Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW
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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />
einen häufig Bankkonten mit dem Umweg <strong>über</strong> sogenannte „off-shore“-Länder (ohne<br />
Bankenaufsicht) genutzt, zum anderen bedient man sich der „Hawala“-Methode. Hierbei<br />
<strong>über</strong>gibt der Einzahlende unter Nennung <strong>des</strong> Auszahlungsortes eine bestimmte<br />
Geldsumme an eine Vertrauensperson, die ihm wiederum ein Kennwort nennt. Diese<br />
Kennung gibt der Einzahler an den Empfänger weiter, dem ein entsprechender Betrag<br />
dann an der angegebenen Stelle von einer vertrauenswürdigen Person aus dem<br />
Hawala-System ausgezahlt wird.<br />
Dieses System funktioniert <strong>über</strong> Kontinente hinweg. Keineswegs alle Transaktionen<br />
<strong>des</strong> Hawala-Systems betreffen illegale Vorgänge; vielmehr ermöglicht diese Art der<br />
Finanzabwicklung eine schnelle und unbürokratische Überweisung von Geldern in<br />
solche Regionen, in denen ein Bankensystem nicht weit verbreitet ist. Damit ist es<br />
aber auch möglich, Geldbeträge in unbegrenzter Höhe zu bewegen, ohne <strong>das</strong>s sie<br />
<strong>über</strong> Konten von nach westlichem Muster arbeitenden Banken wandern und von den<br />
Sicherheitsbehörden zurückverfolgt werden können.<br />
Aktuelle Entwicklung<br />
Auch sechs <strong>Jahr</strong>e nach den Militärschlägen der USA in Afghanistan ist der Verbleib<br />
von Usama bin Ladin und seines Stellvertreters Aiman az-Zawahiri ungeklärt. Das<br />
internationale terroristische Netzwerk verliert zwar <strong>Jahr</strong> für <strong>Jahr</strong> wichtige Führungspersonen<br />
durch militärische Aktionen oder Operationen von westlichen Nachrichtendiensten<br />
oder muss es hinnehmen, <strong>das</strong>s Anschlagsvorbereitungen frühzeitig aufgedeckt<br />
werden. Von einer nachhaltigen Zerschlagung <strong>des</strong> Terrornetzwerks kann jedoch<br />
nicht ausgegangen werden<br />
Die Anschlagsversuche vom 29. und 0. Juni <strong>2007</strong> – zwei nicht gezündete Autobomben<br />
in London sowie der missglückte Selbstmordanschlag auf den Glasgower Flughafen<br />
– basierten auf improvisierten Sprengsätzen, bestehend aus Gasflaschen, größeren<br />
Mengen Benzin und Nägeln. Die beiden Autobomben sollten <strong>über</strong> die Ruffunktion<br />
von Mobiltelefonen gezündet werden, was aufgrund einer technischen Fehlfunktion<br />
im Zünder misslang. Neben der in London üblichen öffentlichen Überwachung durch<br />
Videokameras soll vor allem <strong>das</strong> Auslesen von Mobiltelefonen Grund für die schnellen<br />
Fahndungserfolge gewesen sein. Auffällig ist die große Anzahl von Ärzten unter den<br />
Verdächtigen.<br />
Die weltweiten Anschläge auf Wohnanlagen, Restaurants, Hotels, Banken sowie<br />
Anschläge auf öffentliche Verkehrsmittel lassen befürchten, <strong>das</strong>s auch künftig solche<br />
islamismus 59