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Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />

Die „Aktionswoche“ gegen <strong>das</strong> G8-Treffen begann am . Juni <strong>2007</strong> unspektakulär mit<br />

einem sogenannten antimilitaristischen „Bombodrom“-Aktionstag gegen einen militärischen<br />

„Luft-Boden-Übungsplatz“ bei Wittstock (Brandenburg) mit etwa 470 Teilnehmern.<br />

Den größten Raum in der <strong>Bericht</strong>erstattung der Medien <strong>über</strong> Protestaktionen gegen<br />

<strong>das</strong> Gipfelereignis nahmen dann die Ereignisse im Rahmen der „Internationalen<br />

Großdemonstration“ mit etwa 0.000 Teilnehmern am 2. Juni <strong>2007</strong> in Rostock ein.<br />

Nach vorherigen Absprachen unter den Veranstaltern und vielen beteiligten Bündnisgruppen<br />

sollte die Demonstration einen friedlichen „Happening-Charakter“ haben, an<br />

der sich bisher demonstrationsunerfahrene Teilnehmer ebenso wie Familien mit Kindern<br />

ohne Angst beteiligen können.<br />

Innerhalb <strong>des</strong> Demonstrationszuges, insbesondere im Block der ‘Interventionistischen<br />

Linken’ (IL), bildeten sich durch die bewusst gewählte schwarze Bekleidung vieler<br />

Demonstranten aus ganz unterschiedlichen politischen Richtungen (teilweise sogar<br />

ohne konkrete politische Anliegen) sogenannte ‘Schwarze Blöcke’. Nachdem es auf<br />

dem Zugweg zunächst zu einzelnen Steinwürfen und Sachbeschädigungen an den<br />

Schaufenstern einer Sparkasse und eines Supermarktes gekommen war, eskalierte<br />

die Situation kurz vor der Abschlusskundgebung, als aus einem schwarzen Block heraus<br />

ein Fahrzeug der Verkehrspolizei am Rande der Demonstration massiv angegriffen<br />

wurde. Im Verlauf der folgenden Ausschreitungen wurden 42 Polizeibeamte und<br />

etwa 500 Demonstranten verletzt. Beobachter schließen aus dem Verhalten einzelner<br />

Personen und Kleingruppen während der Ausschreitungen, <strong>das</strong>s die Gewaltexzesse<br />

keineswegs spontan ausgebrochen sind, sondern von verschiedenen Demonstrationsgruppen<br />

sogar Taktiken abgesprochen waren:<br />

„Der Schwarze Block ließ es sich nicht nehmen, <strong>das</strong> zu praktizieren, was viele<br />

– möglicherweise jedoch zu einem späteren Zeitpunkt und an anderer Stelle – erwartet<br />

beziehungsweise erhofft haben: Menschen griffen militant in <strong>das</strong> Geschehen ein,<br />

Banken wurden entglast und martialisch ausgerüstete PolizistInnen zurückgedrängt“,<br />

hieß es in „Ersten Auswertungsgedanken der Campinski Pressegruppe“. (aus: analyse<br />

& kritik, Nr. 5 8 vom 22. Juni <strong>2007</strong>).<br />

Die Ausschreitungen wurden innerhalb der gemäßigten Bewegung zunächst schockiert<br />

aufgenommen und führten schnell zu öffentlichen Distanzierungen bis zu der<br />

Forderung, die Autonomen von weiteren Protestaktionen auszuschließen. Gemäßigte<br />

Kreise sahen durch die in den Medien kursierenden Bilder die gesamte Bewegung<br />

04 linksExtrEmismus

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