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230<br />

ZINN / UNEDLE METALLE<br />

866 Kranenkanne. George Meyer, Leipzig.<br />

Vor 1708.<br />

George Meyer vor 1680 Helmstedt – 1735 Leipzig<br />

Konischer Zinnkorpus auf drei geschweiften Messingfüßen,<br />

am Kannenkorpus stilisiert muschelförmig ansetzend.<br />

S-förmiger Volutenhenkel mit gerolltem Akanthusblattdekor.<br />

Mehrfach gestufter, glockenförmiger Deckel<br />

mit Akanthusblattknospen-Knauf. Messingzapfkränchen<br />

in Tierkopfform, am Kannenkorpus mit einem zinnernen<br />

vollplastischen Löwenmaskaron ansetzend. Die Wandung<br />

der Kanne reich mit umlaufendem Floral- und Volutendekor<br />

sowie geflechelten Bändern und Halbkreisen graviert.<br />

Stadt- und Meisterzeichen am Boden innenseitig.<br />

Hebel am Ausguß fehlt. Ein Bein mit wohl gußbedingten<br />

Rissen. Mündungsrand des Deckels mit altersbedingten<br />

Dellen. Vgl. für die Marken: Reinheckel, Günter: Sächsisches<br />

Zinn des 16. und 17. Jahrhunderts. <strong>Dresden</strong>, 2002. S.<br />

246, Nr. 84. sowie<br />

Hintze, Erwin: Die deutschen Zinngiesser und ihre Marken.<br />

Bd.1, Sächsische Zinngiesser. Aalen, 1964. S. 149, Nr.<br />

780.<br />

Bei dem vorliegenden Objekt handelt es sich um die älteste<br />

der Fachwelt bekannte Kranenkanne aus Zinn und somit<br />

um ein außerordentlich bemerkenswertes Stück. Da<br />

der Zinngießer George Meyer aus Helmstedt stammte,<br />

liegt die Vermutung nahe, daß er die für das Bergische<br />

Land typische Gefäßform aus dieser Region kannte. Kranenkannen<br />

kamen erst um 1700 mit der Verbreitung des<br />

Kaffeegenusses in Europa über Holland in Gebrauch und<br />

waren selten aus Zinn gefertigt. Eine nahezu identische<br />

Kranenkanne, gefertigt vor 1729, befindet sich im Museum<br />

für Angewandte Kunst Köln.<br />

H. 30 cm. 1200 €

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