Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW
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Anstieg der Gewaltdelikte<br />
Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />
Die Anzahl der Gewaltdelikte im Bereich der PMK-Ausländer hat sich mehr als verdoppelt<br />
(von 2 auf 5 Delikte). Die Gewaltdelikte waren vorwiegend dem Themenfeld<br />
„Befreiungsbewegungen/Internationale Solidarität“ zuzuordnen. Hauptsächlich<br />
handelte es sich um Körperverletzungen, Landfriedensbrüche und Brandstiftungen<br />
(vgl. Tabelle ). Es wurden insgesamt 6 Tatverdächtige ermittelt. 40 von ihnen waren<br />
zur Tatzeit zwischen 4 bis 24 <strong>Jahr</strong>e alt. 29 waren bereits zuvor kriminalpolizeilich in<br />
Erscheinung getreten.<br />
7�1�4 Hohe Gefährdung durch den islamistischen Terrorismus<br />
Die hohe Gefährdung durch den islamistischen Terrorismus in Nordrhein-Westfalen<br />
hält unvermindert an, lässt sich aber auch <strong>2007</strong> nicht allein an den 25 bekannt gewordenen<br />
Straftaten im Bereich „Islamismus/Fundamentalismus“ messen, sondern<br />
muss auch an dem möglichen Schadenspotenzial einzelner Tatplanungen und Delikte<br />
festgemacht werden. Das haben die noch rechtzeitig verhinderten Anschläge dreier<br />
mutmaßlicher Mitglieder der ‘Islamischen Jihad Union’ gezeigt, die im Bun<strong>des</strong>gebiet<br />
Sprengstoffattentate verüben wollten.<br />
Die Täterprofile islamistischer Terroristen sind bislang wenig erforscht und im Allgemeinen<br />
sehr heterogen. Konvertiten und Migranten der zweiten und dritten Generation<br />
scheinen inzwischen eine nicht unerhebliche Rolle in terroristischen Zellen<br />
einzunehmen. Auch die Erkenntnisse aus anderen westeuropäischen Ländern mit<br />
großem muslimischem Bevölkerungsanteil belegen eine ähnliche Entwicklung. Trotz<br />
der scheinbaren gesellschaftlichen Integration mit Arbeitsstelle, Wohnung oder Vereinsleben<br />
wenden sie sich im Rahmen ihrer weiteren Entwicklung dem radikalen<br />
islamistischen Gedankengut zu und sind aus dieser Motivation heraus bereit, Terrorattentate<br />
zu verüben.<br />
Die Propagandaoffensive islamistischer Gruppierungen im Internet wurde auch im<br />
<strong>Jahr</strong> <strong>2007</strong> unvermindert fortgesetzt. Nachdem bereits im Frühjahr eine an Deutschland<br />
und Österreich gerichtete deutschsprachige Terrorbotschaft verbreitet wurde,<br />
wurde am 20. November <strong>2007</strong> erneut ein Video auf den Seiten eines islamistischen<br />
Internetforums veröffentlicht. In diesem Video wurden Deutschland und Österreich<br />
ausdrücklich angesprochen. Sollten Deutschland und Österreich ihre Truppen nicht<br />
aus Afghanistan abziehen, so hieß es, müsse man um die Sicherheit in den beiden<br />
Ländern fürchten. Erstmalig wurden hier auch die deutschen Muslime angesprochen:<br />
ExtrEmismus in ZahlEn 2 5