Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen
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Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 119<br />
ter besonderer Berücksichtigung Jugendlicher nichtdeutscher Herkunft.<br />
Im Rahmen der Ganztagsbetreuung an Schulen werden in projektorientierten Angeboten<br />
auch Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus angesprochen.<br />
II. Für die Mitglieder der Landesvereinigung Kulturelle Jugendarbeit <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
e.V. (LKJ), den Landesarbeitsgemeinschaften der kulturellen Jugendbildung, setzen<br />
sich verschiedene Angebote im Bereich der Prävention mit dem Thema Rechtsextremismus<br />
auseinander. Beispielhaft sind Projekte der Musik, der darstellenden Kunst,<br />
der Literatur oder das internationale Fotografieprojekt gegen Rassismus „Grenzenlose<br />
Welt – Welt ohne Grenzen“ der Landesarbeitsgemeinschaft Kunst und Medien, das<br />
beim Jugendkulturpreis <strong>NRW</strong> 2000 ausgezeichnet worden ist.<br />
Die Mitgliederversammlung der Landesvereinigung Kulturelle Jugendarbeit <strong>NRW</strong> hat<br />
mit ihrem Aufruf gegen rechte Gewalt und Fremdenfeindlichkeit am 7. September 2000<br />
in Dortmund betont, dass kulturelle Jugendarbeit Grundsteine für ein friedliches Miteinander<br />
legt, den Austausch mit anderen Kulturen fördert und hat die kulturellen<br />
Arbeitsgemeinschaften, Projekte und Initiativen, Jugend-, Bildungs- und Kultureinrichtungen,<br />
Kulturpädagoginnen und Pädagogen sowie Künstlerinnen und Künstler<br />
aufgefordert, junge Menschen in ihrer Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus<br />
aktiv zu unterstützen. Damit sollen künstlerische und kulturelle Zeichen gegen<br />
Fremdenhass und rechtsextremistische Propaganda gesetzt und gemeinsame Aktivitäten<br />
für ein friedfertiges Miteinander verschiedener Kulturen und Nationen entwickelt<br />
werden.<br />
Zahlreiche Landesarbeitsgemeinschaften sind dem Aufruf der LKJ gefolgt. Die LKJ hat<br />
ein Konzept für eine Veranstaltung „Landeskulturtage“ entwickelt, die den Schwerpunkt<br />
der Präsentation von Projekten Jugendlicher gegen rechte Gewalt haben und die Kooperationsprojekte<br />
der Landesarbeitsgemeinschaften mit Schulen, Jugendämtern und<br />
anderen Trägern darstellen wird.<br />
a) Die Landesarbeitsgemeinschaft Musik hat in den Jahren 1998 bis 2000 Projekte zur<br />
Frage der Prävention und der interkulturellen Arbeit mit problematischen Zielgruppen<br />
mit Kooperationspartnern wie der Jugendgerichtshilfe, Sozialdiensten,<br />
Treffpunkten für Mädchen oder freien Initiativen durchgeführt.<br />
Im Vordergrund stand zum einen die Prävention, insbesondere vor Gewalt, die<br />
Vermittlung von Toleranz gegenüber Fremden sowie die soziale Anerkennung. Dabei<br />
konnten auch Jugendliche aus besonders schwierigen Zielgruppen, unter<br />
anderem mit Kontakten zu Hool-Szenen mit hoher Gewaltbereitschaft, zur Mitarbeit<br />
angeregt werden. Zur Zielgruppe gehörten Schulverweigerinnen und Schulverweigerer,<br />
straffällige Jugendliche, Jugendliche aus der Punk-Szene oder aus<br />
schwierigen Lebenslagen, Jugendliche aus unterschiedlichen Herkunftsländern, einige<br />
davon in schwierigen Lebenssituationen bzw. Jugendliche, die wegen<br />
strafrechtlicher Ermittlungen bei der Jugendgerichtshilfe aktenkundig sind. Ebenso<br />
dazu gehörten nicht sesshafte Jugendliche in Notlagen und Jugendliche mit hohem<br />
Aggressionspotenzial und Delinquenz.<br />
b) Die Landesarbeitsgemeinschaft Jugendkunstschulen/Kultur-pädagogische Einrichtungen<br />
e.V. und die in ihr organisierten Einrichtungen der offenen Jugendarbeit mit<br />
kulturellem Angebot richten ihre Angebote an alle junge Menschen aus allen sozialen<br />
Schichten und in unterschiedlichen Lebenssituationen. Zu den Angeboten für<br />
einzelne Zielgruppen zählen interkulturelle Angebote, Angebote für sozial benachteiligte<br />
Kinder und Jugendliche, integrative Angebote, Angebote in Kooperation mit<br />
Schulen oder anderen örtlichen Einrichtungen. Dazu gehören beispielsweise zahlreiche<br />
Maßnahmen zu den Themen „Gewalt und Rechtsextremismus“ und die<br />
interkulturelle Maßnahmen der Jugendkunst-, Kreativitätsschulen und kulturpädagogische<br />
Einrichtungen. Ihre Zahl ist in den letzten Jahren gestiegen. Sie wurden<br />
im Jahr 2000 mit 1,32 Mio. DM gefördert;