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Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen

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Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 180<br />

sozialismus aus dem Landesjugendplan zur Verfügung. Diese Maßnahmen werden als Beitrag<br />

zur Auseinandersetzung mit den Verbrechen der nationalsozialistischen<br />

Gewaltherrschaft gefördert und sollen über den Faschismus, seine Wurzeln und Konsequenzen<br />

informieren. Die Gedenkstättenfahrten werden mit einem fachlich qualifizierten<br />

Programm und unter fachlich qualifizierter Leitung durchgeführt. Die Gedenkstätten sollen<br />

Informations- und Dokumentationseinrichtungen aufweisen und dadurch ein eingehendes<br />

Befassen mit dem Geschehen ermöglichen.<br />

Während in den Jahren 1995 bis 1997 die Zahl der Maßnahmen leicht unter 40 lag, stieg sie<br />

in den Jahren 1998 auf 42, 1999 auf 55 an. Im Jahr 2000 wurden 49 geförderte Maßnahmen<br />

durchgeführt, für das Jahr 2001 liegen zur Zeit 70 Voranmeldungen vor. Über die 150.000<br />

DM im Landeshaushalt bereitgestellten Mittel hinaus wurden in den Jahren 1998 bis 2000<br />

jeweils etwa 65.000 bis 100.000 DM zusätzlich bereitgestellt, damit möglichst viele der angemeldeten<br />

Maßnahmen durchgeführt werden konnten. Mit einem weiteren Anstieg des<br />

Interesses ist zu rechnen; besonders besucht werden (unterschiedliche) Gedenkstätten wie<br />

Auschwitz, Buchenwald und Berlin.<br />

Neben reinen Gedenkstättenfahrten gibt es auch Maßnahmen, die auf eine dauerhafte Projektarbeit<br />

abzielen, z.T. mit besonderen Zielgruppen, wie beispielsweise das Lidice-Projekt,<br />

im Rahmen dessen<br />

• junge Handwerker aus verschiedenen Berufshilfemaßnahmen im Rheinland am<br />

Mahnmal der vom Faschismus vernichteten tschechischen Gemeinde Lidice, unweit<br />

von Prag, handwerkliche Aufbauarbeit leisten;<br />

• junge Gärtner aus verschiedenen Jugendberufshilfe-Maßnahmen ab Sommer 2001<br />

mit ihren Meistern und Anleitern den derzeitig verkrauteten Rosengarten von Lidice<br />

aufarbeiten und somit durch konkrete handwerkliche Leistung einen Beitrag zur Vertiefung<br />

der europäischen Friedensidee leisten werden;<br />

• weitere handwerkliche Arbeiten von Jugendberufshilfe-Gruppen aus <strong>NRW</strong> danach<br />

am Mahnmal von Lidice selbst vorgesehen sind. Mit dieser Arbeitsform wird durch<br />

unmittelbares Tun konkrete Arbeit durchgeführt, die sowohl das Erinnern wachhalten<br />

als auch eine Aufbauarbeit leisten soll.<br />

12.4 Rolle der Polizei in der NS-Zeit - Auch im Bereich der Polizei, des PP Köln<br />

und des PP Bonn wurden in den vergangenen Jahren Anstrengungen unternommen,<br />

die Rolle der Polizei im NS-Staat aufzuhellen. In welchen nordrheinwestfälischen<br />

Polizeidienststellen fanden solche Bemühungen statt, mit welchem<br />

Erfolg und welche weitere Arbeiten dieser Art wird die <strong>Landesregierung</strong><br />

fördern?<br />

In dem Vorwort zu dem 1990 erschienen Buch „Himmlers grüne Helfer“ – Die Schutz – und<br />

Ordnungspolizei im „Dritten Reich“ – von Heiner Lichtenstein stellte der damalige Innenminister<br />

Dr. Herbert Schnoor, der die Arbeit des Verfassers unterstützt hatte, fest: „Eine<br />

öffentliche Auseinandersetzung, die über Fachkreise hinausgeht, hat es über die Beteiligung<br />

der Polizei an den Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes noch nicht gegeben.<br />

Dieses Buch kann für eine solche Diskussion einen Anstoß geben.“ In diesem Zusammenhang<br />

sind die Ende letzten Jahres der Öffentlichkeit vorgestellte Dokumentation und die<br />

Ausstellung zu sehen „Wessen Freund und wessen Helfer? Die Kölner Polizei im Nationalsozialismus“,<br />

ein bundesweit einmaliges Pionierprojekt des Polizeipräsidiums Köln in<br />

Zusammenarbeit mit demNS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln unter der Schirmherrschaft<br />

des Innenministers des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>.<br />

Erwähnenswerte Aufklärungsarbeiten zur Rolle der Polizei im NS-Staat sind in vergleichbar<br />

staatlich-kommunaler Zusammenarbeit in Bonn, Dortmund, Münster (Villa ten Hompel) und<br />

Wuppertal zu verzeichnen.<br />

Die <strong>Landesregierung</strong> legt Wert auf die Auseinandersetzung mit dem nationalsozialistischen<br />

Unrecht und der Verstrickung der Polizei in dieses Unrecht besonders im Rahmen der Aus-<br />

und Fortbildung der Polizei. Auch insofern hat das Innenministerium gerade das didaktisch

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