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Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />

dazu auf, öffentlich keine Freude <strong>über</strong> die Anschläge in den USA zu zeigen und die<br />

in Deutschland geltenden Gesetze und Regeln zu beachten. Die Anhänger sind in<br />

letzter Zeit öffentlich kaum mehr in Erscheinung getreten. Hierzu hat sicherlich auch<br />

die Diskussion <strong>über</strong> ein mögliches Verbot von ‘Hizb Allah’-Vereinen und -Einrichtungen<br />

beigetragen. Auch im <strong>Jahr</strong> <strong>2007</strong> stagnierten die Besucherzahlen als Folge<br />

<strong>des</strong> spürbaren Desinteresses und der Inaktivität der Mitglieder in den der ‘Hizb Allah’<br />

zuzurechnenden Vereinen und Einrichtungen. Darunter haben <strong>das</strong> Spendenaufkommen<br />

und die Summe der Mitgliedsbeiträge gelitten, was die künftigen Aktionsmöglichkeiten<br />

der Vereine und Einrichtungen reduzieren dürfte. Zu den Feierlichkeiten<br />

zum Ashura-Fest und dem Ramadan reisten – wie in den Vorjahren auch – Geistliche<br />

aus dem Libanon und dem Irak zur Betreuung der ‘Hizb Allah’-Gemeinden ein. Die<br />

Ashura-Feierlichkeiten gehören zu den höchsten schiitischen Feiertagen und waren<br />

im <strong>Jahr</strong> <strong>2007</strong> – wie in den Vorjahren – teilweise gut besucht. Die Predigten befassten<br />

sich <strong>über</strong>wiegend mit religiösen Themen; mit politischen Äußerungen hielten sich die<br />

Prediger zurück.<br />

Der nachhaltige Widerstand der ‘Hizb Allah’-Kämpfer gegen die militärische Intervention<br />

der israelischen Armee im Sommer 2006 hat <strong>das</strong> Ansehen der Organisation in der<br />

arabischen Welt erheblich gestärkt und die ‘Hizb Allah’ zu einem Vorbild für andere<br />

Gegner Israels gemacht. In der Folge <strong>des</strong> Julikrieges 2006 kam es aber nur kurzfristig<br />

zu einer Solidarisierung der aus schiitischen und sunnitischen Muslimen, Christen,<br />

Drusen und Alawiten bestehenden libanesischen Bevölkerung. Nachdem die ‘Hizb Allah’<br />

vergeblich ein Drittel der Ministerposten in der libanesischen Regierung gefordert<br />

hatte, zog sie im November 2006 ihre Minister aus der Regierung zurück und organisierte<br />

am . Dezember 2006 eine Großdemonstration in Beirut. Am 2 . Januar <strong>2007</strong><br />

kam es zu einem Generalstreik gegen die Regierung unter Ministerpräsident Fuad<br />

Siniora, der man unter anderem „Kollaboration“ mit Israel vorwarf.<br />

Am 2 . November 2006 war der christliche Minister Pierre Gemayel ermordet worden.<br />

Anlässlich seines Begräbnisses demonstrierten 800.000 Menschen gegen die politische<br />

Einflussnahme Syriens auf die Politik und gegen die ‘Hizb Allah’. Am . Juni<br />

<strong>2007</strong> wurde ein weiterer Syrien-kritischer Politiker ermordet. Im November <strong>2007</strong> ist<br />

die Neuwahl eines Präsidenten mehrfach gescheitert, da die Syrien-kritische Parlamentsmehrheit<br />

und die ‘Hizb Allah’-geführte Opposition keinen Konsenskandidaten<br />

für <strong>das</strong> höchste Staatsamt finden konnten. Die libanesische Verfassung schreibt alle<br />

sechs <strong>Jahr</strong>e die Wahl eines maronitischen Christen zum Präsidenten vor.<br />

islamismus 8

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