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Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />

angehören soll, ansässig ist. Allerdings hat dieses Zentrum nicht einen vergleichbaren<br />

Stellenwert wie Raiwind, Nezamuddin oder Tongi. Von Großbritannien werden <strong>über</strong>wiegend<br />

die europäischen Treffen der ‘Tabligh-i Jama’at’ organisiert, so <strong>das</strong>s zwar ein<br />

zentraler Charakter besteht, jedoch ohne jegliche Weisungsbefugnis. Als deutsches<br />

Zentrum gilt Friedrichsdorf (Hessen).<br />

Die TJ beharrt auf der völligen Einhaltung muslimischer Traditionen und Gebote.<br />

Durch ein beispielgeben<strong>des</strong> frommes Leben und die selbstlose Missionsarbeit der<br />

Mitglieder soll der Islam weltweit verbreitet werden. Auch wenn die Bewegung an sich<br />

als friedfertig und ohne politische Zielsetzung gilt, steht sie aufgrund verschiedener<br />

Beispielsfälle im Verdacht, durch ihre netzwerkartigen Strukturen den internationalen<br />

Terrorismus mittelbar zu fördern und durch die strengreligiöse Anleitung der Mitglieder<br />

den geistigen Nährboden für die Rekrutierung von Jihad-Kämpfern zu bereiten. Hierdurch<br />

werden die auswärtigen Belange der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland gem. §<br />

Abs. Nr. VSG gefährdet und es widerspricht dem Gedanken der Völkerverständigung<br />

beziehungsweise dem friedlichen Zusammenleben der Völker gem. § Abs.<br />

Nr. 4 VSG.<br />

Die ‘Tabligh-i Jama’at’ unterteilt ihre Missionsreisen (Jamaat) in verschiedene, zeitlich<br />

definierte Abschnitte. Die monatliche Durchführung der 3-Tages-Mission ist eine<br />

Pflicht für je<strong>des</strong> Mitglied. Hierbei handelt es sich zumeist um Wochenendreisen in benachbarte<br />

Städte. Neben dem -Tages-Jamaat gibt es noch den 40-tägigen Jamaat,<br />

der <strong>über</strong>wiegend in Missionsgruppen absolviert wird. Der 4-monatige Jamaat ist die<br />

aufwändigste Missionsreise und kann die Anhänger auch ins Ausland führen. Je<strong>des</strong><br />

Mitglied sollte in seinem Leben zumin<strong>des</strong>t einmal eine 40-tägige Reise in eines der<br />

Gründerzentren der TJ (Pakistan, Indien, Bangla<strong>des</strong>ch) absolvieren.<br />

Durch diese zum Teil weltweiten Missionsreisen hat die TJ’ ein großes Netzwerk an<br />

Kontakten aufbauen können, <strong>das</strong> auch für terroristische Zwecke nutzbar gemacht<br />

und missbraucht werden kann. In Einzelfällen wurde bekannt, <strong>das</strong>s in den Madrassen<br />

(religiöse Ausbildungszentren) der TJ in Pakistan gezielt nach möglichen Rekruten für<br />

den „Jihad“ genannten militärischen Kampf gesucht wird. Die Bewegung bietet sich<br />

damit als eine Art Sprungbrett für radikal islamistisch orientierte Personen an.<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> ‘Al Tawhid’-Prozesses beim Oberlan<strong>des</strong>gericht Düsseldorf (Urteilsverkündung<br />

am 26. Oktober 2005) wurden aufgrund einer Zeugenaussage unmittelbare<br />

Kontakte von ‘Tabligh-i Jama’at’-Anhängern zu ‘al-Qa´ida‘ und Usama bin Ladin<br />

deutlich. Mehreren Personen, die im Rahmen <strong>des</strong> Prozesses als Zeugen geladen<br />

islamismus 7

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