Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW
Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW
Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />
Von den der LTTE nahestehenden Organisationen werden zur Geldbeschaffung auch<br />
zahlreiche Kultur-, Sport- und Gedenkveranstaltungen ausgerichtet, die durch den<br />
Verkauf von Eintrittskarten, Büchern, Videos und Musikkassetten teilweise erhebliche<br />
Einnahmen erzielen. Bei entsprechenden Veranstaltungen in Nordrhein-Westfalen<br />
können regelmäßig 500 bis 2.000 Besucher festgestellt werden.<br />
Prozess zur friedlichen Lösung <strong>des</strong> Konflikts auf Sri Lanka<br />
Nach dem Regierungswechsel im Dezember 200 zeichnete sich in Sri Lanka nach<br />
8 <strong>Jahr</strong>en Bürgerkrieg eine Entspannung der politischen Lage ab. Der einseitig erklärte<br />
Waffenstillstand der LTTE führte auf der Grundlage der unter Vermittlung der<br />
norwegischen Regierung begonnenen Friedensverhandlungen am 2 . Februar 2002<br />
zu einem Waffenstillstandsabkommen zwischen der srilankischen Regierung und der<br />
LTTE. Das Waffenstillstandsabkommen basiert im Wesentlichen auf einem Konzept,<br />
<strong>das</strong> eine weitgehende Selbstbestimmung in den <strong>über</strong>wiegend von Tamilen bewohnten<br />
Gebieten und eine föderale Struktur innerhalb eines geeinten Sri Lanka vorsieht. Die<br />
Friedensverhandlungen wurden aber im April 200 wegen un<strong>über</strong>brückbarer Meinungsverschiedenheiten<br />
zwischen den Konfliktparteien ausgesetzt.<br />
Nachdem sich Ende Februar 2006 die Regierung Sri Lankas und Vertreter der LTTE<br />
in Genf zu Friedensgesprächen getroffen hatten, verband sich damit zumin<strong>des</strong>t ansatzweise<br />
die Hoffnung, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> im <strong>Jahr</strong> 2002 vereinbarte Waffenstillstandsabkommen,<br />
<strong>das</strong> faktisch nur noch auf dem Papier existierte, wiederbelebt werden könnte.<br />
Die Hoffnung zerschlug sich jedoch sehr schnell, als die zweite Runde der Gespräche,<br />
für den 24./25. April 2006 wiederum in Genf avisiert, von LTTE-Vertretern<br />
abgesagt wurde. Als Grund wurde die zunehmende Gewalt gegen ihre Mitglieder und<br />
die eingeschränkte Bewegungsfreiheit auf Sri Lanka genannt.<br />
Die im Frühjahr 2006 in Sri Lanka eskalierte Lage mit gewalttätigen Anschlägen auf<br />
zivile und militärische Ziele sowohl der singhalesischen als auch der tamilischen<br />
Seite, hat sich auch im <strong>Jahr</strong> <strong>2007</strong> nicht beruhigt. Vielmehr haben beide Seiten ihre<br />
militärischen Anstrengungen weiter intensiviert, mit dem Ziel, die jeweils andere Seite<br />
zu schwächen, beziehungsweise unter Druck zu setzen. Dies geschah mit unterschiedlichem<br />
Erfolg.<br />
Eine wochenlange Offensive <strong>des</strong> srilankischen Militärs erreichte Ende Januar <strong>2007</strong><br />
mit der Eroberung <strong>des</strong> Ortes Vaharai und der damit verbundenen Übernahme zahlreicher<br />
Stützpunkte der LTTE einen vorläufigen Höhepunkt. Mit dem Fall von Vaharai<br />
46 ausländErExtrEmismus