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Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen

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Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 91<br />

chen anderer Staatsanwaltschaften rückfällig geworden sein können, ohne dass dies ohne<br />

aufwendige Ermittlungen im Einzelfall feststellbar ist.<br />

Feststellungen über die Rückfallquote rechtsextremistisch motivierter Straftäter könnten nur<br />

durch eine empirische Untersuchung ermittelt werden. Dazu sind die Staatsanwaltschaften<br />

des Landes schon aus personellen Gründen nicht in der Lage. Auch nach Mitteilung der Kriminologischen<br />

Zentralstelle in Wiesbaden gibt es entsprechende Untersuchungen bisher<br />

nicht.<br />

Lediglich die Studien<br />

• Willems, Helmut; Würtz, Stefanie; Eckart, Roland; Analyse fremdenfeindlicher Straftäter,<br />

Forschungsprojekt Bonn, Der Bundesminister des Innern, 1994 (Seite 47 -<br />

49),<br />

• Kalinowsky, Harry-H.; Kampfplatz Justiz: Politische Justiz und Rechtsextremismus<br />

in der Bundesrepublik Deutschland 1949 - 1990, Pfaffenweiler, Centaurus Verl.-<br />

Ges., 1993 (Seite 322 - 325)<br />

enthalten Hinweise auf die Vorstrafenbelastungen dort untersuchter rechtsextremer Probandengruppen.<br />

Nach der Untersuchung von Kalinowsky waren 39,9 % der vorbestraften rechtsextremistischen<br />

Straftäter auch einschlägig vorbestraft und wiesen damit eine rechtsextremistische<br />

kriminelle Karriere auf. Willems u. a. haben dagegen ermittelt, das 1992 6,7 % (1991: 6,2 %)<br />

der fremdenfeindlichen Straftäter bereits einmal wegen politischer Straftaten verurteilt worden<br />

waren.<br />

Auch diese Erhebungen lassen aktuelle und aussagekräftige Angaben zur Rückfallhäufigkeit<br />

rechtsextremistischer Straftäter nicht zu.<br />

2.2.3 Welche Initiativen hat die <strong>Landesregierung</strong> ergriffen, um die Effektivität von<br />

Strafmaßnahmen gegen Täter mit rechtsextremistischen Hintergrund zu evaluieren<br />

und ggf. zu verbessern?<br />

Der Ausgestaltung des Vollzuges bei rechtsextremistischen Straftätern wird im Rahmen der<br />

Vorgaben des Strafvollzugsgesetzes und der bundeseinheitlichen Vorschriften für den Jugendstrafvollzug<br />

nach Maßgabe der Erfordernisse in jedem Einzelfall durch die<br />

Justizvollzugsanstalten und die Aufsichtsbehörden besonderes Augenmerk gewidmet.<br />

2.2.4 Wie viele Personen aus dem rechtsextremistischen Bereich in <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong> standen in den Jahren 1991 bis August 2000 aus welchen Gründen unter<br />

"polizeilicher Beobachtung"?<br />

Eine rückwirkende Erhebung dieser Daten ist nicht möglich, da das entsprechende<br />

Datenmaterial hierzu jeweils nach Ablauf der Ausschreibung gelöscht wird.<br />

Aktuell sind sechs Personen mit Wohnsitz in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> gemäß § 21 des Polizeigesetzes<br />

des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> (PolG NW) zur Polizeilichen Beobachtung<br />

ausgeschrieben. Das Erfordernis von Ausschreibungen wird ständig überprüft.<br />

2.3 Opferstatistik<br />

2.3.1 Wie viele Personen wurden durch rechtsextreme Anschläge und Überfälle im<br />

Zeitraum Januar 1991 bis August 2000 verletzt?<br />

Für den Zeitraum von 1991 bis 1998 wurden zunächst Angaben zu Opfern fremdenfeindlicher<br />

Gewaltdelikte erfasst, bei denen jedoch überwiegend eine rechtsextremistische<br />

Motivation der Täter nachgewiesen oder unterstellt werden konnte.<br />

Seit dem 1.1.1999 wird darüber hinaus die Zahl derjenigen Opfer erfasst, bei denen Täter<br />

aus nachgewiesener oder mutmaßlicher rechtsextremistischer Motivation gehandelt haben.<br />

Jahr 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

Opfer 85 135 306 143 104 74 97 51 52 138

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