vor Gericht<br />

Düsseldorf und die Strafprozesse wegen nationalsozialistischen Gewaltverbrechen

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