REGELUNGSGEWALT - vernünftig schreiben

Vorwort
Eine Gesamtdarstellung der sogenannten Rechtschreibreform ist zur Zeit noch nicht zu
leisten. Die sprachwissenschaftliche Seite ist zwar im wesentlichen aufgeklärt, es fehlt
aber an Erkenntnissen über die Entscheidungsprozesse in Ministerien und Verlagen.
Auf den folgenden Seiten sind Kommentare zusammengetragen, mit denen ich die
Durchsetzung der Reform seit 1996 begleitet habe. Einiges ist in ähnlicher Form
bereits veröffentlicht, anderes war eine Zeitlang nur im Internet oder gar nicht
zugänglich. Der Text ergänzt einerseits mein „Schildbürger“-Büchlein, andererseits die
eher sprachwissenschaftliche Erörterung in meinem „Kritischen Kommentar“. Die
umfangreicheren Dokumente der Reformerseite, auf die ich mich beziehe, konnten hier
nicht abgedruckt werden, doch ist der Zusammenhang auch dann nachvollziehbar,
wenn man die Originale nicht zur Hand hat. Eine Sammlung von Dokumenten ist
wünschenswert und könnte später einmal folgen. Meine eigenen Texte sind durchweg
gekürzt und überarbeitet, Nachträge aus der späteren Erfahrung sind gekennzeichnet.
Ich hoffe, damit zur Beantwortung jener Frage beitragen zu können, die uns wohl noch
eine ganze Weile beschäftigen wird:
Wie war es möglich?
Erlangen, im März 2001 Th. Ickler