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Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />

Das gesamte Aktionspotenzial der MLPD fußt auf dem geschlossenen marxistisch-leninistischen<br />

Weltbild einer klassischen kommunistischen Kaderpartei. Dies zeigt sich<br />

auch in der dogmatisch unantastbaren Stellung <strong>des</strong> seit der Parteigründung amtierenden<br />

Vorsitzenden. In Nordrhein-Westfalen verfügt die Partei <strong>über</strong> einen Lan<strong>des</strong>verband;<br />

regionaler Schwerpunkt ist <strong>das</strong> Ruhrgebiet.<br />

Partei weiterhin isoliert<br />

Das Hauptaugenmerk der politischen Arbeit legt die Partei neben der Frauen- und<br />

Jugendpolitik, die sie im Rahmen einer Verschleierungstaktik mit vermeintlich eigenständigen<br />

organisatorischen Aktionsebenen umzusetzen versucht, vorwiegend auf die<br />

Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit sowie die Beteiligung an sozialen Protesten. Da<br />

sich die MLPD in einer fortdauernden Verfolgungssituation durch den Staat und seine<br />

Organe wähnt, agiert sie auf kommunaler Ebene verdeckt. Hier unterstützt die Partei<br />

angeblich unabhängige Wahlbündnisse mit der Bezeichnung ‘AUF’ für ‘Alternativ,<br />

Unabhängig, Fortschrittlich’, die jedoch zum Teil personell mit der MLPD verflochten<br />

sind.<br />

Trotz der ausgezeichneten Vermögenslage – bedingt unter anderem durch die erheblichen<br />

Zuwendungen eines Einzelspenders – stößt die MLPD aufgrund ihrer ideologischen<br />

Formelhaftigkeit und sektenähnlichen Struktur weder in der Öffentlichkeit<br />

noch im linksextremistischen Spektrum auf Resonanz. So bemühte sie sich im Zusammenhang<br />

mit den „Montagsdemonstrationen“ erfolglos um die Positionierung als<br />

wahrnehmbarer Faktor. In zweijährigem Turnus organisiert die Partei ein sogenanntes<br />

Pfingstjugendtreffen in Gelsenkirchen (zuletzt im Mai <strong>2007</strong>). Der eher volksfestartige<br />

Charakter dieser Treffen lässt eine ideologische Ansprache der <strong>über</strong>wiegend bürgerlichen<br />

Besucher jedoch ausgeschlossen erscheinen.<br />

4�4 Autonome Szene ohne klare Abgrenzung zur Gesellschaft<br />

Seit ihrer Entstehung in den 1980er <strong>Jahr</strong>en befindet sich die ‘Autonome Szene’ in<br />

einem andauernden Wandel. Dabei pendelt sie zwischen einer Existenz am Rande<br />

der Gesellschaft und einem zwar alternativen, aber dennoch etablierten sozialen<br />

Nischen<strong>das</strong>ein. Gemeinsam ist der Szene der Wunsch nach der Überwindung <strong>des</strong><br />

bestehenden Systems, <strong>das</strong> heißt der Abschaffung <strong>des</strong> Staates und dieser Gesellschaft.<br />

Dafür werden auch gewaltsame Handlungsoptionen (in unterschiedlichen<br />

Ausprägungen) akzeptiert, von vielen sogar als Voraussetzung angesehen. Dennoch<br />

00 linksExtrEmismus

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