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E-COMMERCE- LEITFADEN - SKW Schwarz

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4–34 | BEZAHLEN BITTE – EINFACH, SCHNELL UND SICHER!<br />

Unterstützung automatisierter Prozesse<br />

Um Kosten in Form manueller Zuordnungen<br />

von Zahlungseingängen zu offenen Posten zu vermeiden,<br />

sollte darauf geachtet werden, inwiefern<br />

das Zahlungsverfahren bzw. Ihr Dienstleister eine<br />

Automatisierung auch bei Retouren oder Teilretouren<br />

ermöglicht. Bei Vorkassezahlungen oder<br />

Zahlungen per Rechnung führt beispielsweise die<br />

manuelle Zuordnung der Zahlungseingänge zu offenen<br />

Posten häufig zu hohen Kosten. Insbesondere<br />

bei vielen Buchungen kleiner Beträge kann dies<br />

zu erheblichen personellen Aufwänden führen.<br />

Anonymität<br />

Weiterhin ist zu beachten, dass Kunden gegebenenfalls<br />

eine anonyme Zahlungsweise gegenüber<br />

einem Verfahren, bei dem personenbezogene Daten<br />

an den Händler übermittelt werden, vorziehen.<br />

Dies ist häufig von der Art der Produkte abhängig.<br />

Wiederkehrende Zahlungen<br />

Möchten Sie über Ihren Web­Shop Abonnement­<br />

Leistungen vertreiben, so sollte bedacht werden,<br />

dass nicht jedes Zahlungsverfahren die Möglichkeit<br />

einer periodisch wiederkehrenden Zahlungsabwicklung<br />

bietet bzw. in einer geeigneten Form unterstützt.<br />

Beispielsweise könnte der Kunde Abonnement­Leistungen<br />

zwar grundsätzlich auch z. B.<br />

durch einen Dauer­Überweisungsauftrag begleichen,<br />

jedoch sollten Sie davon Abstand nehmen,<br />

da diese Art der Zahlungsauslösung nicht in Ihren<br />

direkten Wirkungsbereich fällt. Bevorzugen Sie<br />

deshalb so genannte Einzugsverfahren, wie Lastschrift­<br />

oder Kreditkartenzahlungen, welche auch<br />

einen periodisch wiederkehrenden Einzug von Zahlungen<br />

erlauben.<br />

Betragsbereich<br />

Bei dem Kriterium „Betragsbereich“ ist darauf<br />

zu achten, dass der zum Warenkorb gehörende<br />

Umsatz auch tatsächlich mit dem Zahlungsverfahren<br />

abgerechnet werden kann. Manche Zahlungsverfahren<br />

unterliegen hier technischen, organisatorischen<br />

oder rechtlichen Einschränkungen. So<br />

beträgt der technisch maximal mögliche Zahlungsbetrag<br />

bei der GeldKarte 200 Euro. Bei PayPal,<br />

Skrill oder auch bei den Kreditkarten beispielsweise<br />

existieren kundenindividuelle Höchstbeträge,<br />

die von den Anbietern der E­Payment­Verfahren<br />

www.ecommerce-leitfaden.de<br />

bzw. den kreditkartenausgebenden Banken festgelegt<br />

werden.<br />

Auch wenn ein Zahlungsverfahren keinen<br />

Höchstbetrag aufweist, kann es sich dennoch als<br />

sinnvoll erweisen, bestimmte Verfahren auszuschließen.<br />

So können umsatzabhängige Gebühren<br />

der Zahlungsabwicklung bei höheren Umsätzen<br />

sehr hoch werden. Zum Beispiel kann bei einem<br />

Verfahren mit einer 5 %­Provision die Gewinnmarge<br />

bezüglich des Warenkorbs bzw. Umsatzes<br />

sehr schnell aufgezehrt sein. Hier sollte überlegt<br />

werden, ob es sich nicht lohnt, für Bestellungen ab<br />

einer bestimmten Höhe ein anderes Zahlungsverfahren<br />

einzusetzen, gegebenenfalls ergänzt um risikomindernde<br />

Maßnahmen.<br />

Aus Händlersicht stellt sich somit häufig die<br />

Frage, welche Zahlungsverfahren er sich denn<br />

überhaupt leisten kann: Liegt der Kostensatz des<br />

Zahlungsverfahrens über der Gewinnmarge bzw.<br />

Handelsspanne, die in einigen Branchen durchaus<br />

nur 3 % oder weniger betragen kann, so scheidet<br />

eine Integration des Zahlungsverfahrens von vornherein<br />

aus.<br />

Daneben kann es auch bei geringen Umsätzen,<br />

z. B. bei Umsätzen bis 10 Euro, zu relativ hohen Abwicklungskosten<br />

kommen. Sollen beispielsweise<br />

Klein­ und Kleinstbeträge (z. B. 0,99 Euro für einen<br />

Download) abgerechnet werden, ist die Transaktion<br />

bei einer fixen Abwicklungsgebühr von etwa 0,50<br />

Euro eventuell nicht mehr rentabel.<br />

Wenn Sie die derzeit verfügbaren Zahlungsverfahren<br />

bezüglich Ihrer Anforderungen bewerten,<br />

werden Sie häufig zu dem Ergebnis kommen, dass<br />

keines dieser Verfahren allen Anforderungen gleichermaßen<br />

gerecht wird (vgl. Infobox 4­7). Insbesondere<br />

bei den drei wichtigsten Anforderungen<br />

an ein Zahlungsverfahren (vgl. Abbildung 4­15)<br />

„Akzeptanz durch Kunden“, „Kosten“ und „Schutz<br />

vor Zahlungsausfällen“ werden Sie Kompromisse<br />

eingehen müssen. Die Schwierigkeit liegt darin,<br />

dass die Anforderungen voneinander abhängig sind,<br />

so dass bei Veränderung einer Anforderung gleichzeitig<br />

eine andere verändert wird. Beispielsweise<br />

führt ein erhöhter Schutz vor Zahlungsausfällen in<br />

der Regel auch zu höheren Kosten oder geht zulasten<br />

der Akzeptanz bei den Kunden. Im Ergebnis<br />

existiert derzeit kein Zahlungsverfahren, das alle<br />

drei Anforderungen gleichermaßen zur vollsten<br />

Zufriedenheit von Händlern und Kunden erfüllt.

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