Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW
Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW
Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />
Reizwort ‘Rasse’ verwenden zu müssen). [...] Ein halber Inder oder eine halbe Italienerin<br />
sind legitim, eine halb negride oder halb osmanische Person hingegen nicht,<br />
wenn es darum geht, den Grundsätzen der völkischen Idee der nationalen Politik treu<br />
bleiben zu wollen.“<br />
Im August <strong>2007</strong> konnte im Internet folgender Beitrag von Aktivisten der ‘Freien Kameradschaft<br />
Gütersloh’ nachgelesen werden: „Das vermoderte und kapitalistische<br />
System der brD [Schreibweise <strong>über</strong>nommen] durch einen nationalen Sozialismus zu<br />
ersetzen ist unser aller Anliegen, ganz gleich welcher Gruppe oder Region man angehört!<br />
Wir benötigen zukünftig keine Zugehörigkeit zu einer Personengruppe, wir sind<br />
eben alle Nazis! Ob friedlich oder militant, wichtig ist der Widerstand.“<br />
Im Oktober <strong>2007</strong> fand sich folgender Beitrag der ‘Autonomen Nationalisten Nord-<br />
West’ im Internet: „Wir sind mit diesem asozialen, gemeinschaftsfeindlichen und<br />
antideutschen System nicht mehr einverstanden. Wir hassen es, weil es unsere Kultur,<br />
unsere Zukunft und unsere soziale Sicherheit zerstört und glauben nicht, <strong>das</strong>s es<br />
sich jemals bessern wird. Wir wollen den Kapitalismus nicht verbessern, sondern ihn<br />
abschaffen und den Grundstein für eine neue nationale und sozial gerechte Gesellschaft<br />
schaffen!“<br />
3�1�1 Neonazis auf Bun<strong>des</strong>ebene<br />
Die zahlreichen Verbote neonazistischer Gruppierungen in den <strong>Jahr</strong>en 992 bis 995<br />
haben dazu geführt, <strong>das</strong>s sich die etwa 4.400 Personen umfassende bun<strong>des</strong>deutsche<br />
Neonazi-Szene nunmehr in Personenzusammenschlüssen mit kaum erkennbaren<br />
Strukturen zusammenfindet. Hierbei handelt es sich um sogenannte ‘Freie Kameradschaften’<br />
oder ähnlich strukturierte Gruppierungen. Sie werden in der Regel von<br />
einer Führungsperson nach dem Führerprinzip geleitet. Der Stellenwert der jeweiligen<br />
Kameradschaft hängt in hohem Maße davon ab, wie angesehen der Führungsaktivist<br />
in der Szene ist.<br />
Seit 2005 organisieren sich vor allem jüngere Szene-Aktivisten zunehmend bei den<br />
sogenannten ‘Autonomen Nationalisten’ (AN). Ihre Anhänger treten in der Öffentlichkeit<br />
insbesondere anlässlich von Demonstrationen als sogenannte „schwarze Blöcke“<br />
in Erscheinung. Sie ähneln in ihrem Aussehen (schwarzen Kleidung) und in ihrer<br />
aggressiven Grundhaltung den ‘Autonomen’ der linken Szene. Im Gegensatz zu den<br />
„traditionellen“ Neonazis verstehen sich die Angehörigen der AN wesentlich politischer<br />
und sind grundsätzlich gewaltbereit. Sie gehen zwar nicht auf Demonstrationen mit<br />
rEchtsExtrEmismus 49