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REGELUNGSGEWALT - vernünftig schreiben

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Artikelfähigkeit als Kriterium der Wortart Substantiv und damit der Großschreibung<br />

zugrunde gelegt.<br />

Der Beirat setzt sich ferner dafür ein,<br />

„dass bis zum Jahre 2005 ein Ausgleich zwischen dem amtlichen Regelwerk und<br />

den in einzelnen Punkten davon abweichenden Schreibanweisungen in<br />

bestimmten Praxisbereichen herbeizuführen ist.“ (S. 129)<br />

Aus dem Protokoll vom 26. September 2000 (das nicht zu den Anlagen des Berichts<br />

gehört) geht hervor, daß hier auf die Hausorthographien angespielt wird. Offenbar soll<br />

auch das amtliche Regelwerk in einigen Punkten geändert werden. Der Beirat regt<br />

ferner an, den Begriff der Fachsprachlichkeit so auszuweiten, daß es der<br />

Sprachgemeinschaft freigestellt ist, die Rote Karte usw. auch wieder groß zu <strong>schreiben</strong>,<br />

ohne daß die Regeln geändert werden müßten.<br />

„Stellungnahme des österreichischen Beirats“ (Anlage 6)<br />

In dieselbe Richtung zielt der Vorschlag des österreichischen Beirats für Sprachentwicklung.<br />

Er sieht<br />

„in der Frage der Groß- und Kleinschreibung von Nominationsstereotypen nach<br />

der Art S/schwarzes Brett die praktikabelste Lösung darin, dass grundsätzlich<br />

Kleinschreibung des ersten Bestandteils (Adjektiv) vorgesehen wird, dass es aber<br />

keinerlei 'Fehler' sein soll, wenn betroffene Personen (etwa Mitglieder<br />

bestimmter Vereine, Interessensvertretungen) ihre jeweiligen Anliegen (z. B.<br />

Offenes Lernen, Lebensbegleitendes Lernen, Gelbe Karte) durch Großschreibung<br />

kennzeichnen wollen. Das Regelwerk muss sich dazu nicht unbedingt äußern.“<br />

(S. 131)<br />

Ebenso möchte der österreichische Beirat „dem Toleranzgedanken, namentlich im<br />

Bereich der Getrennt- und Zusammenschreibung, mehr Raum geben“. Fazit: Man<br />

schreibt in diesen umstrittenen Bereichen wieder so wie früher, tut aber so, als sei alles<br />

mit der Neuregelung verträglich.<br />

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