Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW
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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />
Die zu beobachtenden Bemühungen von ’pro Köln‘ zeigen, <strong>das</strong>s intensive Aufklärung<br />
notwendig ist, denn ‘pro Köln’ geht getarnt mit bürgerlichem Anstrich auf Stimmenfang.<br />
Die Regionalpartei greift gezielt Bürgerproteste gegen den Bau von Großmoscheen<br />
auf. Vermischt mit ausländerfeindlichen Vorurteilen weckt sie bei den Bürgerinnen<br />
und Bürgern bewusst Ängste vor Überfremdung.<br />
Mit einem „Anti-Islamisierungskongress“ im September 2008 will außerdem ’pro<br />
<strong>NRW</strong>‘, die sich selbst als „Anti-Islam-Partei“ bezeichnet, den Wahlkampf für die<br />
Kommunalwahl 2009 einläuten. Bei ’pro <strong>NRW</strong>‘ handelt es sich um einen rechtspopulistischen<br />
Verein, der enge personelle und thematische Verflechtungen zu ’pro Köln‘<br />
hat. An der Veranstaltung sollen auch Vertreter ausländischer rechtspopulistischer<br />
Parteien wie der belgischen Partei ‘Vlaams Belang‘ und der ‘Freiheitlichen Partei<br />
Österreichs‘ (FPÖ) teilnehmen, zu denen ’pro <strong>NRW</strong>‘ engen Kontakt pflegt.<br />
Auch die NPD bereitet sich mit Hochdruck auf die Wahl vor und ist bemüht, flächendeckend<br />
präsent zu sein. Derzeit verfügt sie in 45 von 54 Kreisen und kreisfreien<br />
Städten <strong>über</strong> arbeitsfähige Strukturen. Diese nutzt sie verstärkt, um sich öffentlich zu<br />
präsentieren – zum Beispiel durch Info-Stände, Informationsabende und Propaganda<br />
im Internet. Darauf muss reagiert werden. Denn die Erfahrungen in einigen ostdeutschen<br />
Ländern belegen deutlich, <strong>das</strong>s die kommunale Verankerung der NPD den<br />
Boden für die nachfolgenden Ergebnisse bei den Landtagswahlen bereitet hat. Sie<br />
zeigen, <strong>das</strong>s es wichtig ist, frühzeitig diesen Gefahren zu begegnen und die Strategien<br />
der NPD zu durchschauen und sie zu entlarven.<br />
In ihrer Außendarstellung fährt die NPD eine Doppelstrategie: Sie tarnt sich als Biedermann<br />
und netter Nachbar und beschränkt sich nicht mehr auf dumpfe, rassistische<br />
und fremdenfeindliche Parolen. Vielmehr versucht die NPD mit Slogans, die vordergründig<br />
wirtschafts- und sozialpolitische Themen – etwa „Hartz IV“ – aufgreifen, die<br />
Grenze zwischen Rechtsextremismus und sozialer Protestbewegung zu verwischen.<br />
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt, die Kritik an der Globalisierung und dem Kapitalismus<br />
sind willkommene Themen, um verschleiert rechtsextremistische Ideologie zu transportieren<br />
und die Ängste betroffener Bürgerinnen und Bürger auszunutzen.<br />
Dieser Entwicklung tritt der Verfassungsschutz massiv entgegen und verstärkt die<br />
Aufklärung in und für die Kommunen. Im Juni veranstaltet der Verfassungsschutz<br />
zusammen mit den nordrhein-westfälischen Kommunalen Spitzenverbänden eine<br />
Fachtagung, an der Rechtsextremismus-Experten und Vertreter der Kommunen, wie<br />
Leiter der Jugend- oder Ordnungsämter, teilnehmen. So will der Verfassungsschutz