Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW
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8 Spionageabwehr<br />
8�1 Überblick<br />
Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />
„Chinesische Trojaner auf PCs im Kanzleramt“ (DER SPIEGEL vom 25. August <strong>2007</strong>)<br />
„Putin spioniert in Deutschland“ (n-tv vom . Dezember <strong>2007</strong>)<br />
„Jets für den Iran? Trio vor Gericht“ (Rheinische Post vom 9. Oktober <strong>2007</strong>)<br />
Diese kleine Auswahl von Schlagzeilen spiegelt die vielfältigen Herausforderungen<br />
wider, mit denen die Spionageabwehr Nordrhein-Westfalen im <strong>Jahr</strong> <strong>2007</strong> konfrontiert<br />
war.<br />
Einerseits stellt die „klassische“ Abwehrtätigkeit wie die Verhinderung von Proliferation<br />
8 oder die Aktualisierung der Lagebilder <strong>über</strong> Ziele, Strukturen und Methoden<br />
fremder Nachrichtendienste (insbesondere der Länder GUS, Iran, China sowie einiger<br />
nahöstlicher Länder) nach wie vor einen Schwerpunkt der Tätigkeit dar. Andererseits<br />
hat die Spionageabwehr Nordrhein-Westfalen schon seit dem Abschluss der Sicherheitspartnerschaft<br />
zur Bekämpfung von Wirtschaftsspionage und Wirtschaftskriminalität<br />
im <strong>Jahr</strong> 200 neue Wege eingeschlagen mit der präventiven Aufklärung der einheimischen<br />
Unternehmen <strong>über</strong> Wirtschaftsspionage durch fremde Nachrichtendienste<br />
als „Hilfe zur Selbsthilfe“.<br />
Bei ihrer Arbeit bedient sich die Spionageabwehr nicht nur verdeckter (nachrichtendienstlicher)<br />
Mittel, sondern erhält zunehmend auch Informationen und Unterstützung<br />
aus der Bevölkerung, zum Beispiel Hinweise zu proliferationsrelevanten Geschäften<br />
oder möglichen Wirtschaftsspionageversuchen.<br />
Es liegt in der Natur der Sache, <strong>das</strong>s ein Nachrichtendienst seine Erfolge nur selten<br />
öffentlich machen kann und will. Daher werden die Arbeitsergebnisse der Spionageabwehr,<br />
die während der laufenden Ermittlungen immer als Verschlusssachen<br />
eingestuft sind, nur veröffentlicht, wenn <strong>das</strong> nachrichtendienstliche Ziel erreicht ist und<br />
die Methoden und Arbeitsweisen geschützt bleiben. Die zitierten Schlagzeilen stellen<br />
insofern nur den kleinen Anteil der spionagerelevanten Sachverhalte dar, die aus<br />
unterschiedlichen Gründen publiziert wurden. Weniger öffentlichkeitswirksam – aber<br />
8 Als Proliferation wird die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen beziehungsweise der<br />
zu ihrer Herstellung verwendeten Produkte, einschließlich <strong>des</strong> erforderlichen Know-hows, bezeichnet.<br />
spionagEabwEhr 2 9