Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen
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Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 160<br />
PP Recklinghausen<br />
und PP Düsseldorf<br />
Modellversuch „Konfliktberater“ (seit 1998)<br />
c) In den aufgeführten zentralen und dezentralen Veranstaltungen der Polizei werden Ursachen,<br />
Hintergründe und Erscheinungsformen der Fremdenfeindlichkeit untersucht,<br />
Stereotypen in der Polizei und deren Auswirkungen sowie Konfliktminderungsmöglichkeiten<br />
unter Aufarbeitung der PFA-Studie „Polizei und Fremde“ erörtert.<br />
Seit 1995 ist ein stetig steigender Umfang an Fortbildungsveranstaltungen sowie eine ebenfalls<br />
permanent steigende Nachfrage zu verzeichnen. Die überwiegend sehr positiven<br />
Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Telnehmer sowie der Anbieter der Seminare<br />
belegen, dass in der Polizei eine praxisorientierte interdisziplinäre Auseinandersetzung<br />
mit der Thematik stattfindet. Bewirkt wird dies nicht zuletzt durch eine heterogene Zielgruppenstruktur<br />
sowie den themenspezifischen Einsatz von Referentinnen und<br />
Referenten unterschiedlicher beruflicher Herkunft (z. B. Verfassungsschutz, Universitäten,<br />
Fachhochschulen, Bundeskriminalamt etc.).<br />
d) In Fort- und Weiterbildungsprogrammen der kommunalen Regionalen Arbeitsstellen zur<br />
Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA) und dem Fortbildungsprogramm<br />
der Hauptstelle RAA (von der <strong>Landesregierung</strong> finanziert) gibt es seit<br />
langem als wichtigen Bestandteil das Angebot von Workshops zur interkulturellen Sensibilisierung.<br />
Dies wird umfassend genutzt von Fachkräften, die mit jungen Migrantinnen<br />
und Migranten und deren Familien arbeiten, u.a. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Wohlfahrtsverbände, der freien Träger, der Zuwandererfachdienste, der Aussiedler- und<br />
Ausländersozialberatungsstellen, der Jugendhilfe, des allgemeinen sozialen Dienstes, der<br />
Fach- und Regeldienste (z.B. Sucht-, Erziehungsberatung), aber auch von Lehrerinnen<br />
und Lehrern. Zunehmend fragen auch Interessentinnen und Interessenten aus anderen<br />
Bereichen wie bspw. aus dem Polizeidienst, aus kommunalen Ämtern und weiteren Institutionen<br />
entsprechende Angebote nach.<br />
Die Erfahrungen haben für dieses Angebot gezeigt, dass die Umsetzung dieser Fortbildungen<br />
besonders effektiv ist, wenn die Teilnahme aus einem eigenen Bedürfnis heraus<br />
entstanden ist. Weniger sinnvoll ist die Verordnung einer solchen Maßnahme.<br />
e) In diesem Zusammenhang ist auch auf die unter Punkt 102.6.2.6.2 erwähnten Fortbildungsmaßnahmen<br />
zu verweisen. Spezielle Angebote in dem genannten Sinn werden von<br />
der Justizakademie des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> insbesondere im Bereich der Fortbildung<br />
von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bewährungshilfe und des Strafvollzugs<br />
gemacht. Seit Beginn der 90iger Jahre werden in der Justizakademie Veranstaltungen<br />
durchgeführt, die sich an Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer richten und den<br />
Umgang mit jugendlichen rechtsradikalen Straftätern zum Inhalt haben. Darüber hinaus<br />
werden unterschiedliche Veranstaltungen angeboten, die sich zum einen an Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter im Strafvollzug, zum anderen auch wieder an<br />
Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer wenden. Diese Veranstaltungen dienen<br />
dazu, Geschichte, Tradition und Kultur ethnischer Minderheiten darzustellen, um so zu einem<br />
Abbau von Vorurteilen und zu einem angemessenen Umgang mit diesen Menschen<br />
zu gelangen. In die Durchführung dieser Veranstaltungen sind Organisationen einbezogen,<br />
die in ihrem originären Arbeitsfeld sehr intensiv mit ausländischen Mitbürgern<br />
arbeiten (z. B. Landschaftsverband, Diakonie, Caritas). Es werden zudem Referentinnen<br />
und Referenten eingesetzt, die sich im Bereich Forschung und Lehre mit ähnlichen Phänomenen<br />
befassen (etwa aus Instituten für Orientalistik).<br />
Zu Beginn des Jahres 2001 wird sich zudem eine Arbeitsgruppe in der Justizakademie<br />
mit der Frage "Welche Erfordernisse gibt es im Bereich interkultureller Weiterbildung bei<br />
Justizbediensteten und wie können konkrete Angebote in diesem Bereich der Fortbildung<br />
aussehen?" beschäftigen.