Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW
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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />
Sowohl der VRBHV als auch die RBB nutzen als Tagungsstätte <strong>das</strong> in Vlotho ansässige<br />
‘Collegium Humanum – Akademie für Umwelt und Lebensschutz e.V.’ (CH).<br />
Auch die Hoffung führender Revisionisten, die Holocaust-Konferenz 2006 in Teheran<br />
werde sich als Initialzündung für eine neue weltweite revisionistische Plattform gestalten,<br />
hat sich nicht erfüllt. Gründe hierfür sind unter anderem, <strong>das</strong>s Protagonisten der<br />
Revisionisten-Szene zum Konferenztermin inhaftiert waren, finanzielle Mittel kaum<br />
noch zur Verfügung stehen dürften und der Iran nicht mehr öffentlichkeitswirksam den<br />
Holocaust thematisiert.<br />
3�7 Rechtsextremistische Vertriebe und Versandhandel<br />
Über die Musik versucht die rechtsextremistische Szene sowohl auf primär ideologisch<br />
interessierte als auch vorrangig erlebnisorientierte Mitglieder und Interessenten<br />
Einfluss zu nehmen. Die Musik wird hierbei als Transportmittel für <strong>das</strong> <strong>über</strong> die Liedtexte<br />
verbreitete rechtsextremistische Gedankengut eingesetzt. Musik mit rechtsextremistischen<br />
Texten dient innerhalb der Szene als Zusammenhalt und Ideologie<br />
festigen<strong>des</strong> Element. Gleichzeitig wird Musik von der Szene als Lockmittel zur Nachwuchswerbung<br />
eingesetzt. Zielgruppe sind hierbei insbesondere ideologisch noch<br />
nicht gefestigte Jugendliche, welche auf diesem Weg zum Einstieg in die rechtsextremistische<br />
Szene verleitet werden sollen.<br />
Durch ihre finanzielle und logistische Unterstützung tragen rechtsextremistische Musikvertriebe<br />
maßgeblich zur Nachwuchswerbung für die Szene bei. So wurden mehrere<br />
sogenannte „Schulhof-CDs“ und vereinzelte Schülerzeitungen mit rechtsextremistischen<br />
Inhalten realisiert und später an Schüler und Jugendliche kostenlos verteilt.<br />
Dar<strong>über</strong> hinaus ist die Vermarktung von Musik mit rechtsextremistischen Texten und<br />
Szene-Artikeln nach wie vor ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die rechtsextremistische<br />
Szene. Einige Vertriebe unterstützen die Szene nach eigenen Angaben mit<br />
einem Teil ihrer Verkaufserlöse. Sie sichern sich dadurch einerseits eine hohe Glaubwürdigkeit<br />
als Mitstreiter innerhalb der Szene, andererseits dürfte auch die Hoffnung<br />
auf dieses positive Image und damit potenziell auf eine Erweiterung <strong>des</strong> Kundenkreises<br />
eine Rolle spielen. Viele Inhaber rechtsextremistischer Musik-Vertriebe bestreiten<br />
ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Szene-Produkten oder betrachten<br />
den Handel als einen lukrativen Nebenverdienst zu ihrem anderweitig erzielten Einkommen.<br />
82 rEchtsExtrEmismus