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Inhaltsverzeichnis - MIK NRW - Landesregierung Nordrhein-Westfalen

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Große Anfrage 1 der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen 29<br />

wurden von der NPD bzw. JN organisiert. Teilweise waren sie Bestandteil des Rahmenprogramms<br />

regionaler oder überregionaler JN- oder NPD-Veranstaltungen.<br />

Es ist zu konstatieren, dass von den sonstigen rechtsextremistischen Musikveranstaltungen<br />

ganz überwiegend nur Personen aus dem rechtsextremistischen Spektrum angezogen werden.<br />

Fazit: In der Regel gelingt es in <strong>NRW</strong> weder dem rechtsextremistischen Parteienspektrum<br />

noch der Neonazi- und Skinhead-Szene, Personen außerhalb des gefestigten rechtsextremistischen<br />

Spektrums für Kundgebungen, Demonstrationen, Konzerte oder sonstige<br />

Veranstaltungen zu mobilisieren; hinsichtlich der Skinhead-Konzerte besteht der beschriebene<br />

Unsicherheitsfaktor, da nicht genau abgeschätzt werden kann, wie hoch der<br />

Besucheranteil eher unpolitischer Skinheads ist.<br />

1.4 Veränderungen in Struktur - Bei welchen Organisationen oder Zusammenschlüssen<br />

hat es in den letzten zehn Jahren signifikante Veränderungen im<br />

Bezug auf Mitgliederzahl, ansprechbares Potenzial, Verjüngung oder Erweiterung<br />

der Mitgliedschaft, Radikalisierung, oder Veränderung des Feldes der<br />

Agitation gegeben?<br />

Bei welchen Organisationen oder Zusammenschlüssen hat es in den letzten zehn Jahren<br />

signifikante Veränderungen im Bezug auf Mitgliederzahl, ansprechbares Potenzial, Verjüngung<br />

oder Erweiterung der Mitgliedschaft, Radikalisierung, oder Veränderung des Feldes der<br />

Agitation gegeben?<br />

Wie bei der Antwort zu Frage 1.1.4 erfolgt auch hier wieder eine Beschränkung auf die zahlenmäßig<br />

bedeutsameren Organisationen und Szenen, das heißt auf die 3 größeren<br />

rechtsextremistischen Parteien (REP, DVU und NPD) sowie auf die Neonazi- und Skinhead-<br />

Szene, die ca. 90 % des organisierten Rechtsextremismus ausmachen. Bei den Parteien<br />

und Szenen erfolgt zum besseren Verständnis evtl. eingetretener Änderungen in den letzten<br />

10 Jahren auch eine Beschreibung ihrer Ursprünge bzw. ihrer Entwicklung seit ihrer jeweiligen<br />

Gründung.<br />

1.) REP<br />

Die REP wurden im November 1983 unter maßgeblicher Beteiligung von zwei ehemaligen<br />

CSU-Bundestagsabgeordneten (Franz Handlos und Ekkehard Voigt) und des Journalisten<br />

Franz Schönhuber in München gegründet. Eine bedeutende Rolle spielte hierbei die Unzufriedenheit<br />

an der aktiven Rolle des damaligen CSU-Vorsitzenden Franz-Josef Strauß bei<br />

der Vergabe der sog. "Milliardenkredite" an die DDR. Die REP-Gründung kann in ihren Ursprüngen<br />

durchaus als CSU-Absplitterung bezeichnet werden.<br />

Von Beginn an kam es bei den REP zu ungewöhnlich heftigen Macht- und Richtungskämpfen.<br />

Während Franz Handlos mehr auf Wähler aus dem rechtskonservativen Spektrum von<br />

CDU/CSU und zum Teil auch der F.D.P. abzielte, hatte der Flügel um Franz Schönhuber eher<br />

eine rechte Sammlungspartei unter Einschluss von Rechtsextremisten im Auge. 1985<br />

wurde der Machtkampf zu Gunsten Franz Schönhubers entschieden. In der Folgezeit radikalisierten<br />

sich die REP und es verdichteten sich die Anhaltspunkte für den Verdacht des<br />

Vorliegens einer rechtsextremistischen Bestrebung. Seit 1989 werden die REP vom nordrhein-westfälischen<br />

Verfassungsschutz, seit 1992 durch alle Verfassungsschutzbehörden<br />

planmäßig beobachtet.<br />

Im Jahre 1989 gelangen den REP auch die ersten spektakulären Wahlerfolge. Im Januar<br />

1989 zogen sie mit 7,5 % der Stimmen ins Berliner Abgeordnetenhaus und im Juni mit 7,1 %<br />

auch in das Europaparlament ein.<br />

In <strong>NRW</strong> konnten sie ebenfalls aufsehenerregende Erfolge bei der Kommunalwahl 1989 erzielen.<br />

Sie zogen in zahlreiche Kommunalvertretungen ein (u. a. Köln 7,4 %, Düsseldorf 6,2<br />

%, Dortmund 6,3 %, Gelsenkirchen 7,4 %). Sie gewannen insgesamt 75 Mandate in Gemeinderäten<br />

und Kreistagen sowie 44 Mandate in Bezirksvertretungen. Schwerpunktthema<br />

ihrer damaligen Agitation waren die Bereiche Ausländer und Asyl.

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