Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen
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Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 122<br />
durch sozialpädagogische Angebote im Übergang von der Schule in den Beruf mit<br />
dem Ziel, Benachteiligungen abzubauen und durch gezielte Projekte z.B. der politischen<br />
Bildungsarbeit in Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule.<br />
Darüber hinaus werden direkte Partizipationsangebote in der Jugendhilfe, Projekte in der<br />
Auseinandersetzung mit Ideologien und Einstellungen, Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit,<br />
die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus Spätaussiedler-<br />
Familien sowie gezielte Projekte der Gewaltprävention gefördert.<br />
Der genaue Einsatz der Mittel ist nicht bekannt. Insgesamt kann davon ausgegangen werden,<br />
dass die Förderung der Städte, Kreise und Gemeinden der allgemeinen und<br />
besonderen Angebote der Jugendarbeit mindestens rd. 250 Mio. DM pro Jahr umfassen.<br />
Die Jugendarbeit der Städte, Kreise und Gemeinden wird dabei durch die Fachberatung der<br />
Landesjugendämter unterstützt. Das Land fördert im Bereich der Jugendsozialarbeit und Jugendarbeit<br />
insgesamt zehn Fachberaterinnen und Fachberater, die den sozialpädagogischen<br />
Fachkräften vor Ort Hilfestellung bei der Gestaltung der pädagogischen Arbeit geben.<br />
Der Landschaftsverband <strong>Westfalen</strong>-Lippe hat ergänzend hierzu ein besonderes Programm<br />
„Jugendarbeit und Kommunalpolitik - Antworten auf Rechtsextremismus“ aufgelegt. Hierfür<br />
hat er Mittel in Höhe von 100.000,- DM zur Verfügung gestellt mit dem Ziel, durch eine halbe<br />
Fachberatungsstelle exemplarisch in ca. zehn Projektstandorten in <strong>Westfalen</strong>-Lippe Modelle<br />
für eine Kooperation von Jugendarbeit und Kommunalpolitik zur Bekämpfung des Rechtsextremismus<br />
zu entwickeln. In den Projekten/Maßnahmen/Modellen/Modell-Maßnahmen sollen<br />
die konkreten Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen mit Rechtsextremismus, mit Fremdenfeindlichkeit,<br />
mit konkreten Lebensproblemen aufgegriffen werden. Zum anderen soll<br />
ihnen deutlich gemacht werden, wo Politik, Erwachsene und soziales Gemeinwesen Grenzen<br />
setzen und welches Handeln sie nicht akzeptieren. Das Projekt wird wissenschaftlich<br />
begleitetet und evaluiert. Nach Abschluss des Projektes liegt spätestens zum Frühjahr 2002<br />
eine Arbeitshilfe zu dieser Thematik vor.<br />
5.6 Welche Rolle spielt die mobile Jugendarbeit (z. B. durch Streetworker) bei<br />
der Jugendarbeit im rechtsextremen Bereich und wie viele Stellen gibt es nach<br />
Informationen der <strong>Landesregierung</strong>, die sich mit dieser Form der Jugendarbeit<br />
beschäftigen?<br />
Die „mobile“ Jugendarbeit ist eine neue Form der Jugendarbeit, die sich in den letzten zehn<br />
Jahren insbesondere dort herauskristallisiert hat, wo junge Menschen durch die klassischen<br />
Angebote der Jugendarbeit nicht mehr erreicht werden können. In dem Maße, wie junge<br />
Menschen sich zunehmend in Cliquen und in öffentlichen Räumen aufhalten, wurde es erforderlich,<br />
gerade dort Jugendliche anzusprechen, wo sie leben, wo sie ihre Freizeit<br />
verbringen und wo sie auch auffällig werden. Dabei ist ein zentraler Schwerpunkt der „mobilen“<br />
Jugendarbeit die Arbeit mit in Risiko- und besonderen Gefährdungssituationen lebenden<br />
Jugendlichen.<br />
In diesem Kontext hat sich die „mobile“ Jugendarbeit auch jugendlichen Gruppen zugewandt,<br />
die gewaltorientiert oder rechtsextrem eingestellt sind bzw. handeln. Der <strong>Landesregierung</strong> ist<br />
nicht bekannt, wie viele Personalstellen für diese Form der Jugendarbeit eingesetzt werden.<br />
Es ist davon auszugehen, dass mobile Jugendarbeit insbesondere in industriellen Ballungsräumen,<br />
vor allem in Großstädten, angesiedelt sind. Des weiteren haben einzelne<br />
Kommunen ihren Schwerpunkt auf Formen der aufsuchenden Jugendarbeit gesetzt.<br />
Im Rahmen der Mädchenarbeit gibt es einzelne Projekte mobiler Jugendarbeit. Die Zahl der<br />
Stellen lässt sich nicht ermitteln. In der Jugendsozialarbeit spielt der mobile Ansatz keine<br />
Rolle. Allerdings ist auch die Beratung im Übergang von der Schule in den Beruf mobil orientiert.<br />
Hier befinden sich 135 Stellen in der Förderung.<br />
Die Webmobile zur Förderung von Medienkompetenz im ländlichen Raum nehmen seit<br />
Herbst 2000 die Erscheinungsformen des Rechtsextremismus im Internet in ihren Fortbildungsmaßnahmen<br />
auf.