17.01.2013 Aufrufe

Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />

In ihrem Zielspektrum befinden sich nach wie vor insbesondere die USA als westliche<br />

Führungsmacht, Israel sowie jene Verbündeten der USA, die sich an Militäreinsätzen<br />

beteiligen. Zu letzteren gehörte <strong>2007</strong> zuvorderst immer noch Großbritannien, doch<br />

auch Deutschland ist mit seinem verstärkten Engagement in Afghanistan und durch<br />

die Beteiligung an der UN-Mission im Libanon in diesem <strong>Jahr</strong> noch deutlicher in die<br />

Gruppe der gefährdeten Staaten gerückt. Dass es <strong>2007</strong> in Europa nicht zu Terroranschlägen<br />

seitens dieser Terrorgruppierungen kam, darf keinesfalls als Entspannung<br />

der Gefahrenlage gedeutet werden. In mehreren europäischen Ländern konnten Anschlagsversuche<br />

nur durch effektive Maßnahmen der Sicherheitsbehörden noch vor<br />

ihrer Realisierung verhindert werden. Andere Terrorakte scheiterten an technischen<br />

Problemen oder an den Sicherheitsvorkehrungen am ausgesuchten Anschlagsort.<br />

Bedrohungslage in Deutschland<br />

2006 war Nordrhein-Westfalen von dem versuchten Anschlag mit Kofferbomben auf<br />

zwei Regionalexpresszüge betroffen. Die sogenannten „Kofferbomber“ waren zwei<br />

Studenten aus dem Libanon, die sich vor den Anschlagsversuchen nur kurze Zeit<br />

in Deutschland aufgehalten hatten. Während einer der mutmaßlichen Attentäter im<br />

Libanon zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, begann gegen den anderen<br />

am 8. Dezember <strong>2007</strong> der Prozess vor dem Oberlan<strong>des</strong>gericht in Düsseldorf. Gegen<br />

ihn ist im Libanon in Abwesenheit bereits eine lebenslange Freiheitsstrafe verhängt<br />

worden.<br />

<strong>2007</strong> kam es in Nordrhein-Westfalen zu keinem Anschlagsversuch, jedoch zu einer<br />

spektakulären Festnahme mutmaßlicher Jihadisten. Am 4. September <strong>2007</strong> nahm die<br />

Polizei drei Personen fest, als sie dabei waren, die letzen Vorbereitungen für einen<br />

größeren Anschlag in Deutschland zu treffen. Es handelt sich bei ihnen um zwei<br />

deutsche sowie einen türkischen Staatsangehörigen. Sie stehen unter dem Verdacht<br />

der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung (‘Islamische<br />

Jihad Union’ – IJU) sowie der Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags in Deutschland.<br />

Die Festnahme erfolgte in Medebach-Oberschledorn (Nordrhein-Westfalen), wo<br />

die Verdächtigen ein Ferienhaus angemietet hatten, in dem sie eine große Menge an<br />

Wasserstoffperoxyd lagerten. Eine vierte Person, die verdächtig ist, sich an den Tatvorbereitungen<br />

beteiligt zu haben, wurde später in der Türkei verhaftet.<br />

Da es sich bei zwei der Beschuldigten um zum Islam konvertierte Deutsche handelt,<br />

wurde die Frage aufgeworfen, ob von Konvertiten eine besondere Gefahr für die Sicherheit<br />

in Deutschland ausgehen könne. Auf politischer Ebene wurde in diesem Zu-<br />

EntwicklungEn im ExtrEmismus 25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!