Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen
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Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 31<br />
Wahl Datum Ergebnis Stimmenanzahl in <strong>NRW</strong><br />
Kommunal 12.09.1999 0,4 % 26.176<br />
Landtag 14.05.2000 1,1 % 83.296<br />
Der seit 1993 (Jahr des sog. "Asylkompromisses") anhaltende Niedergang hat u. a. seinen<br />
Grund in den stetigen, extrem heftigen innerparteilichen Macht- und Richtungskämpfen.<br />
Ständiges Konfliktfeld ist hierbei das Verhältnis zu den anderen rechtsextremistischen Parteien<br />
(NPD und insbesondere DVU). Beispielhaft hierfür ist die Entmachtung des damaligen<br />
Bundesvorsitzenden Franz Schönhuber im Jahre 1994. Franz Schönhuber hatte sich noch<br />
1990 gegen innerparteiliche Opponenten durchgesetzt, die eine engere Kooperation mit<br />
NPD und DVU befürworteten, und einen entsprechenden Unvereinbarkeitsbeschluss herbeigeführt.<br />
Nachdem er sich aber nach zahlreichen Wahlniederlagen 1994 mit dem DVU-<br />
Bundesvorsitzenden Dr. Gerhard Frey auf eine Kooperation verständigt hatte, wurde er in einem<br />
innerparteilichen Machtkampf gestürzt. Seitdem ist Dr. Rolf Schlierer<br />
Bundesvorsitzender.<br />
Dr. Rolf Schlierer vereinbarte im Jahre 1998 aber selber eine Kooperation mit der DVU in<br />
Form von wechselseitigen Kandidaturverzichten bei Landtagswahlen, um sich nicht gegenseitig<br />
Konkurrenz zu machen.<br />
Auch in <strong>NRW</strong> kam es zu heftigen Macht- und Flügelkämpfen. 1998 trat zum Beispiel der zuvor<br />
amtenthobene stellvertretende Landesvorsitzende Reinhard Wnendt, der sich wiederholt<br />
für eine Aufhebung der Abgrenzungsbeschlüsse zu anderen rechtsextremen Organisationen<br />
ausgesprochen hatte, aus der Partei aus. Im Oktober 1999 wurde die damals amtierende<br />
Landesvorsitzende Ursula Winkelsett in einer Kampfabstimmung abgewählt und durch Burghard<br />
Schmanck ersetzt. Nach heftigen innerparteilichen Intrigen gab er aber nach kurzer Zeit<br />
auf und trat Ende 1999 aus der Partei aus. Nachfolgerin wurde seine Vorgängerin Frau Ursula<br />
Winkelsett.<br />
Auch wenn in den letzten Jahren in den offiziellen Parteiverlautbarungen nach wie vor deutliche<br />
Anhaltspunkte für rechtsextremistische Tendenzen zu erkennen sind, sind sie doch von<br />
dem Bemühen getragen, die extremistischen Zielsetzungen nicht zu evident werden zu lassen.<br />
Während noch Anfang der 90er Jahre der damalige Landesvorsitzende Uwe Goller den Auftrag<br />
erteilte, eine Schutz- und Ordnertruppe der Partei zu bilden, die an den Externsteinen<br />
vereidigt werden sollte, und der Vorsitzende des Bezirks Niederrhein das Demokratieprinzip<br />
mit der Äußerung "Der Gedanke, das ganze Volk über das allgemeine Wahlrecht am politischen<br />
System zu beteiligen, wird wahrscheinlich nicht aufrecht erhalten" in Frage stellte,<br />
werden solche Äußerungen in den letzten Jahren - in der Öffentlichkeit - vermieden. An der<br />
Parteibasis sind solche extremen Äußerungen aber nach wie vor an der Tagesordnung.<br />
Aktuell konzentriert sich die Agitation der REP auf Themen/Schlagworte wie Überfremdung,<br />
Ablehnung von "Multikulti" und der Europäischen Union und ihren Einrichtungen (einschließlich<br />
der Einführung des EURO), Ausländerkriminalität und Globalisierungsängsten.<br />
2.) DVU<br />
Die Anfänge der DVU liegen im Protest gegen die Ostpolitik der sozialliberalen Regierung zu<br />
Beginn der 70er Jahre. 1971 gründete Dr. Gerhard Frey die DVU als überparteiliche Bewegung<br />
"gegen die verfassungswidrigen Ostverträge". 1987 wurde dann entgegen der<br />
ursprünglichen Intention die DVU als Wahlpartei "Deutsche Volksunion - Liste D" gegründet.<br />
Die Umbenennung in Deutsche Volksunion erfolgte 1991. Die erste Wahlbeteiligung der<br />
DVU erfolgte in einem Bündnis mit der NPD bei der Wahl zur Bremer Bürgerschaft 1987.<br />
Dort gelang aufgrund einer Besonderheit des Bremer Wahlrechts bereits mit 3,4 % der Gewinn<br />
eines Mandats.<br />
1991 konnte die DVU in Bremen mit 6,2 % und 1999 mit 3,0 % erneut in die Bürgerschaft<br />
einziehen. Der DVU gelangen 1992 in Schleswig-Holstein mit 6,2 %, 1998 in Sachsen-Anhalt